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Künstliche Intelligenz

Bloomwell-Gründer: Cannabis-Pläne sind „Rückschritt in die analoge Steinzeit“


Die Debatte um strengere Regeln für den Handel mit medizinischem Cannabis sorgt für Unruhe bei Anbietern und Patienten. Damit sollen Verschreibung und Abgabe von medizinischem Cannabis deutlich strenger geregelt werden – dabei hatte der ehemalige Gesundheitsminister Karl Lauterbach die Gesetzesänderung erst kürzlich auf den Weg gebracht.

Dadurch, dass die Änderungen wieder rückgängig gemacht werden sollen, wächst die Sorge vor massiven Einschnitten bei der Versorgung – insbesondere durch mögliche Beschränkungen der Telemedizin und des Apothekenversands bei Plattformbetreibern und Patienten. Das geht aus dem von der Plattform Bloomwell veröffentlichten Cannabis-Barometer hervor, für das rund 2500 Patienten befragt wurden.


Julian Wichmann

Julian Wichmann

Dr. Julian Wichmann

(Bild: Bloomwell)

Der Geschäftsführer der Bloomwell GmbH, Dr. med. Julian Wichmann, warnt vor einem gesundheitspolitischen Rückschritt. Im Interview erklärt er, warum die geplanten Änderungen aus seiner Sicht nicht nur medizinisch unsinnig sind, sondern auch den Weg zu einer wirksamen Therapie abschneiden könnten. Das Unternehmen will auch mittels datenbasierten Forschungsaktivitäten zur Entstigmatisierung von Cannabis in der Medizin beitragen.

Warum ärgern Sie sich über den Referentenentwurf (PDF) zum medizinischen Cannabis?

„Ärgern“ ist vielleicht das falsche Wort – wir sind eher besorgt. Denn der aktuelle Vorschlag stellt in unseren Augen tatsächlich einen großen Rückschritt dar, und zwar in die analoge Steinzeit. Vor allem geschieht das nicht im Sinne der Patienten – der vorliegende Entwurf trägt weder zu ihrer Sicherheit bei, noch gewährleistet er eine zuverlässige Arzneimittelversorgung. Im Gegenteil torpediert er diese Ziele.

Was genau bereitet Ihnen Sorgen?

Wir bekommen bereits vermehrt Anfragen von Patienten, die sich fragen, ob sie in Zukunft überhaupt noch eine Cannabisbehandlung in Deutschland erhalten können. Viele haben durch diese Therapieform entscheidend an Lebensqualität gewonnen – und das steht jetzt auf dem Spiel. Der Entwurf ist aus unserer Sicht übertrieben und basiert auf unbelegten Behauptungen. Es wird etwa von Missbrauch und Gesundheitsgefahren wie Sucht gesprochen – doch für medizinisches Cannabis gibt es dafür keinerlei wissenschaftliche Grundlage.

Die angeführten Zahlen sind eher wirtschaftlicher Natur – etwa, dass Cannabisimporte stärker zugenommen haben als Verschreibungen bei Kassenärzten. Der Rückschluss, dass es deshalb Missbrauch geben müsse, ist nicht nachvollziehbar. In der Realität ist es so, dass in der kassenärztlichen Versorgung medizinisches Cannabis nur eine sehr kleine Rolle spielt. Der Großteil der Patienten befindet sich im Selbstzahlerbereich.

Auch erste Ergebnisse der vom Bund selbst in Auftrag gegebenen Evaluationen zeigen nichts dergleichen. Es gibt keine Hinweise auf Suchtproblematiken, keine auffälligen Zahlen im Straßenverkehr oder in Suchtkliniken. Im Gegenteil: Die Erfahrungen sind überwiegend positiv.

Gibt es wissenschaftliche Erkenntnisse, die den Nutzen von medizinischem Cannabis belegen?

Ja, zum Beispiel aus den USA. Dort zeigen Studien, dass mit der Zugänglichkeit von medizinischem Cannabis der Einsatz von Opioiden und Schlafmitteln deutlich zurückgeht – teils um 70 bis 80 Prozent. Und das sind Medikamente, bei denen ein Missbrauch in Deutschland längst belegt ist. Geschätzte zwei Millionen Menschen sind allein abhängig von Schlafmitteln. Cannabis hingegen wird verteufelt, obwohl es dafür keine Belege gibt. Basierend auf unseren Real-World-Daten haben auch Wissenschaftler von zwei angesehenen deutschen Universitäten zur Wirkung von medizinischem Cannabis geforscht und die vielversprechenden Ergebnisse in Fachzeitschriften publiziert. Die Evidenzlage hat sich in den letzten Jahren extrem verbessert. Gerade die ausbleibenden oder nur leichten Nebenwirkungen sind oft Anlass für einen Therapieversuch.

Was halten Sie dem Referentenentwurf konkret entgegen?

Ursprünglich war geplant, die Evaluationen abzuwarten und auf deren Basis Entscheidungen zu treffen. Jetzt wird ein Schritt vorgezogen, ohne dass Zahlen vorliegen. Das ist gesundheitspolitisch nicht nachvollziehbar. Es wird medizinisches Cannabis mit illegalem Straßen-Cannabis gleichgesetzt – obwohl es sich um zwei völlig verschiedene Produkte handelt. In der medizinischen Versorgung haben wir pharmazeutisch reine Produkte, eine kontrollierte Abgabe, Altersverifikation, ärztliche Ansprechpartner – im Schwarzmarkt nichts davon.

Kritiker führen auch Missbrauchspotenziale im Online-Medikamentenhandel an. So ist es möglich, über Telemedizin-Anbieter Medikamente unter Angabe falscher Daten zu erhalten. Versendet werden diese dann von niederländischen Versandapotheken mit Briefkastenadressen.

Theoretisch gibt es in jeder Form der Medikamentenvergabe ein Missbrauchsrisiko – auch bei niedergelassenen Ärzten. Wichtig ist deshalb, dass Anbieter verantwortungsvoll arbeiten. Wir zum Beispiel arbeiten nur mit deutschen Apotheken, haben digitale Identitätsprüfungen mit Ausweis und bieten regelmäßige Videosprechstunden und auch vor Ort Sprechstunden an. Missbrauchsfälle wie der von Ihnen geschilderte – mit gefälschten Angaben bei niederländischen Anbietern – sind bei uns ausgeschlossen.

Welche Konsequenzen hätte der Referentenentwurf Ihrer Ansicht nach?

Der Entwurf würde nicht nur den Zugang für Ärzte und Patienten massiv einschränken, sondern sogar Apotheken verbieten, Cannabis zu verschicken. Dabei hat sich gerade dieses Modell bewährt. Cannabis ist ein Naturprodukt, das besondere Handhabung und Erfahrung sowie kurze Lagerzeiten erfordert – dafür braucht es spezialisierte Apotheken. Der Versand ist essenziell, um eine flächendeckende, qualitativ hochwertige Versorgung sicherzustellen. Eine Analyse unsererseits hat gezeigt, dass bei der Hälfte der Cannabis-Patientinnen die nächste auf Cannabis spezialisierte Apotheke weiter als zehn Kilometer entfernt ist. In einigen ländlichen Regionen dürften es über hundert Kilometer sein. So etwas kann man Patienten, teils schwer erkrankt, mit eingeschränkter Mobilität, nicht zumuten.

Welche Rolle spielt dabei die Digitalisierung?

Medizinisches Cannabis ist ein Paradebeispiel für digitale Versorgung. Patientengespräche finden oft per Videosprechstunde statt. Patienten und Ärzte haben online komplette Transparenz über Preise und Verfügbarkeit. Sogar psychotherapeutische Behandlungen werden mittlerweile vollständig online durchgeführt – warum soll das bei Cannabis plötzlich nicht gelten? Zudem findet man kaum Hausärzte, die mit Cannabis arbeiten. Der Entwurf würde Patienten in eine Odyssee zwingen – oder in den Schwarzmarkt treiben.

Gibt es dazu Zahlen?

Ja. In einer Umfrage mit etwa 2.500 Teilnehmern würden über 40 Prozent bei Beschränkung der legalen telemedizinischen Versorgung auf illegales Cannabis zurückgreifen. Aber auch die übrigen 60 Prozent hätten keinen telemedizinischen Zugang wie in der bisherigen Form. Das heißt also im Gegenzug, dass der Großteil der Patienten ohne Behandlung wäre – mit allen gesundheitlichen und gesellschaftlichen Folgen für beide Gruppen.

Wird medizinisches Cannabis denn von den Krankenkassen übernommen?

In unserem Modell nicht, weil es bislang kein Interesse seitens der Krankenkassen gab, hier Verträge zu schließen. Ich persönlich habe unzählige Gespräche geführt. Dabei wäre das technisch längst möglich. Es fehlt schlicht der Wille. Die kassenärztliche Versorgung existiert, wie man an den auch vom BMG zitierten Zahlen sieht, spielt sie jedoch eine untergeordnete Rolle.

Arbeiten Sie mit Versandapotheken im Ausland zusammen?

Nein, das ist bei Cannabis gar nicht erlaubt. Es darf nur innerhalb Deutschlands verschickt werden, weshalb wir ausschließlich mit spezialisierten deutschen Apotheken kooperieren. Diese haben über Jahre Know-how und viele Arbeitsplätze aufgebaut.

Konsumieren Sie selbst medizinisches oder anderes Cannabis?

Nein, ich bin weder Patient noch Konsument. Zum Glück habe ich keine chronischen Erkrankungen. Aber ich habe mit vielen Patienten gesprochen, die dank Cannabis ein neues Leben führen können – etwa Menschen mit ADHS, die von Ritalin wegkommen. Das ist beeindruckend.


(mack)



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KI-Update: Wahn, Abhören, BND, Reddit und Crawler, KI am BER, Gold für OpenAI


Chatbots können Menschen in wahnhafte Gedankenspiralen ziehen. Das Wall Street Journal analysierte zehntausende öffentlich geteilte Chat-Protokolle und fand mehrere Dutzend Fälle, in denen ChatGPT seinen Gesprächspartnern versicherte, sie stünden wirklich in Kontakt mit Außerirdischen oder könnten eine biblische Apokalypse vorhersagen. Oftmals bestätigte der Chatbot dabei, die Nutzer seien nicht „verrückt“, sondern stünden vor einem großen Fortschritt.


Eigenwerbung Fachdienst heise KI PRO

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Die Ursache liegt im Design der Systeme: Chatbots sind darauf trainiert, übermäßig zustimmend und schmeichelhaft zu sein. Sie werden so zu einer gefährlichen Echokammer, die abwegige Theorien nicht hinterfragt, sondern bestätigt und verstärkt. OpenAI, ein KI-Modellhersteller, teilte mit, es handele sich um seltene Fälle. Das Unternehmen entwickle bereits Werkzeuge, um psychischen Stress besser zu erkennen. Anthropic, ein weiterer KI-Anbieter, will die Anweisungen für seinen Chatbot Claude angepasst haben.

Informatiker der Penn State University können Mobiltelefone aus sechs Metern Entfernung abhören. Sie nutzen ein Millimeterradar, das winzige Vibrationen an der Oberfläche des Telefons misst, die durch den Hörer-Lautsprecher entstehen. Die stark verrauschten Daten interpretiert eine künstliche Intelligenz.

Die Forscher modifizierten das Open Source KI-Spracherkennungsmodell WISPR mit einer Low-Rank Adaption-Technik. So konnten sie WISPR die Interpretation der Radardaten antrainieren, ohne das Sprachmodell neu zu erstellen. Die Genauigkeit liegt bei 60 Prozent – höher als beim Lippenlesen mit 30 bis 40 Prozent. Der Wortschatz ist allerdings auf 10.000 Wörter beschränkt.

Der Bundesnachrichtendienst sammelt täglich riesige Mengen fremdsprachigen Materials aus Abhörstationen und Agentenberichten. KI-gestützte Übersetzungsprogramme wie ChatGPT oder DeepL würden sich anbieten, doch deren Server stehen oft im Ausland. Ein Abfluss sensibler Daten droht.

Deshalb nutzt der BND weiterhin überwiegend menschliche Übersetzer und eigene Übersetzungstools. Der Sprachdienst umfasst eine dreistellige Zahl von Festangestellten und freien Kräften. Längere Texte können Wochen in der Bearbeitung beanspruchen. Die Übersetzungstools dienen meist nur der groben inhaltlichen Orientierung. Besonders kritisch ist die „Vorbewertung“, mit der Übersetzer die Relevanz der Inhalte einschätzen. Ohne vollständige Übersetzung könnten wichtige Informationen übersehen werden.

Reddit, eines der größten Internetforen, hat die Wayback-Machine des Internet-Archives von der Seite fast komplett ausgesperrt. Der Grund: KI-Unternehmen nutzen das Archiv als Umweg, um an Reddit-Daten zu kommen, ohne dafür zu bezahlen. Reddit schließt mit KI-Firmen Lizenzabkommen ab und sperrt Unternehmen aus, die nicht zahlen.

Der Vorwurf lautet, dass Unternehmen die Wayback-Machine nutzen, um das Verbot zu umgehen. Statt direkt auf Reddit zuzugreifen, holen sie sich die Trainingsdaten über das Internetarchiv. Reddit könnte den Zugang wieder genehmigen, wenn das Internet-Archive ebenfalls KI-Crawler aussperrt. Ein Reddit-Sprecher fordert zudem, dass die Wayback-Machine Nutzerrechte besser respektiert – gelöschte Reddit-Inhalte bleiben dort oft weiter einsehbar.


KI-Update

KI-Update

Wie intelligent ist Künstliche Intelligenz eigentlich? Welche Folgen hat generative KI für unsere Arbeit, unsere Freizeit und die Gesellschaft? Im „KI-Update“ von Heise bringen wir Euch gemeinsam mit The Decoder werktäglich Updates zu den wichtigsten KI-Entwicklungen. Freitags beleuchten wir mit Experten die unterschiedlichen Aspekte der KI-Revolution.

Seit Mai können Reisende am Berliner Flughafen BER ihre nächste Zugverbindung bei einer künstlichen Intelligenz erfragen. „Kiana“ heißt die digitale Helferin in einer interaktiven Säule auf der Zwischenebene von Terminal 1. Das System besteht aus Touchscreen, Lautsprecher und Mikrofon und beherrscht neun Sprachen.

Die Praxis zeigt Probleme: Die KI versteht oft erst beim dritten Anlauf, was gewünscht wird. Der Flughafen ist zu laut, die permanente Geräuschkulisse erschwert das Verstehen. Auch Kianas Sprachantworten sind nicht immer klar. Tickets verkaufen kann sie nicht – Reisende bekommen nur einen QR-Code zur DB-Navigator-App. Über 1000 Gespräche hat Kiana seit Mai geführt, etwa die Hälfte auf Englisch. Das Experiment läuft bis Oktober.

Ein KI-System von OpenAI hat bei der Internationalen Informatik-Olympiade 2025 eine Goldmedaille erzielt. Nur fünf der 330 menschlichen Teilnehmer schnitten besser ab – das bedeutet Platz sechs im Gesamtfeld. Das System hielt sich an dieselben Regeln: fünf Stunden Zeit und maximal 50 Einreichungen.

Der Schlüssel zum Erfolg war einfach: OpenAI trainierte kein spezielles Modell, sondern nutzte ein Ensemble aus allgemeinen Logikmodellen. Das Kernmodell war dasselbe, das kürzlich auch bei der Internationalen Mathematik-Olympiade Gold gewann. Letztes Jahr verpasste OpenAI noch knapp Bronze mit einer aufwändigen, handgefertigten Strategie.

Anthropic hat das Kontextfensters seines Modells Claude Sonnet 4 stark erweitert. Statt 200.000 Token kann das System jetzt eine Million Token verarbeiten. Entwickler können nun ganze Codebasen oder umfangreiche Dokumentensammlungen in einem einzigen Schritt analysieren lassen.

Die Funktion ist in der öffentlichen Betaphase verfügbar, allerdings nur für Kunden mit höheren API-Limits. Der erweiterte Kontext hat seinen Preis: Für Eingaben über 200.000 Token verlangt Anthropic das Doppelte – sechs statt drei Dollar pro Million Token. „Prompt Caching“ und „Batch Processing“ können laut Anbieter bis zu 50 Prozent der Kosten sparen.

Nvidia, ein Chiphersteller, hat auf der Computergrafik-Konferenz SIGGRAPH seine Vision der „Physischen KI“ vorgestellt. Das Konzept verbindet künstliche Intelligenz mit Computergrafik, um Systeme zu schaffen, die in der realen Welt agieren können – von Robotern bis zu autonomen Fahrzeugen. Das Herzstück bildet neue Hardware auf Basis der Blackwell-Architektur.

Nvidia erstellt hochrealistische digitale Zwillinge, in denen KI-Systeme sicher lernen können, bevor sie in der echten Welt eingesetzt werden. Amazon, ein Onlinehändler, lädt beispielsweise CAD-Modelle neuer Produkte in das Nvidia-System und generiert über 50.000 synthetische Bilder. Diese trainieren KI-Modelle, die Roboterarme für Qualitätsprüfungen steuern.


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(mali)



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Azure App Testing: Zentrale Plattform für Last- und Funktionstests in der Cloud


Microsoft führt das Azure App Testing ein. Der Cloud-Dienst soll die Validierung von Web- und App-Anwendungen vereinfachen und beschleunigen. Er bündelt erstmals Lasttests und End-to-End-Webtests zentral im Azure Portal. Nutzer können sowohl funktionale als auch Performance-Tests in großem Maßstab durchführen, ohne eine eigene Testinfrastruktur aufbauen zu müssen. Azure App Testing kombiniert die Funktionen von Azure Load Testing und Playwright Testing in einer einheitlichen Testumgebung; Bereitstellung, Zugriffssteuerung und Abrechnung erfolgen jetzt über eine Plattform.

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Entwicklungs- und QA-Teams können mit Frameworks wie Playwright, JMeter oder Locust Testläufe konfigurieren und ausführen. Mit an Bord sind ebenfalls KI-Features, die sowohl bei der Erstellung als auch bei der Auswertung von Tests helfen sollen. Hierzu gehören unter anderem eine automatische Fehlererkennung und konkrete Handlungsempfehlungen. Azure App Testing skaliert automatisch, damit sich auch realistische Traffic-Lasten aus verschiedenen Regionen simulieren lassen. Zudem führt der Cloud-Dienst plattform- und browserübergreifende Tests aus. Die Provisionierung und Wartung der Testumgebungen übernimmt Microsoft.

Nutzer von Azure Load Testing können ihre bestehenden Tests direkt weiter verwenden, während Nutzer von Playwright Testing laut Microsoft auf die neuen Playwright Workspaces migrieren sollten. Diese unterstützen für Tests Windows und Linux sowie Browser auf Chromium-, Firefox- und WebKit-Basis. Azure App Testing ist ab sofort im Azure-Portal verfügbar. Einen Überblick des Diensts und eine Anleitung zum ersten Start finden sich bei Microsoft in der Tech Community. Die Preise richten sich nach den verbrauchten Virtual User Hours (VUH).


(fo)



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„Titan Quest 2“ angespielt: „Diablo“-Konkurrent, Made in Germany


Das kam unerwartet: Noch während des THQ Nordic Showcases wurde die Early-Access-Version von „Titan Quest 2“ veröffentlicht. Offensichtlich trifft das Münchener Entwicklungsstudio Grimlore damit einen Nerv, denn bereits in den ersten 72 Stunden konnten nach offiziellen Angaben 300.000 Exemplare des Spiels verkauft werden. Erwartet die Fans hier ein zukünftiger „Diablo“-Killer?

„Diablo“-Klone gibt es wie Sand am Meer, doch nur wenige konnten auf lange Sicht überzeugen. Der Kulthit „Titan Quest“ von Iron Lore war anders als Blizzards Platzhirsch: bunte Antike statt düsterem Dämonen-Szenario, ein freies Klassensystem und mehr Taktik statt wildem Mausgeklicke. Die Early-Access-Version des Nachfolgers übernimmt die besten Eigenschaften des Vorgängers und bietet rund 10 Stunden Spielspaß, der in den kommenden Monaten noch erweitert wird. Die Veröffentlichung der finalen Version ist für 2026 geplant.

Auch dieses Mal landen die Spieler in der Antike. Nachdem im Intro die Göttin Nemesis Sparta zerstört hat, landet unser Held Jahre später an einer fremden Küste. Kaum hat er ein paar Einwohnern geholfen, taucht besagte Nemesis wieder auf und macht sich auf die Jagd nach ihm. Kein Wunder, ist unser Abenteurer mit ein paar Talenten gesegnet, die der Göttin gefährlich werden können.

Was schon nach wenigen Minuten auffällt: „Titan Quest 2“ entdeckt die Langsamkeit im Genre. Weder müssen wir ständig auf Maus- oder Gamepad-Buttons herumdrücken, noch attackieren uns Hunderte von Gegnern. Im Vergleich zu „Diablo 4“ ist das Spieltempo wohltuend anders, aber nicht langweilig.


Guter Auftakt: Die Early-Access-Version von „Titan Quest 2“ überzeugt mit frischem Szenario und entschlacktem Gameplay. (Bild:

Heise Medien

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Unser Held wird von einer sprechenden Urne auf ein Abenteuer geschickt, befreit Gefangene eines Kults und muss unter Zeitdruck vor den Blitzen der Göttin flüchten. Die ersten beiden Kapitel decken die im Genre üblichen Szenarien ab. Vom Inselstrand geht es in dunkle Höhlen oder auf Berggipfel. Überall gibt es abseits des Wegs Nebenmissionen oder Dinge zu entdecken. Kleine Schalterrätsel sorgen für Abwechslung.

Das Spiel bietet das bekannte Prinzip aus Kämpfen, Looten und Hochleveln. Mit jedem Levelaufstieg kann der Held seine Fähigkeiten und Attribute gleich auf mehreren Talentbäumen verteilen. Magie- und Nahkampffähigkeiten können kombiniert werden und bieten Platz zum Experimentieren, ohne wie in „Path of Exile“ auszuufern. Waffen und Rüstungen bieten dagegen wenig Alleinstellungsmerkmale. Speere, Schilde, Schwerter und Magiestäbe sind Genrestandard, mehr nicht.

So geht es dann gegen Fischmenschen, Spinnen oder Banditen. Meist attackieren sie in kleineren Gruppen und werden dann von Eispfeilen oder Axthieben schnell niedergemäht. Nur bei Elite-Gegnern oder den wenigen Bosskämpfen mussten wir in unseren Spielstunden mehrere Versuche starten. Frust kam in dieser frühen Early-Access-Version nicht auf, denn bei jedem Tod öffnet sich ein Portal, das uns zum Tatort zurücktransportiert.

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Schon jetzt wirkt das Spiel ausgereift. Die Steuerung führt uns intuitiv durch Kämpfe und die detaillierte Landschaft. Natürlich fehlt in der Early-Access-Version die visuelle Abwechslung. Wir würden uns endlich mal einen Genre-Vertreter wünschen, bei dem sich im Inventar nicht immer so schnell unnützes Loot ansammelt. Glücklicherweise können wir es automatisch sortieren oder den Schrott bei Händlern in den Siedlungen verkaufen. Aber das kann sich alles noch ändern.

Das Entwicklungsstudio Grimlore plant für die Early-Access-version laut Roadmap alle drei Monate größere Inhaltsupdates, mit neuen Story-Kapiteln und Charaktereditoren. Ebenso wird das Klassensystem erweitert und weitere Sprachen hinzugefügt. Momentan können Spieler nur die englische Sprachausgabe wählen. Weiterhin dürfen sich die Spieler auf Koop-Multiplayer freuen, der jetzt schon angetestet werden kann. Ein PvP-Modus ist dagegen nicht geplant. Nach der aktuellen Planung soll die finale Version 2026 gleichzeitig für Windows und Konsolen erscheinen.

Die Early-Access-Version von „Titan Quest 2“ ist ein Versprechen für die Zukunft. Es bietet schon jetzt ein kurzes, aber ausgereiftes Spielerlebnis. Besonders Genre-Fans, denen „Diablo 4“ zu hektisch oder ein „Path of Exile 2“ zu komplex ist, dürften mit dem aufgeräumten Abenteuer aus der griechischen Antike ihre Freude habe. Natürlich fehlt in dieser frühen Version die visuelle Abwechslung, und es bleibt abzuwarten, wie Grimlore neue Inhalte wie den Multiplayer in das Spiel integriert. Daran sind schon so einige „Diablo“-Klone gescheitert. Der Anfang ist zumindest gelungen und macht Lust auf mehr.

„Titan Quest 2“ ist für Windows in der Early-Access-Version erschienen. Es kostet ca. 30 €. Die finale Version wird ca. 50 € kosten. USK nicht geprüft.


(dahe)



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