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AMD Ryzen Threadripper 9000 im Test


HEDT ist nicht tot. AMD hält die Plattform mit den neuen Ryzen Threadripper 9000 am Leben. 32 und 64 Kerne können sich lohnen, wie der Test zeigt, zumal auch die Effizienz gestiegen ist. Käufer des ersten 64-Kern-Threadripper im Jahr 2020 erwartet heute oft ein dreistelliges Leistungswachstum.

Wer braucht AMD Ryzen Threadripper 9000?

Es gibt nichts zu beschönigen: die besten Zeiten von HEDT-Prozessoren sind längst vorbei. Damals, von Intel Sandy Bridge-E über Ivy Bridge-E bis Haswell-E und auch die ersten Generationen Ryzen Threadripper konnten punkten, da sie etwas boten, was der nächste Mainstream-Markt werden könnte: ein kleines Plus an Kernen und zusätzliche Schnittstellen zu vergleichsweise geringem Aufpreis.

Heute ist die Mainstream-Plattform so breit aufgestellt und auch so gut ausgestattet, dass nur noch wenig Spielraum für HEDT bleibt. Im Vorfeld einer möglichen Anschaffung sollten sich Kunden einige Fragen stellen:

  • Brauche ich mehr als 16 Kerne/32 Threads wirklich?
  • Reichen 256 GByte DDR5-Speicher oder muss es (mehr und) eventuell zusätzlich ein Quad-Channel-Speicherinterface sein?
  • PCIe-Lanes bieten den größten Spielraum für Entfaltungen, hier ist das Mainstream-Segment aber auch am stärksten eingeschränkt. Brauche ich zusätzliche Lanes, insgesamt 80 PCIe-5.0-Lanes an der Zahl, für GPUs und/oder SSDs?
  • die Kosten: Threadripper X kostet mindestens das Dreifache, Sechsfache oder Achtfache
AMD Ryzen Threadripper 9000X im Test
AMD Ryzen Threadripper 9000X im Test

Wenn eine oder gar mehrere Fragen mit einem klaren Ja beantwortet wurden, dann kann Threadripper durchaus sinnvoll sein. Denn das Gesamtpaket liefert ab, wie der Überblick in Kurzform zeigt.

  • Extreme Anwendungsleistung
  • Und dabei sogar ziemlich effizient
  • Schneller Vier-Kanal-Speicher
  • 1 TByte maximaler Speicherausbau
  • 80 PCIe-5.0-Lanes
  • Dadurch Vielzahl an Möglichkeiten für SSDs und PCIe
  • Lauffähig auf bekannten Mainboards
  • Hohe Leistungsaufnahme im Leerlauf
  • durchschnittliche Spieleleistung
  • gesamte Plattformkosten sehr hoch
  • Sehr hohe Anwendungsleistung
  • Und dabei sogar ziemlich effizient
  • Schneller Vier-Kanal-Speicher
  • 1 TByte maximaler Speicherausbau
  • 80 PCIe-5.0-Lanes
  • Dadurch Vielzahl an Möglichkeiten für SSDs und PCIe
  • Lauffähig auf bekannten Mainboards
  • Hohe Leistungsaufnahme im Leerlauf
  • durchschnittliche Spieleleistung
  • gesamte Plattformkosten sehr hoch

Natürlich gibt es auch Käufer, die bereits einen Threadripper haben oder hatten und die Plattform zu schätzen wissen. Deshalb wird der Test auch einen Blick zurück in Form einiger Vergleichswerte mit dem AMD Ryzen Threadripper 3990X als erstem 64-Kern-Prozessor bieten. Vor 5,5 Jahren vorgestellt war er das Beste, was es im Desktop gab.

Threadripper-Prozessoren und Plattform im Detail

Wie bei den Vorgängern unterteilt AMD das Portfolio in Workstation-Modelle (Threadripper Pro WX) und High-End-Desktop-Modelle (Threadripper X). Unterschiede existieren aber nicht nur bei den Namen, denn nur die Workstation-Ableger bieten ein 8-Kanal-Speicherinterface, während die HEDT-Varianten mit vier Kanälen Vorlieb nehmen müssen. Die Maximalausstattung von 96 Kernen gibt es auch nur in der WX-Serie.

  • Ryzen Threadripper (Pro) 9000: AMD bringt Zen 5 für Workstations und als HEDT-CPU

Im HEDT-Segment bleibt es mit 24, 32 und 64 Kernen letztlich wie in den vorangegangenen Generationen. Neue Kerne, eine bessere Fertigung und höherer Takt bringen zusammen mit schnellerem Speicher zusätzliche Leistung.

Spezifikationen der Ryzen Threadripper Pro 99xx(W)X im Überblick

Zu einem Threadripper gehört auch die passende Plattform. Diese setzt in der Generation 9000 auf die gleiche Infrastruktur wie in der Generation 7000; jedes Threadripper-7000-Mainboard funktioniert so auch für die Neulinge. Ein BIOS-Update ist stets notwendig, damit der AGESA-Code für die neuen CPUs vorhanden ist und sie ordnungsgemäß unterstützt werden.

AMD Ryzen Threadripper 9000X im Test
AMD Ryzen Threadripper 9000X im Test

Das Blockdiagramm des Gigabyte TRX50 Aero zeigt, wie die Aufteilung der Möglichkeiten, die vor allem der Prozessor aber auch der Chipsatz auf den aktuellen Platinen bietet, funktioniert. Vor allem sind es die vielen PCIe-Lanes durch den Prozessor, die erst zusätzliche Möglichkeiten bieten, denn der TRX50-Chipsatz mit einer Anbindung von nur vier PCIe-4.0-Lanes in Richtung CPU kann nicht mehr, als die bisherigen AMD-Mainstream-Lösungen.

Blockdiagramm eines Ryzen Threadripper 9000 im passenden Mainboard
Blockdiagramm eines Ryzen Threadripper 9000 im passenden Mainboard

Auf der Plattformseite ist die Frage letztlich schnell geklärt: Threadripper bietet sehr viel Ausstattung, die durch den großen IO-Die in der Mitte des Prozessors realisiert wird. Wenn diese für mehr als eine Grafikkarte oder zusätzliche PCIe-5.0-Speicherlösungen – oder auch beides zusammen – genutzt werden sollen, dann hat man als Kunde gar keine andere Wahl. Intel bietet zwar ebenfalls noch einige Xeon W an, aber diese entsprechen nicht dem Standard der aktuellen Intel Granite Rapids, sondern dem Vorgänger Emerald Rapids. Unterm Strich ist dieser gegen neue Zen-5-Profi-Prozessoren aber chancenlos, zumal diese als echte HEDT-Prozessoren auch gar nicht aufgelegt wurden.

AMD Ryzen Threadripper 9000X
AMD Ryzen Threadripper 9000X
und das, was unter dem Heatspreader liegt
und das, was unter dem Heatspreader liegt

Schnellerer RDIMM muss kühl bleiben

Mit der Anhebung der Spezifikationen für den Speicher auf DDR5-6400 folgt von AMD auch eine Warnung: Die Temperatur dieser Registered-ECC-Module kann von der Plattform ausgelesen werden. Im Normalfall sollte sie 70 Grad nicht übersteigen, schreibt AMD. Spätestens ab 85 Grad wird gedrosselt.

Je nach Board-Aufbau und Modul kann dies durchaus schnell passieren. Einige Module nutzen dicke Heatspreader, die Abstände zwischen den Modulen im verbauten Zustand in den Slots liegt dann oft unter einem Millimeter. Je nach Gehäuse-Beschaffenheit und Frischluft im System kann es so zum Hitzestau kommen.

Betroffen davon dürften in erster Linie OC-Module sein, die jenseits der 6.400 MT/s agieren und dafür mitunter auch die Spannung deutlich anheben müssen. Im Test wurden mit den 6.400er-Modulen im offenen Aufbau mit AiO kaum 60 Grad als Maximum erreicht, Probleme gab es folglich nicht.

TR 3990X vs. TR 9980X – 5 Jahre 64 Kerne bei AMD Threadripper

Was hat sich im HEDT-Bereich in den letzten fünf Jahre getan? Auch diese Frage ist nicht pauschal zu beantworten. Die einen mögen meinen wenig, die anderen viel. Fakt ist, an 64 Kernen hat sich nichts geändert – die gab es schon beim AMD Ryzen Threadripper 3990X, der Anfang 2020 erschien.

64 Kerne anno 2020: Der AMD Ryzen Threadripper 3990X
64 Kerne anno 2020: Der AMD Ryzen Threadripper 3990X

Grund genug, ihn noch einmal hervorzuholen, und zu zeigen, was die Unterschiede sind. Kerne sind bekanntlich nur das eine, die zugrunde liegende Architektur macht auch einiges aus. Und natürlich eine neuere Fertigung, ein erhöhter TDP-Spielraum, schnellerer Speicher, Zusatzinstruktionen und und und.

In einigen ausgewählten Benchmarks zeigt sich die Veränderung ganz gut. Mit über 3.100 Punkten im Cinebench-R24-Multi-Core-Score schlägt die fünf Jahre alte Lösung heute noch jeden Mainstream-Prozessor von AMD und Intel. Das komplette Gegenteil ist bei Single-Core-Tests der Fall: Kaum 75 Punkte sind ein massiver Rückstand. Eine in die Jahre gekommene Architektur und vor allem eine vergleichsweise geringe Taktfrequenz haben gegen die Hochtaktlösungen von heute jenseits der 5,7 GHz keine Chance. Zur besseren Einordnung ist deshalb in den Diagrammen auch ein AMD Ryzen 9 9950X3D hinterlegt, die aktuell schnellste Mainstream-Lösung aus gleichem Haus mit 16 Kernen und 32 Threads.

64-Kerner in fünf Jahren

    • AMD Ryzen Threadripper 9980X
      350/350W, DDR5R-6400CL32

    • AMD Ryzen Threadripper 3990X
      280/280W, DDR4-3200CL14

    • AMD Ryzen 9 9950X3D
      170/200 W, DDR5-5600CL26

    Einheit: Punkte

    • AMD Ryzen 9 9950X3D
      170/200 W, DDR5-5600CL26

    • AMD Ryzen Threadripper 9980X
      350/350W, DDR5R-6400CL32

    • AMD Ryzen Threadripper 3990X
      280/280W, DDR4-3200CL14

    Einheit: Punkte

    • AMD Ryzen Threadripper 9980X
      350/350W, DDR5R-6400CL32

    • AMD Ryzen Threadripper 3990X
      280/280W, DDR4-3200CL14

    • AMD Ryzen 9 9950X3D
      170/200 W, DDR5-5600CL26

    Einheit: Punkte

    • AMD Ryzen Threadripper 9980X
      350/350W, DDR5R-6400CL32

    • AMD Ryzen 9 9950X3D
      170/200 W, DDR5-5600CL26

    • AMD Ryzen Threadripper 3990X
      280/280W, DDR4-3200CL14

    Einheit: Minuten, Sekunden

    • AMD Ryzen Threadripper 9980X
      350/350W, DDR5R-6400CL32

    • AMD Ryzen 9 9950X3D
      170/200 W, DDR5-5600CL26

    • AMD Ryzen Threadripper 3990X
      280/280W, DDR4-3200CL14

    Einheit: Punkte

Unterm Strich ist es ein gemischtes Bild, vor allem auch in Bezug auf die Mainstream-Plattform. In gut skalierenden Tests über viele Threads, ist der alte Threadripper mit 64 Kernen weiter gut unterwegs und kann einen Ryzen 9000 mitunter in Schach halten. Dass der Neuling AMD Ryzen Threadripper 9980X mit gleicher Anzahl an Kernen teils auch mehr als doppelt so schnell ist, darf jedoch nicht außer Acht gelassen werden.

Wirklich spürbare Einbrüche gibt es, wenn neue Instruktionen zünden und 128 Threads nicht voll genutzt werden. Handbrake ist so ein Beispiel, hier fällt selbst der alte 64-Kerner gegenüber dem 16-Kerner zurück.

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Diesen Fantasy-Film konnte selbst Robert Downey Jr. nicht retten



Auf Netflix gibt es ab sofort einen neuen Film mit Robert Downey Jr. in der Hauptrolle. Ein sicherer Hit, oder? Mitnichten. Der beim Streaming-Riesen neu gestartete Fantasy-Film, ist vor allem durch ein astronomisches Budget, verheerende Kritiken und sein Scheitern in Kinos bekanntgeworden. Lohnt es sich dennoch, den Film auf Netflix zu schauen? Das verraten wir Euch in diesem Artikel. 

Produktionskosten von 251 Millionen Dollar, aber kaum jemand wollte den Film sehen

In 2020 kam „Die fantastische Reise des Dr. Dolittle“ in die Kinos. Es war das große Comeback von Robert Downey Jr. nach seiner Zeit als Iron Man im Marvel Cinematic Universe. Der Film wurder aber zum Mega-Flop. Die Kritiken waren überwiegend negativ und das Publikum blieb aus, obwohl sich die Produktionskosten auf über 250 Millionen Dollar beliefen. Kritiker auf Rotten Tomatoes haben dem Fantasy-Film eine Bewertung von nur 15 Prozent gegeben.

Der Großteil der Kosten ging auf die Gagen der spektakulären Besetzung drauf. Neben Robert Downey Jr. selbst, der 20 Millionen eingestrichen hat, waren Namen wie Antonio Banderas, Rami Malek, Emma Thompson, John Cena, Octavia Spencer und sogar Tom Holland dabei. Viele davon aber nur als Stimme in der englischen Originalfassung.

Davon handelt der Film: „Die fantastische Reise des Dr. Dolittle“

Beim Film handelt es sich um eine Neuverfilmung der klassischen Dr. Dolittle-Geschichten von Hugh Lofting. Der Film unterscheidet sich vom Original an vielen Stellen. Es ist keine reine Komödie mehr, sondern ein Mix aus Abenteuer, Fantasy und Slapstick. Dr. John Dolittle lebt ein entspanntes Leben, zurückgezogen auf seinem Anwesen. Seine Frau ist zu dem Zeitpunkt bereits seit sieben Jahren verstorben. Seine einzigen Gefährten sind Tiere, mit denen er sprechen kann.

Der Film handelt von einer lebensgefährlichen Mission, um die vergiftete Königin Victoria zu retten. Ziel ist es, eine magische Pflanze aus dem Garten Edens zu holen. Während des Abenteuers begegnet er unerwarteten Widersachern und zahlreichen speziell gezeichneten Tierfiguren.

Jetzt bei Netflix streamen: Hat der Film eine zweite Chance verdient?

In der Vergangenheit hat es schon so mancher Kino-Flop zum Streaming-Hit auf Netflix geschafft. Warum „Die fantastische Reise des Dr. Dolittle“ nicht das Gleiche gelingen? Die Besetzung von Robert Downey Jr. wird für viele Grund genug sein, in den Film hineinzuschauen. Aber auch Familien dürften dank der fantasievollen Tiercharaktere voll auf ihre Kosten kommen.



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ROG Xbox Ally und Ally X: Microsofts Xbox-Handhelds sollen 599 bis 899 Euro kosten


ROG Xbox Ally und Ally X: Microsofts Xbox-Handhelds sollen 599 bis 899 Euro kosten

Bild: Microsoft

Die von Asus produzierten Handheld-Konsolen ROG Xbox Ally und Ally X sollen Microsofts Xbox-Angebot im Herbst 2025 erweitern. Einen offiziellen Termin gibt es noch nicht und auch Preise haben die Hersteller noch nicht genannt. Gerüchte weisen jetzt aber darauf hin, dass Vorbestellungen ab der Gamescom möglich sein sollen.

Xbox-Handhelds im Doppelschlag

Während des Xbox Games Showcase zum Summer Game Fest 2025 haben Microsoft und Asus mit dem Xbox Ally einen neuen PC-Handheld angekündigt, der auf dem Asus ROG Ally aufbaut. Xbox Ally kombiniert Windows 11 mit einer neuen Benutzer­oberfläche für Controller und ist entsprechend eine Reaktion auf Valves Steam Decks mit SteamOS. Offiziell hat Microsoft bisher von einem Marktstart zur „Holiday Season“ gesprochen, also einem Verkaufsstart noch vor Weihnachten 2025. Dazu passt, dass Asus die beiden Modelle Ally und Ally X auf der Gamescom im Detail vor- und ausstellen möchte; mutmaßlich im Rahmen einer Microsoft-Präsentation am 20. August um 15:00 Uhr.

Glaubhafte Gerüchte deuten außerdem darauf hin, dass Microsoft zeitgleich die Vorbestellungen beider Handhelds starten wird. Die Quellen bekräftigen des Weiteren die bereits Anfang Juli durchgesickerten unverbindlichen Preisempfehlungen von 599 Euro für den ROG Xbox Ally und 899 Euro für den deutlich stärkeren ROG Xbox Ally X. Lediglich den exakten Marktstart können selbst gut informierte Kreise nicht vorhersagen, hier soll es zur Gamescom aber Aufschluss geben.

Teurer als das Steam Deck?

Platzhirsch im Segment der PC-Handhelds ist nach wie vor Valves Steam Deck. Die im Herbst 2023 eingeführten OLED-Varianten kosten gemäß unverbindlicher Preisempfehlung 569 und 679 Euro und entsprechen bei der APU weitestgehend dem ROG Xbox Ally. Gleiches gilt allerdings auch für die kleinere Ausbaustufe mit LC-Display, die lediglich 419 Euro kostet. Mit den durchgestochenen Preisen für Ally und Ally X würden sich Microsoft und Asus entsprechend selbstbewusst zeigen.

Technische Daten zu Xbox Ally und Xbox Ally X



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Steam-Spiel mit Malware infiziert: Wie sicher ist Valve?



Ein weiterer Sicherheitsvorfall erschüttert die größte Gaming-Plattform der Welt: Ein scheinbar harmloses Steam-Spiel wurde nachträglich von Cyberkriminellen kompromittiert – und mit gefährlicher Malware versehen. Besonders brisant: Es handelt sich nicht um ein typisches Fake-Game, sondern um ein echtes Early-Access-Projekt.

Sicherheitslücke im Spielekosmos: „Chemia“ mit Malware infiziert

Laut Informationen des Sicherheitsunternehmens Prodraft wurde das auf Steam verfügbare Spiel „Chemia“ Opfer eines Hackerangriffs. Dabei wurde das Spiel mit zwei verschiedenen Schadsoftwares infiziert – und blieb dennoch voll funktionstüchtig. Genau das macht den Fall so bedenklich.

Zum Einsatz kam unter anderem der HijackLoader, der sich dauerhaft im System einnistet. Darüber hinaus wurde mit Vidar ein sogenannter Infostealer installiert – ein Tool, das gezielt persönliche Daten wie Passwörter, Zahlungsinformationen und andere sensible Inhalte ausspäht.

Echtes Spiel, echter Schaden: Hacker nutzen Developer-Account

Besonders pikant: Bei „Chemia“ handelt es sich nicht um ein reines Malware-Vehikel, sondern offenbar um ein seriös gestartetes Indie-Game. Die Entwickler dürften selbst Opfer eines Account-Hacks geworden sein. Da sich das Spiel noch im Early Access befand, könnte es eine weniger strenge Sicherheitsprüfung durchlaufen haben – ein mögliches Einfallstor für die Angreifer.

Wie sicher ist Steam aktuell?

Für Valve ist das ein weiterer Rückschlag. Die Plattform musste sich zuletzt bereits Kritik wegen der Löschung tausender Spiele stellen – nun gerät die Sicherheitsarchitektur des Steam Stores ins Visier. Auch wenn der Vorfall bislang ein Einzelfall bleibt, zeigt er deutlich: Selbst echte Spieleprojekte sind vor Missbrauch nicht gefeit.

In der Vergangenheit empfahl Valve in ähnlichen Fällen sogar eine Neuinstallation von Windows – ein radikaler, aber nachvollziehbarer Schritt, wenn potenziell kritische Malware auf das System gelangt ist.

Was bedeutet das für Gamer?

Bis Valve seine Sicherheitsmechanismen verbessert, gilt: Vorsicht bei Early-Access-Titeln, vor allem von kleineren Studios. Auch wenn der Steam Store grundsätzlich als sicher gilt, zeigt dieser Fall, dass Cyberkriminelle zunehmend raffinierter vorgehen – und dabei auch vor echten Spieleprojekten nicht zurückschrecken.



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