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Künstliche Intelligenz

Mähroboter Kärcher RCX 6 im Test: Fläche top, Rand flopp


3D-Kamera zur Hinderniserkennung, Allrad, große Schnittbreite, kurze Ladepausen: Der Kärcher RCX 6 hat Stärken auf der Fläche und (noch) klare Grenzen am Rand.

Das deutsche Unternehmen Kärcher hat nicht nur Hochdruckstrahler (Ratgeber) im Portfolio, sondern neben zahlreichen Gerätschaften rund um Haus und Garten auch Mähroboter. Nach den drahtgebundenen Modellen der RLM-Reihe bietet der Hersteller mit der RCX-Serie nun auch Varianten, die ohne Begrenzungsdraht auskommen. Neben dem RCX 4 für Flächen bis 1500 m² ist der RCX 6 Kärchers Mähroboter für große Rasenflächen, ausgelegt auf bis zu 3000 m². Er kombiniert Satellitennavigation mit RTK-Korrektur und einer 3D-Kamera für Navigation und Objekterkennung.

Dabei richtet sich der RCX 6 nicht an norddeutsche Flachland-Gärten, sondern dank Allradantrieb auch an Besitzer gebirgiger Gelände. Weitere Höhepunkte sind eine große Schnittbreite von 35 cm, eine motorische Höhenverstellung der beiden Schneidteller zwischen 2 und 10 cm sowie eine App mit vielen Einstellmöglichkeiten. Klingt es fast so, als könnte „kärchern“ bald nicht nur zum Synonym für das Abspritzen von Wegen und Gegenständen werden, sondern auch für Rasenmähen? Wir haben im Test überprüft, wie die Chancen dafür stehen.

Design und Verarbeitung

Groß und breit kommt er daher, der Kärcher RCX 6. Der Roboter misst 73,5 cm in der Länge, 51 cm in der Breite und 27 cm in der Höhe. Das Gewicht liegt bei 14,4 Kilogramm und damit unterhalb seines Allrad-Konkurrenten Mammotion Luba 2 (Testbericht). Nicht nur wegen der recht ausufernden Maße fällt der Mäher auf, sondern auch wegen der typischen Herstellerfarbe Neongelb. Die ist nicht nur auf der Oberseite des Gerätes in Form einer breiten Einrahmung zu finden, sondern auch seitlich auf den großen, vorderen Rädern. Hinter den Rädern ist das ansonsten in Anthrazit gehaltene Chassis des Mähers tief bis an den Boden gezogen.

Der Aufbau mit breitem Frontstoßfänger und den leicht zurückgesetzten „Augen“, bei denen es sich um die 3D-Kamera des Mähers handelt, wirkt extrem bullig. Zusammen mit den beiden Ladekontakten vorn am Gerät, die man mit etwas Fantasie auch als Zähne interpretieren könnte, wirkt die Frontpartie des Mähers beinahe wie ein Gesicht mit Comic-artigem Unterbiss. Zwei grüne Positionslichter an der Front fallen nur in dunkler Umgebung auf.

Technisch basiert der Kärcher RCX 6 auf dem Sunseeker X7. Kameramodul und Ladekontakte sind identisch. Die Gehäuseform etwas unterschiedlich.

Passend zum etwas rohen Auftritt ist das Chassis nicht übermäßig verspielt, die Außenhaut wirkt eher robust und zweckmäßig. Die Verarbeitung ist gut, Ungenauigkeiten sieht man auf den ersten Blick nicht. Trotzdem gefällt uns das matte, dunkle Grau, das Kärcher für den RCX 6 überwiegend wählt, nicht so richtig. Konkurrenten wie Dreame A2 (Testbericht) oder die Mammotion-Modelle wirken da bisweilen deutlich eleganter und hübscher.

Ein Griff am Heck erleichtert das Umsetzen zwischen Teilflächen oder über niedrige Stufen. Oben sitzt innerhalb des erwähnten gelben Rahmens ein kleines Display. Das LCD zeigt einige Grundfunktionen. Darunter gibt es kleine Folientasten für die grundlegende Bedienung direkt am Gerät. Damit kann unter anderem ein PIN-Code als Diebstahlschutz eingegeben werden. Das Panel ist schlicht monochrom gehalten und eher zweckmäßig als hübsch. Zudem ist in direkter Sonne die Ablesbarkeit eingeschränkt. Die rote Not-Stopp-Taste befindet sich im hinteren Teil der Oberseite und ist gut erreichbar.

Die Unterseite des Kärcher RCX 6 wirkt aufgeräumt. Zwei versetzt montierte Mähteller mit je drei frei schwingenden Klingen bilden zusammen eine Schnittbreite von 35 cm. Für den Wechsel der Klingen wird ein Schraubendreher benötigt. Die großen vorderen Antriebsräder tragen grobes Profil für optimale Traktion auf feuchtem Gras und an Hängen. Hinten stützt das Chassis des RCX 6 ein überraschend breites und ebenfalls mit Stollen versehenes drittes Rad. Es ist kleiner, aber ebenfalls angetrieben. Entsprechend spricht Kärcher beim RCX 6 von Allradantrieb.

Zur Reinigung können Nutzer klassisch zu Bürste und feuchtem Tuch greifen, alternativ ist das Abspritzen mit einem normalen Gartenschlauch möglich. Ein Hochdruckstrahler darf dafür nicht verwendet werden – das ist fast schon etwas ironisch bei einem Hersteller wie Kärcher, aber auch bei der Konkurrenz nicht anders.

Die äußeren Maße als auch die inneren Werte des Kärcher RCX 6 entsprechen weitgehend denen des Sunseeker X7. Das Kärcher-Modell scheint eine OEM-Variante des Sunseeker X7 (Testbericht) zu sein. Das merkt man auch daran, dass man sich mit seinem Sunseeker-Konto in der Kärcher-App anmelden kann. Dort taucht der in der Sunseeker-App verfügbare X7 zwar nicht auf, aber dafür erhält man Benachrichtigungen von diesem, etwa wenn eine Aufgabe erledigt wurde.

Mähroboter Kärcher RCX 6: Die Ähnlichkeiten zum Sunseeker X7 sind unverkennbar.

Inbetriebnahme und App

Für Rasenmäher hat das deutsche Unternehmen nun eine eigene App: die Outdoor-Robots-App. Sie hilft von Beginn an bei der Installation des Mähers und sollte daher zuerst installiert werden. Der Aufbau beginnt mit der Ladestation. Vor und neben der Station verlangt der RCX 6 rund 1,5 Meter Platz, damit der Roboter problemlos ein- und ausfahren kann. Im Test reichte aber zu den Seiten auch weniger. Schritt für Schritt führt die App weiter durch die Installation. So will die mitgelieferte RTK-Antenne richtig zusammengeschraubt und an einer geeigneten Stelle mit freiem Blick in den Himmel installiert werden. Statt eines oder mehrerer fester Spieße verlangt sie Befestigung mittels mehrerer Erdnägel. Spannend ist, dass die App die Befestigung auf einem Schrägdach einer Gartenhütte zeigt, während ebenfalls gesagt wird, dass die Antenne gerade aufgestellt sein muss. Wegen des starren Fußes ohne Möglichkeit zur Ausrichtung ist das also gar nicht möglich. Ebenfalls nicht sehr überzeugend: Zumindest einmal gibt es während der Installation einen Text-Mischmasch aus Englisch und Deutsch – das sollte einem so großen Hersteller eigentlich nicht passieren, auch wenn das natürlich kein Beinbruch ist.

Ist das geschafft, geht es ans Anlernen der Mähflächen. Das klappt auf zwei Wegen: Entweder steuert man den Roboter wie bei den Wettbewerbern per digitalem Joystick einmal entlang der Rasengrenzen oder der Roboter erkennt mittels der 3D-Kamera Rasenflächen selbständig. Zur Automatik sagt der Hersteller aber schon selbst, dass das nur auf möglichst einfachen Grundstücken funktioniert. Wir haben einen entsprechenden Versuch recht schnell wieder abgebrochen, weil uns der gehaltene Abstand zu den eigentlichen Rändern viel zu groß war. Warum das vielleicht vorschnell war, erklären wir im weiteren Verlauf unter „im Alltag“.

Die manuelle Methode erzeugt in der Theorie an kniffligen Stellen besonders saubere und genaue Kanten, allerdings ist die Steuerung des hinten gelenkten Mähers mit nur einem virtuellen Stick auf dem Smartphone wesentlich sensibler als etwa bei Mammotion. Während der Kartierung empfiehlt der Hersteller einen geringen Abstand zwischen Smartphone und Gerät, damit die Verbindung stabil bleibt – und mindestens 10 cm Abstand zum tatsächlichen Rand. Das machte uns schon hier stutzig, verheißt es doch nichts Gutes für einen ordentlichen Randschnitt. Nach den Rasenflächen benötigt man noch Korridore, die die einzelnen Rasenflächen miteinander verbinden. Hinzu kommen No-Go-Zonen um Bereiche wie Beete, Gartenteich oder Pool. Sie werden wie beschrieben manuell angelegt.

In der App stehen Status-Informationen zu Flächenfortschritt, Betriebszeit und Empfangsqualität für GPS von Antenne und Roboter, Verbindung von Roboter zu Antenne und WLAN zu Roboter und Antenne bereit. Sind die Verbindungsanzeigen blau, ist alles in Ordnung. Werden sie in Rot angezeigt, ist die Verbindung schwach. Klickt man drauf, soll der Nutzer mit einem weiteren Klick vermutlich Informationen zur Fehlerbehebung erhalten – vermutlich, weil sich dann lediglich ein Fenster mit einer halben Seite ASCII-Zeichen ins Bild schiebt. Auch hier fragt man sich, wie der Qualitätskontrolle so etwas entgehen kann, schließlich ist der Mäher nicht erst gestern auf den Markt gekommen.

Schick und praktisch: Neben den Standard-Buttons zum Zentrieren der Mähkarte, Start/Stopp, Rückkehr zur Ladestation, Finden des Mähers und Aufbauen einer Bluetooth-Verbindung gibt es außerdem eine RTK-Heatmap. Hier sieht der Nutzer die GPS-Empfangsqualität, die der Roboter auf dem ganzen Grundstück hat, in verschiedenen Farbabstufungen. Bei uns war sie nur auf freien Flächen blau (gut), überwiegend mittelmäßig (gelb) und manchmal sogar schlecht (rot). Trotzdem gab es damit im Betrieb keinerlei Probleme.

Mit der App Outdoor Robots wird der Kärcher RCX 6 gesteuert. Leider ist die App nicht frei von Fehlern.

Die App: Kärcher Outdoor Robots

Die Kärcher-App Outdoor Robots verwaltet bis zu zehn Bereiche sowie Sperrzonen. Praktisch: Wie bei Saugrobotern dürfen Nutzer virtuelle Grenzen ziehen, wenn sie Teilbereiche des Grundstücks temporär ausgrenzen wollen. Pro Zone lassen sich Schnitthöhe von 2 bis 10 cm, Bahnausrichtung (Standard, wechselnd und individuell) und Spurüberlappung (akkurat, „ausgew“[ogen] und effizient) einstellen. Wer die Richtung regelmäßig wechselt und die Überlappung sinnvoll setzt, reduziert sichtbare Muster und Fahrspuren auf ein Minimum. Zudem erhalten Nutzer hier Zugriff auf Mähgeschwindigkeit (langsam, normal, schnell) und Schnittgeschwindigkeit (niedrig und hoch). Mit letzterem ist die Drehgeschwindigkeit der beiden Mähteller gemeint – je höher, desto besser soll das Schnittbild sein. Tatsächlich überzeugte das bei normaler Fahrgeschwindigkeit, aber auch auf niedriger Schnittgeschwindigkeit. Weitere Einstellungsmöglichkeiten betreffen die Kantenschnitt-Frequenz (jedes Mal, jedes 2. Mal oder jedes 3. Mal). Direkten Zugriff auf den Randschnitt gibt es nicht, der Mäher bearbeitet Kanten immer erst nach gemähter Fläche. Hier hätten wir uns präzisere Eingriffsmöglichkeiten wie bei Mammotion gewünscht.

Weitere Menüpunkte betreffen das Verhalten bei erkanntem Regen über den Regensensor (Unterbrechung einstellbar für bis zu 12 Stunden) und es gibt einen Nachtarbeitsmodus. Standardmäßig ist der deaktiviert, sodass der Mäher bei Dunkelheit nicht mehr mäht. Wird er aktiviert, mäht er auch dann, die Hinderniserkennung ist dabei aber deaktiviert und es können spezielle Nacht-Sperrbereiche erstellt werden. Wir raten dämmerungs- und nachtaktiven Tieren zuliebe dringend davon ab, Mähroboter auch nachts fahren zu lassen! Zum Schutz von Tieren verbieten ohnehin immer mehr Gemeinden in Deutschland das Mähen bei Nacht – zu Recht. In Leipzig kann das bei Nichteinhaltung eine Strafe von bis zu 50.000 Euro nach sich ziehen.

Nutzer dürfen zudem Zeitpläne mit Wochentagen und je zwei Zeitfenstern anlegen und die Kamera-Objekterkennung darf reduziert oder auf Maximum gestellt werden. Selbst die „KI-Hindernisdistanz“, also der Abstand, den der Mäher zu erkannten Hindernissen einhält, lässt sich auf Nah- oder „Sicherheitsabstand“ anpassen. Nur ganz ausschalten dürfen Nutzer die Objekterkennung nicht ohne Weiteres. Warum das bisweilen nötig wäre, erklären wir im Abschnitt „Im Alltag“.

Gut hingegen: Zu all den genannten Einstellungen gibt es einen verständlichen Hinweistext, der erscheint, wenn man das Info-Symbol dazu anklickt. Der dicke „Weitere Einstellungen“-Button ganz unten in den Einstellungen wirkt hingegen etwas einfallslos. Hier kommt man zu Geräteinformationen zu Mäher und RTK-Antenne, Zeitzonen- und WLAN-Einstellungen sowie Lichtoptionen (ein oder aus für zwei kleine, grüne Lampen vorn am Mäher), Updates und Anleitungen.

Zur Datennutzung nennt der Hersteller zwei zentrale Punkte: Gespeicherte Daten liegen auf Servern in Deutschland, außerdem sind Zugriff auf Kamerabilder sowie eine Speicherung von Videomaterial ausgeschlossen.

Navigation und Hindernisvermeidung

Der Kärcher RCX 6 fährt dank Satellitennavigation und RTK-Korrektur gerade, parallele Bahnen. Die Kamera unterstützt durch die Erkennung von Rasengrenze und Objekten die Positionierung, wenn das Satellitensignal vorübergehend schwächer ist. Je nach eingestellter Fahrt- und Mähgeschwindigkeit sowie Bahnenüberlappung und eingestellter Effizienz mäht der Roboter rund 70 Minuten am Stück, bevor er zum Laden zurück zur Basisstation fährt. In dieser Zeit schafft er etwa 300 m² Rasen. Der darf auch ruhig hügelig sein: Die nominelle Steigfähigkeit gibt der Hersteller mit 70 Prozent an, erreicht wird das durch den Allradantrieb – verteilt auf drei statt der sonst üblichen vier Räder. Im Test hat sich der RCX 6 kein einziges Mal festgefahren und testweise auch einen kleinen Rasenhügel problemlos erklommen.

Die Mindestbreite für schmale Passagen liegt bei 80 cm, entsprechend sind die angelernten Korridore recht breit. Damit sind viele Gartenwege und Durchgänge machbar, sehr enge Bereiche bleiben ausgeschlossen. Für kleine, verwinkelte und enge Gärten ist der große Mäher damit wenig überraschend eher unpassend. Hinzu kommt: Je enger und kleinteiliger der Garten, desto häufiger muss der Roboter drehen. Auf weichem Boden hinterlassen enge Wendemanöver dann auf weichem Boden sichtbare Spuren, im Sommer und bei sattem Rasen ist das aber kein Problem. Ansonsten ist es hilfreich, Ausrichtung und Spurbreite von Bahnen zu rotieren und nach Regen längere Pausen einzuhalten.

Für die Hinderniserkennung setzt der Kärcher RCX 6 auf 3D-Kamera und Stoßsensor. Größere Objekte wie Bäume, Gartenmöbel, normale Bälle oder Tierattrappen werden verlässlich erkannt und umfahren. Bei sehr kleinen, flachen Gegenständen nimmt die Erfolgsquote ab. Kurze Schlauchstücke, kleine Spielzeuge oder vom Baum gefallene, am Boden liegende Früchte werden dann bisweilen ignoriert. Die Erkennungsrate liegt damit in etwa auf Augenhöhe mit ähnlich arbeitender Konkurrenz. Um das Aufräumen zu mähender Rasenflächen kommen also auch Nutzer des Kärcher-Mähers nicht herum.

In den Einstellungen lässt sich die Kameraempfindlichkeit reduzieren, damit der Mäher näher an Rasengrenzen heranfährt. Das verbessert die Mähleistung am Rand, senkt aber die Erkennungsquote auf der Fläche. Eine vollständige Deaktivierung der Hindernisvermeidung ist nicht möglich.

Mähleistung im Alltag

Wenn der Kärcher RCX 6 eines kann, dann ist es der akkurate Rasenschnitt. Das Schnittbild ist trotz der jeweils nur drei Klingen gleichmäßig, der Rasen wirkt anschließend wie ein Teppich. Wer regelmäßig die Bahnenausrichtung wechselt, sieht kaum Fahr- noch Mähspuren. Schon in der voreingestellten mittleren Bahnenüberlappung fallen Übergänge kaum auf. Das gilt dank schwimmender Mähdecks und einfacher, beweglicher Radaufhängung der Vorderräder selbst auf unebenem Gelände.

Dank der motorischen Höhenverstellung zwischen 2 und 10 cm können Nutzer auch höheres Gras mit jedem neuen Mähgang Stück für Stück kürzen, ohne selbst Hand anlegen zu müssen. Durch Einhaltung der 1/3-Regel (immer nur maximal 1/3 des Grases abschneiden) bleibt dem Grün so mehr Kraft für weiteres Wachstum erhalten.

Nach Lob folgt nun allerdings Tadel. Beim ersten Losfahren des Kärcher RCX 6 waren wir wegen der Antriebsgeräusche geradezu erschrocken. Die Elektromotoren (eigentlich eher die Getriebe) sind nicht nur laut, sondern klingen auch immer etwas gequält. Es erinnert an eines dieser Elektroautos, auf denen kleine Kinder herumfahren können – meist billig und wenig vertrauenerweckend. Dabei ist es nicht allein die Lautstärke, die der Hersteller mit 60 dB angibt. Zusammen mit dem nervigen Ton hört man den RCX 6 selbst bei geschlossenen Fenstern, wenn er davor mäht – sogar in mehreren Metern Abstand! Beschwerden von Nachbarn gab es im Testzeitraum zwar nicht, aber die laute Geräuschkulisse des Mähers verbietet Nachtfahrten von ganz allein. Erstaunlicherweise ist hingegen von den Motoren der Schnitt-Teller so gut wie nichts zu hören. Beim Mammotion Luba 2 (Testbericht) ist das genau andersherum, auch wenn der Klangteppich hier insgesamt deutlich weniger stört.

Die gute Nachricht: Kärcher ist sich des Problems bewusst und wird zukünftige Modelle der Baureihe mit anderen Getrieben ausliefern. Dann sollte das Lautstärkeproblem behoben sein. Ob es eine Tauschaktion für Kunden gibt, die eines der lauten Modelle gekauft haben, war zum Testzeitpunkt nicht bekannt. Überlegenswert wäre es, will man sich seitens Kärcher als kulant und serviceorientiert zeigen.

Und eine weitere, große Einschränkung gibt es beim Kärcher RCX 6: den Randschnitt. Mangels seitlichem Zusatzschneidwerk ist es klar, dass ein kleiner Rand zu Wänden oder anderen festen Hindernissen bleibt. In der Theorie wären das wie bei der Konkurrenz rund 5 bis 10 cm – nicht optimal, aber in Ordnung für die Bauart des Mähers. In der Praxis sieht das Ergebnis allerdings wesentlich schlechter aus. Denn überhängende Pflanzen und selbst Sträucher, die ohne Überhang grob am Rand stehen, vergrößern den Abstand teils deutlich, weil die Software sie dank der Erkennung über die Kamera als Hindernis wertet. Selbst vor einzelnen Halmen dreht der Mäher ab, unter Büsche fährt er gar nicht. Entsprechend entstehen an den Rändern von Rasenflächen im Sommer schnell ungemähte Bereiche von mehreren Dutzend Zentimetern Breite.

Zu hohen kompakten Büschen, Mauern oder ähnlich hohen Objekten hält der Roboter auch gerne locker 20 oder 30 cm Abstand. Wer ein sauberes Randbild wünscht, arbeitet mit Trimmer oder Kantenschneider nach – oder greift gleich zu einem anderen Mäher! Alternativ lässt sich der RCX 6 auch manuell mit aktiviertem Schneidwerk steuern, um den Rasenwuchs solcher Bereiche zu kürzen. Die Steuerung ist dabei aber, wie erwähnt, sensibel und schwierig.

Abhilfe würde eine Möglichkeit zum Abschalten der Hinderniserkennung schaffen, im Zweifel auch nur am Rand. Doch diese Option gibt es nur bedingt. Kärcher integriert in den Karteneinstellungen die Möglichkeit, spezielle Bereiche zu definieren, in denen die Objekterkennung dann doch ausgeschaltet wird. In unserem Testgarten beträfe das aber mehr als die Hälfte der Randflächen, aufgeteilt in mehrere Bereiche. So richtig praxistauglich ist das in unseren Augen daher nicht, der Aufwand ist einfach unnötig groß. Hinzu kommt – und das ist ein weiterer Kritikpunkt – die Tatsache, dass bestehende Karten und Flächen schlichtweg nicht angepasst werden können. Mal eben zwei Meter an einer bestimmten Stelle neu anlernen? Geht nicht. Stattdessen muss die ganze Karte – zumindest der komplette Rasenteil – neu angelernt werden. Das machten schon vor zwei Jahren einige – wenn auch nicht alle – Modelle ohne Begrenzungsdraht besser. Und da war die Technik für Verbraucher ziemlich neu.

Die Objekterkennung sorgt auch immer wieder dafür, dass sich der Mäher scheinbar sinnlos „umschaut“, teils zurücksetzt oder auf der Stelle verharrt. Auch sekundenlange „Zuckungen“ kommen immer wieder vor. Dabei aktiviert und deaktiviert der Roboter den Antrieb sekundenlang am Stück und bewegt sich so nicht von der Stelle. Die überempfindliche Hinderniserkennung kann sogar so weit gehen, dass einzelne Teilbereiche plötzlich nicht mehr erreichbar sind. So wurde eine abgelegene Rasenfläche, die zu Beginn des Tests problemlos per Korridor verbunden und auch erreicht werden konnte, im späteren Verlauf trotz minimaler KI-Einstellungen ignoriert. Grund: Große Büsche waren inzwischen einige Zentimeter weit in den Weg gewachsen – das reichte bei uns aus, um den ehemals fahrbaren Weg als unpassierbar zu deklarieren.

Zusammen mit den kleinen Fehlern in der App erweckt das den Eindruck, als sei der Kärcher RCX 6 nicht ausreichend intensiv getestet worden – auch wenn das Gerät (abgesehen vom Randschnitt) ansonsten überwiegend funktioniert. Im Unterschied dazu zeigt der Sunseeker X7, auf dem der RCX 6 basiert, keine derartigen Fehler. Womöglich arbeiten die beiden Mähroboter mit unterschiedlichen Firmware-Versionen. Mit der neuesten FW-Version (1.13.9.2245) für den Sunseeker X7 werden folgende Verbesserungen aufgeführt, die womöglich die beschriebenen Probleme beim Kärcher, der das Update vermutlich später erhalten wird als der Sunseeker, beheben.

  • 1. Added linear mapping deviation warning
  • 2. Fixed the issue where the mower shakes and pauses in one place
  • 3. Fixed the incorrect display of working time
  • 4. Fixed the issue of repeated reporting of error faults
  • 5. Optimized the AI model
  • 6. Optimized the obstacle avoidance logic
  • 7. Optimized the RTK positioning algorithm and the processing logic when the signal is poor
  • 8. Optimized the rear wheel stall protection

Akku

Die Energieversorgung übernimmt ein Akku mit 18 V und 5 Ah. Im Test arbeitete der Roboter bei uns je nach Einstellung rund 70 oder 75 Minuten am Stück und mähte dabei etwa 300 m², bevor er bei etwa 15 Prozent Restladung zur Station fuhr. Das Nachladen dauerte dort ungefähr 40 Minuten und klappt damit sehr schnell. Das Problem dabei: Der Roboter ließ sich von uns bei manuell angestoßener Mahd nicht dazu überreden, seine Arbeit automatisch nach dem Laden fortzusetzen. Grund soll nach Angaben von Kärcher sein, dass Tiere oder spielende Kinder nicht gefährdet werden sollen, weil man vergessen haben könnte, dass der Roboter automatisch wieder losfährt. Obwohl der Grundgedanke nachvollziehbar ist, halten wir das im Alltag für unpraktisch – zumal der Roboter nach dem Laden während geplanter Aufgaben automatisch wieder losfährt.

Preis

Die unverbindliche Preisempfehlung für den Kärcher RCX 6 in Deutschland beträgt 3300 Euro. Der niedrigste aktuelle Straßenpreis liegt laut Geizhals bei 2700 Euro, immer wieder aber auch bei 2300 Euro (Stand 09/2025). Damit liegt das Modell im oberen Preissegment.

Fazit

Der Kärcher RCX 6 ist für große, offene Gärten gedacht. Die dürfen dann gern auch hügelig sein, denn dank Allradantrieb überzeugt er mit guter Steigfähigkeit und tollem Schnittbild auf der Fläche. RTK und 3D-Kamera liefern in passenden Umgebungen sowohl gute Navigation als auch Objekterkennung auf Augenhöhe mit der Konkurrenz. Gut gefallen hat uns auch der Akku, der für rund 300 m² am Stück reicht und dann in kaum einer Dreiviertelstunde wieder geladen ist. Die App bietet viele Eingriffsmöglichkeiten und Erklärungen, auch wenn es hier noch Verbesserungspotenzial bei (Darstellungs)Fehlern und einzelnen Features gibt.

Denn ohne eine sinnvolle und einfache Möglichkeit, die eigentlich ordentlich funktionierende 3D-Objekterkennung zu deaktivieren oder auf den Bumper zu beschränken, kann von Randschnitt beim RCX 6 keine Rede sein. Abstände von 20 oder 30 cm zu Objekten wie Mauern oder Sträuchern sind dann trotz minimaler Sicherheitseinstellungen eher normal als Seltenheit, unter Sträucher fährt der Roboter gar nicht. Das ginge zwar durch die Erstellung zusätzlicher Zonen ohne Kameraunterstützung, ist aber im Alltag unpraktikabel – zumal sich bestehende Zonen nicht ändern, sondern nur komplett neu anlernen lassen. Nur, wenn keinerlei potenzielles Hindernis auch nur grob in der Nähe ist und Rand- oder Terrassensteine es ermöglichen, fährt der Kärcher so, wie es angelernt wurde. Das ist im Alltag zum jetzigen Stand leider unbrauchbar. Womöglich kann ein Firmware-Update die Fehler beseitigen. Schließlich bietet der eng verwandte Sunseeker X7 bereits eine gute Mähleistung an Kanten.

Bleibt zuletzt noch das unangenehme und laute Geräusch der Getriebe an den vorderen Antriebsrädern. Kärcher hat zwar auf Anfrage bestätigt, dass das bei kommenden Geräten der Baureihe nicht mehr so sein wird, doch wer bereits einen solchen Schreihals gekauft hat, schaut (Stand 9/2025) in die Röhre. Das alles wirkt so, als sei der Mäher überhastet und unausgereift auf den Markt geworfen worden, und vermittelt keinen zum Namen Kärcher und zum Preis von 3300 Euro passenden Eindruck. Wer einen Mähroboter für einen großen Garten mit bis zu 3000 m² sucht, sollte lieber zu Modellen wie Ecovacs Goat A3000 Lidar (Testbericht), Dreame A2 (Testbericht), Mammotion Luba 2 AWD (Testbericht), Sunseeker X7 (Testbericht) oder Segway Navimow X3 (Testbericht) greifen.



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Womöglich extragalaktisch: Rätselhafter Gammastrahlenausbruch beobachtet


Verschiedene Observatorien haben Anfang Juli einen Gammastrahlenausbruch wie keinen anderen beobachtet – der hat sich einen Tag lang mehrfach wiederholt. Das berichtet die Europäische Südsternwarte ESO und erklärt, dass die genaue Ursache des Signals ein Rätsel sei. Bislang unerklärlich ist demnach nicht nur die enorme Länge des Signals und dessen Wiederholung. Auch habe das Team völlig unerwartet ermittelt, dass es nicht aus unserer Milchstraße stammt und damit noch einmal wesentlich leistungsstärker war als erwartet. Der Ausbruch muss sich demnach in einigen Milliarden Lichtjahren Entfernung ereignet haben. Genau diese Erkenntnis könnte aber der Schlüssel zum Verständnis sein, meint Antonio Martin-Carrillo, einer der beteiligten Astronomen.

Gammastrahlenausbrüche (oder GRB) gehören zu den energiereichsten Explosionen im Universum überhaupt, erläutert die ESO jetzt. Sie haben ihre Ursache etwa bei katastrophalen Zusammenbrüchen massereicher Sterne. Normalerweise dauern sie Millisekunden, maximal aber Minuten. Das am 2. Juli beobachtete Signal hielt demnach aber etwa einen Tag an. Zudem wiederholen sich die Explosionen nie, weil das zugrundeliegende Ereignis ja eine Zerstörung eines Himmelskörpers ist. Von der Quelle mit der Bezeichnung GRB 250702B hat aber alleine das Fermi-Gammastrahlen-Weltraumteleskop der NASA drei Ausbrüche entdeckt, weitere wurden nachträglich in Daten des chinesischen Röntgen-Weltraumteleskopmission Einstein gefunden.

Anfangs dachten die Forscher laut eigener Aussage, dass die Ursache des Ausbruchs in der Milchstraße habe liegen müssen. Das Very Large Telescope (VLT) der ESO aber „hat diese Ansicht grundlegend verändert“, erklärt Andrew Levan, der an der Analyse mitgearbeitet hat. Die Daten enthielten Hinweise, dass die Quelle in einer anderen Galaxie liegen könnte. Später habe das Weltraumteleskop Hubble die Annahme bestätigt. „Was wir entdeckt haben, war noch viel spannender: Die Tatsache, dass dieses Objekt extragalaktisch ist, bedeutet, dass es wesentlich leistungsstärker ist“, meint Martin-Carrillo. Die Nachwirkungen der Explosion wurden mit verschiedenen Instrumenten analysiert.

Sollte der Gammastrahlenausbruch auf die Explosion eines massereichen Sterns zurückgehen, „ist dies ein Zusammenbruch, wie wir ihn noch nie zuvor gesehen haben“, ordnet Levan die Tragweite noch ein. Das hätte maximal Sekunden dauern dürfen. Alternativ könnte der Ausbruch auf einen Stern zurückgehen, der von einem Schwarzen Loch zerrissen wird. Das könnte die Dauer erklären, aber andere Eigenschaften nicht. Dafür „müsste ein ungewöhnlicher Stern von einem noch ungewöhnlicheren Schwarzen Loch zerstört werden“. Der bevorzugten Hypothese zufolge wurde ein Weißer Zwergstern von einem Schwarzen Loch mittlerer Masse zerfetzt, schreibt das Team. Die Forschungsarbeit wurde in den Astrophysical Journal Letter veröffentlicht.


(mho)



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„Ernsthafte Zweifel am Überleben“: Cowboy veröffentlicht Finanzbericht für 2024


Als Cowboy Mitte August nach Monaten des Schweigens mit der Meldung herausrückte, neue Gelder für den Weiterbetrieb gefunden zu haben, klang es danach, als hätte das Unternehmen einen Weg aus der Krise gefunden. Doch der langfristige Deal mit der französischen Rebirth Group ist noch nicht in trockenen Tüchern. Nun veröffentlichte Finanzzahlen des verspätet vorgelegten Jahresberichts für 2024 zeichnen ein düsteres Bild und eine drohende Insolvenz. Laut Cowboy konnte man diese noch abwenden.

Der am Freitag bei der belgischen Nationalbank eingereichte und auf den 4. August datierte Jahresbericht für 2024 zeigt auf, wie dringend Cowboy neue Finanzmittel benötigt. Der Bericht, der der belgischen Zeitung De Tijd vorliegt, endet mit dem Schlusssatz: „Es bestehen erhebliche Unsicherheiten, die ernsthafte Zweifel am Überleben des Unternehmens aufkommen lassen, die das Unternehmen daran hindern könnten, seine Verpflichtungen zu erfüllen.“ Zudem beziffert Cowboy den millionenschweren Verlust durch den Anfang Mai angekündigten Rahmen-Rückruf und nennt den Namen des beschuldigten Zulieferers.

Cowboy erklärt gegenüber heise online: „Das im Bericht von 2024 beschriebene Risiko spiegelt nicht mehr unsere aktuelle Lage wider. Heute steht Cowboy auf einem solideren Fundament, 2025 zeigt bereits Anzeichen einer Erholung, und unser Fokus liegt fest auf der Umsetzung.“

Eigentlich sollte das Jahr 2024 bei Cowboy eine Wende einleiten und dem Unternehmen schwarze Zahlen bescheren. Jedoch hat Cowboy stattdessen weiter massive Verluste eingefahren: So sank der Umsatz um 30 Prozent auf 21,7 Millionen Euro, gegenüber mehr als 40 Millionen Euro im Jahr 2022. Die Verluste stiegen von 19,4 auf 21,2 Millionen Euro. Das bedeutet, dass Cowboy nahezu genauso hohe Verluste machte wie Umsatz. Seit der Gründung des Unternehmens im Jahr 2017 belaufen sich die kumulierten Verluste bereits auf über 123 Millionen Euro. Das Eigenkapital liege bei minus 43 Millionen Euro, während die Schuldenlast von 43 Millionen Euro im Jahr 2023 auf nun 56 Millionen Euro gestiegen sei.

Neben den düsteren Finanzzahlen für 2024 nannte Cowboy auch seinen ehemaligen Zulieferer, der für den Rückruf der Cruiser ST (Edition MR)-Modelle im Mai 2025 verantwortlich sein soll. Laut Cowboy soll der taiwanische Zulieferer Ming Cycle für den Defekt an den Rahmen verantwortlich sein. Ferner heißt es: „Der Herstellungsfehler an den Rahmen ist auf eine einseitige Änderung des Schweißverfahrens durch den Lieferanten Ming zurückzuführen, ohne dass dieser die vom Unternehmen validierten technischen Spezifikationen eingehalten hat.“

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Cowboy gab an, im Jahr 2024 schon 2,8 Millionen Euro für die geschätzten Rückrufkosten zurückgestellt zu haben und nun mit Ming über die Lieferung kostenloser Ersatzrahmen verhandle. Gegenüber De Tijd bestätigte ein Sprecher von Cowboy, kostenlos Ersatzrahmen erhalten zu haben. Der Sprecher ergänzt: „Die Gespräche mit unseren Lieferanten und Stakeholdern über die Ausweitung dieser Unterstützung auf die verbleibenden Rahmen dauern an, und wir sind zuversichtlich, dass die Zusammenarbeit fortgesetzt wird.“ Die gesamten Kosten für den Rückruf sollen voraussichtlich 5,6 Millionen Euro betragen. Die Kosten basieren auf einer Rücklaufquote von 80 Prozent der betroffenen Nutzer, heißt es.

Nach aktuellen Informationen macht Cowboy es seinen Kunden jedoch nicht sonderlich leicht, betroffene Rahmen austauschen zu lassen. Denn der Hersteller richtet „Rückrufzentralen“ oder „Recall Hubs“ ein, bei denen es sich um regionale Logistiklager handelt, in denen die Kunden ihre Fahrräder abliefern sollen. Eine Abholung oder Abgabe bei einer Fahrradreparaturwerkstatt, die Teil des eingerichteten Reparaturnetzwerks ist, ist nicht möglich.

Um aus der finanziellen Not herauszukommen, müsste die im August in Aussicht gestellte Vereinbarung des Unternehmens mit der Rebirth Group in den kommenden Wochen umgesetzt werden und „dürfte den in den nächsten 12 Monaten ermittelten Refinanzierungsbedarf decken“, heißt es. Einen ersten Teil des Fundings habe Cowboy bereits erhalten, erklärte uns das Unternehmen auf Anfrage. Den Rest erhalte es nach Finalisierung des Deals.

Was die langfristige Finanzierung anbelangt, soll neben der Rebirth Group auch der langjährige Investor Triple Point Capital ein wichtiger Faktor bei Cowboy bleiben. Denn zusätzlich zu der 2024 investierten 1 Million Euro hat der globale VC-Fond in den ersten sieben Monaten des Jahres 2025 weitere 2,8 Millionen Euro in Cowboy investiert, um das Unternehmen über Wasser zu halten. Trotz dieser Entwicklungen klingt es so, als sei Cowboy noch lange nicht auf der sicheren Seite.

Trotz der wackeligen finanziellen Situation und der düsteren Prognose im Jahresbericht bekräftigt Cowboy in einer Pressemitteilung vom 8. September seine Verpflichtung, die ausstehenden Lieferungen abzuschließen und das Geschäft zu stärken. Wie wir in einer älteren Meldung schrieben, warten viele Kundinnen und Kunden immer noch auf ihr vor Monaten bestelltes Cowboy-Bike, oder auf Ersatzteile, damit sie ihr Rad wieder nutzen können. Andere Kunden, die nach Monaten des vergeblichen Wartens ihre Bestellung storniert haben, warten wiederum Monate auf ihre Rückerstattung, wie uns ein Leser berichtete. Eine konkrete Antwort auf diese Anfrage bei Cowboy blieb bislang unbeantwortet. Man wollte uns indes noch nähere Details dazu nennen.

Dennoch zeigt Cowboy sich zuversichtlich: „Der Jahresbericht spiegelt die Lage von Cowboy zum Ende des Jahres 2024 wider. Seitdem hat sich unsere Situation erheblich verändert“, teilte ein Sprecher von Cowboy dem Fachblatt Bike-EU mit. „Das Jahr 2025 zeigt bereits ermutigende Anzeichen einer Erholung, wobei unser Fokus fest auf der Umsetzung und der Erfüllung der Wünsche unserer Fahrer liegt,“ heißt es weiter.

Das Unternehmen hat ferner einen strategischen Fünfjahresplan vorgelegt und zwei neue Berater hinzugezogen, um das Unternehmen auf sichere Beine zu stellen: Einer ist ein ehemaliger CEO des niederländischen Fahrradriesen Accell (Batavus, Koga, Raleigh und weitere), ein weiterer ist ein unabhängiger Finanzexperte. Diese beiden Experten hätten sich mit der aktuellen Lage und den zukünftigen Zielen des Unternehmens befasst und sich dabei „auf die Stimulierung des Wachstums, den Ausbau des Reparaturnetzwerks des Unternehmens, die Verbesserung der Gewinnmargen und die Kostenkontrolle konzentriert“, heißt es.


(afl)



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Trotz schwacher Konjunktur und Autokrise: Bosch rechnet mit mehr Umsatz


Stagnierende Fahrzeugproduktion, schwache Nachfrage sowie Probleme bei Elektromobilität und automatisiertem Fahren: Darunter haben ganz besonders Autozulieferer zu leiden. Dennoch rechnet Bosch in diesem Jahr mit einem Umsatzplus von etwa zwei Prozent für seinen Zulieferbereich Bosch Mobility. Das teilte das Unternehmen anlässlich der Automesse IAA Mobility in München mit. Die größte Geschäftssparte macht mehr als 60 Prozent des Gesamtumsatzes von gut 90 Milliarden Euro aus. Für den verhaltenen Optimismus macht Bosch mehrere Faktoren verantwortlich.

Als Lieferant von Antrieben, Sicherheitssystemen, Lenk- und Bremssystemen sowie Sensoren, liefert Bosch Hard- und die dazu passende Software. „Bosch kann beides: Software und Hardware“, meint Chef Dr. Stefan Hartung. „Ohne anspruchsvolle Hardware bewegt sich selbst das klügste Auto keinen einzigen Millimeter.“ Zudem hat sich Künstliche Intelligenz zu einer wichtigen Säule des Kerngeschäfts entwickelt. Bosch hat nach eigener Aussage in China einen Hochleistungscomputer für ein Cockpit geliefert, mit dem man in natürlicher Sprache interagieren kann.

Um die Umsatzziele zu erreichen und die Folgen der Krise abzufedern, verfolgt Bosch bereits seit Ende 2023 eine Reihe von Sparprogrammen. In deren Rahmen hat der Konzern in den vergangenen Jahren mehrere tausend Stellen gestrichen. Weitere sollen in den kommenden Jahren folgen.


(aki)



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