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Digital Health: „Den meisten ist nicht klar, wie existenziell IT‑Sicherheit ist“


Für echte Fortschritte in der Digitalisierung des Gesundheitswesens muss IT-Sicherheit zur zentralen Komponente werden – doch trotz Milliardeninvestitionen herrscht in der Praxis oft Frust statt Fortschritt. Die Stellungnahme zur NIS-2-Umsetzung des Verbands der Krankenhaus-IT verdeutlicht, dass zentrale Pflichten auch für Krankenhäuser, Medizinische Versorgungszentren (MVZ) und Reha-Einrichtungen gelten. Dazu zählen beispielsweise Risikoanalysen, die Aufrechterhaltung und Wiederherstellung von IT-Systemen, Backup-Management, Multi-Faktor-Authentifizierung, sichere Kommunikation und Schulungen. Betroffen von den Regeln sind praktisch alle Krankenhäuser.

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Meldepflichten beim Bundesamt für Sicherheit in der Informationssicherheit, regelmäßige Audits und die Schulung der Geschäftsleitung erhöhen den Druck. Sie schaffen aber auch die Grundlagen für eine solide Cyber-Resilienz, wie Lars Forchheim, IT-Leiter am Städtischen Klinikum Dresden, und Jürgen Flemming vom KH-IT-Verband erläutert. Sie verweisen zudem auf Hilfsangebote wie den Branchenspezifischen Sicherheitsstandard „Medizinische Versorgung“ (PDF) von der Deutschen Krankenhausgesellschaft, die IT-Sicherheitsangebote der Kassenärztlichen Bundesvereinigung und Praxisbeispiele wie das Smart-Hospitals-Projekt der Universität der Bundeswehr München nützliche Orientierung geben.


Andreas Becker

Andreas Becker

Prof. Andreas Becker beschäftigt sich seit 1991 mit dem Gesundheitssystem, zunächst als Arzt in der Klinik, später im Bereich Krankenhausmanagement und auch als Gutachter. Aktuell berät und schult er im Bereich Krankenhaus-IT.

(Bild: Institut Prof. Dr. Becker)

Auch aus Sicht von Andreas Becker, Klinikberater und Risikomanagement-Experte, geht es um mehr als Technik – es geht um reale Abläufe, Sicherheitskultur und klare Verantwortlichkeiten. Er ist Klinikberater und Risikomanagement-Experte mit langjähriger Erfahrung in Kliniken und Praxen. Im Interview erklärt er, warum Technik allein keine Probleme löst, wo die größten Sicherheitsrisiken lauern und was Dauerstress verursacht.

heise online: Sie waren in vielen Kliniken und Fachbereichen unterwegs. Was funktioniert in Sachen Digitalisierung – und was nicht?

Becker: Die Unterschiede sind enorm. In der Radiologie oder Strahlentherapie läuft vieles auf hohem technischem Niveau. Aber sobald Sie auf Station gehen, wird’s kompliziert: zu viele Klicks, zu viele Systeme, zu wenig Zeit. Viele Mitarbeitende entwickeln Workarounds, die formal gar nicht erlaubt sind – und das ist gefährlich.

Woran klemmt es am meisten?

Am Prozess. In vielen Häusern wird zuerst über Software gesprochen, statt darüber, was der Prozess leisten soll. Man digitalisiert alte Strukturen, ohne sie zu prüfen. Das Ergebnis ist dann oft mehr Aufwand statt Vereinfachung – und genau das frustriert die Leute.

Wie groß ist dieser Frust?

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Ziemlich groß. Wenn jemand sagt: „Ich brauche zehn Klicks, um ein Dokument zu finden“, dann stimmt was nicht. Digitalisierung darf keine Zusatzbelastung sein. Und wenn Ärzte ihre Kennungen weitergeben, weil das Login zu lange dauert, ist auch klar: Das System passt nicht zum Alltag.

Mit dem NIS-2-Umsetzungsgesetz werden Geschäftsführer jetzt stärker in die persönliche Haftung genommen. Ist das in den Chefetagen schon angekommen?

Ja, die Aufmerksamkeit ist gestiegen. Die meisten wissen inzwischen, dass Cybersicherheit Chefsache ist. Aber die Unsicherheit bleibt, weil die Politik ständig die Regeln ändert – heute Fördermittel, morgen Sparzwang. Planen kann so niemand. Gerade kleinere Häuser sind da im Dauerstress.

Die Telematikinfrastruktur (TI) gilt aktuell nicht als „kritische Infrastruktur“. Wie bewerten Sie das?

Das ist, juristisch gesprochen, schlechterdings unverständlich. Wenn Krankenhäuser kritisch sind, müssen es zentrale Systeme, die Patientendaten übertragen oder speichern, erst recht sein. Eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung hilft wenig, wenn das Zielsystem unzureichend abgesichert ist.

Wie findet man trotz dieser Lage die richtigen Prioritäten?

Durch Risikobetrachtung, nicht durch Bauchgefühl. Nicht jedes System braucht die teuerste Firewall. Entscheidend ist, was passiert, wenn etwas ausfällt. Ich muss wissen, welche Prozesse ich wie lange ersetzen kann – und welche Auswirkungen das auf die Versorgung hätte.

Gerade kleinere Kliniken holen sich dann ja oft externe Hilfe. Wird deren Unsicherheit ausgenutzt?

Es gibt sicher Anbieter, die übertreiben – das ist wie in jeder Branche. Häufig ist das Problem aber eher Hilflosigkeit auf der Klinikseite. Wenn Sie keine Zeit für eine gründliche Auswahl haben, sind Sie anfällig für große Versprechen. Sinnvoll sind strukturierte Auswahlverfahren, möglichst mit unabhängiger Begleitung.

Und die Arztpraxen?

Die sind noch schlechter aufgestellt. Ich sehe dort immer wieder Zugangsdaten auf Post-its. Viele unterschätzen die Bedrohung komplett. Wenn Patientendaten verschlüsselt werden und man nicht mehr abrechnen kann, ist die Praxis wirtschaftlich erledigt. Den meisten ist einfach nicht klar, wie existenziell das Thema IT‑Sicherheit ist.

Wie lässt sich dieses Bewusstsein stärken?

Mit realistischen Szenarien und kurzen, konkreten Trainings. Niemand will abstrakte Sicherheitsrichtlinien hören. Aber wenn man zeigt, was im Ernstfall passiert – wie man reagiert, wer wann was tun muss – dann klickt es. Das gilt fürs Krankenhaus genauso wie für die Praxis.

Was müsste sich im Gesundheitswesen ändern?

Kontinuität. Der größte Fortschritt wäre, wenn wir mal eine Legislaturperiode ohne neue Digitalreformen hätten. Krankenhäuser brauchen Planungssicherheit – dann klappt’s auch mit der Digitalisierung.

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(mack)



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Dienstag: Netzwerk des Bundestags ausgefallen, KI-Chatbot Grok im Schuleinsatz


Das Netzwerk im Deutschen Bundestag ist am Montag mehrere Stunden lang ausgefallen. Die genaue Ursache und ein möglicher Zusammenhang mit dem Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj waren zunächst unklar. In El Salvador haben der Präsident des Landes, Nayib Bukele, und Milliardär Elon Musk den Einsatz des KI-Chatbots Grok in den öffentlichen Schulen des Landes vereinbart. Während beide Seiten die Übereinkunft feiern, ist Grok andernorts höchst umstritten. Und das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik hat getestet, wie sicher E-Mail-Programme sind – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

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Erst am vergangenen Freitag hat die Bundesregierung den russischen Botschafter einbestellt, nachdem die deutschen Nachrichtendienste einen großen IT-Angriff und eine Desinformationskampagne im Bundestagswahlkampf ganz klar Moskau zugeschrieben haben. Die „gezielte Informationsmanipulation“ reihe sich in eine Serie von Aktivitäten ein, die das Ziel hätten, das Vertrauen in demokratische Institutionen und Prozesse in Deutschland zu untergraben, so das Auswärtige Amt. Parallel zu den Verhandlungen über einen Waffenstillstand in der Ukraine im Bundeskanzleramt mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenskyj und den US-Gesandten Jared Kushner und Steve Witkoff, kam es zu einem Ausfall der Bundestags-IT. War es ein technischer Defekt oder ein russischer Angriff? Netzwerk des Bundestags am Montag stundenlang ausgefallen

Der Präsident El Salvadors, Nayib Bukele, genießt hohe Zustimmungswerte in der Bevölkerung, nachdem er die Bandenkriminalität im Land eingedämmt und das Sicherheitsgefühl der Menschen stark verbessert hat. Seine Methoden sind allerdings umstritten. Nun treibt Bukele auch Veränderungen im Bildungssystem voran. Zuletzt wurden neue Regeln für Disziplin und Höflichkeit erlassen und die Verwendung „inklusiver Sprache“ in staatlichen Schulen verboten. Jetzt holt er Elon Musk und dessen soziales Netzwerk X ins Land. Der KI-Chatbot Grok soll in den öffentlichen Schulen El Salvadors eingesetzt werden. In Europa laufen juristische Untersuchungen gegen Grok wegen antisemitischer Entgleisungen. El Salvador: Weltweit erstes landesweites KI-Bildungsprogramm zusammen mit xAI

Kürzlich hat das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) in einem Whitepaper die Anbieter von Web-Mail-Diensten ins Gebet genommen. Der Schutz vor Phishing und Identitätsdiebstahl sei lückenhaft umgesetzt, und einfache Ende-zu-Ende-Verschlüsselung sei nicht leicht genug zu nutzen, so die Kritik. Auch in einem Bericht zur Sicherheit von Passwort-Managern zeigte Deutschlands oberste IT-Sicherheitsbehörde Verbesserungspotenzial auf. Jetzt nahm das BSI einige E-Mail-Programme genauer unter die Lupe. Die Ergebnisse dürften überraschen. BSI checkt E-Mail-Programme

Die Bundesregierung hat sich durchgesetzt. Vor allem mit Blick auf die deutschen Autohersteller soll am heutigen Dienstag die Rolle rückwärts vom kompletten Verbrenner-Aus in der Europäischen Union (EU) verkündet werden. Vermutlich wird es für Neuwagen mit Verbrenner auch nach 2034 noch die Möglichkeit auf Erstzulassung geben. Wie bereits vor einigen Tagen durchgesickert ist, wird der Flottengrenzwert von Null Gramm CO2 ab 2035 wohl aufgeweicht. Doch bereits jetzt gibt es an dem Vorhaben reichlich Kritik. Wirtschaftswissenschaftler und Experten warnen vor kurzfristigen Signalen an die Autohersteller und sprechen von einer Symboldebatte. Verbrenner-Ende in Neuwagen: Ökonomen warnen vor Aufweichung von Zielen

Die Euro-7-Norm, eine E-Auto-Förderung, höhere Pendlerpauschale und Preisgrenzen für Dienstwagen und Abschreibungen – im kommenden Jahr ändert sich einiges für Autofahrer. Die Liste ist lang und reicht bis hin zu Änderungen bei Reisen im europäischen Ausland. Einige Punkte stechen ins Auge: Noch vor seiner EU-weiten Einführung im Jahr 2030 soll der digitale Führerschein schon Ende 2026 in Deutschland verfügbar sein. Dazu haben sich Bund und Länder auf einen neuen Preis für das Deutschlandticket geeinigt und dessen Finanzierung bis 2030 gesichert. Abonnenten bei der Deutschen Bahn müssen aufpassen. Das ändert sich für Autofahrer 2026

Auch noch wichtig:

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(akn)



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Rezension: Pink Floyds „Wish You Were Here 50“ in Dolby Atmos


„Wish You Were Here“ war 1975 vielleicht das schwierigste Album der Geschichte Pink Floyds. Denn was sollte eine Band nach dem Welterfolg von „The Dark Side of the Moon“ zwei Jahre zuvor überhaupt nachlegen? Plötzlich rissen sich alle Major Labels um die Band und versprachen das große Geld. Genau diese künstlerisch gefährliche Phase des Erfolgs thematisierten Pink Floyd auf ihrem nächsten Album.

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Die Ironie der Geschichte: Die auf dem Album geäußerte Kritik an der Musikbranche trug maßgeblich zu dessen anhaltendem Erfolg bei. Denn zum 50. Jahrestag erscheint „Wish You Were Here“ – neben Vinyl, CD und Stream – erneut auf Blu-ray Disc und sorgt bei Sony Music für einen Endspurt im Weihnachtsgeschäft.


Rückseite des Pink-Floy-Albumcovers mit einer Liste der Musikstücke; dazu eine künstlerische Darstellung eines Herren in einem schwarzen Anzug mit schwarzem Hut und weißen Handschuhen, der eine silberne Scheibe in Richtung des Betrachters hält

Rückseite des Pink-Floy-Albumcovers mit einer Liste der Musikstücke; dazu eine künstlerische Darstellung eines Herren in einem schwarzen Anzug mit schwarzem Hut und weißen Handschuhen, der eine silberne Scheibe in Richtung des Betrachters hält

Auf der Disc sind zahlreiche Demo-Aufnahmen und ein Konzertmitschnitt enthalten. Die Mixe in 4.0 und 5.1 sind nur auf der Blu-ray Disc, aber nicht als Stream verfügbar.

Und obwohl die Dolby-Atmos-Version seit vergangenem Freitag, den 12. Dezember 2025, bei Streaming-Diensten wie Apple Music verfügbar ist, haben inzwischen wohl einige Musikliebhaber festgestellt, dass die Streaming-Qualität insbesondere bei Atmos-Mischungen aufgrund der stark reduzierten Datenrate nicht an die einer Disc herankommt. Der Online-Händler JPC, einer der größten Tonträgerlieferanten Deutschlands, vertröstete Kunden zumindest am Freitag: Die Auslieferung verzögere sich, da die Logistik aufgrund der hohen Nachfrage überlastet sei. In den Verkaufscharts des Händlers belegt das Album derzeit die ersten vier Plätze – die Blu-ray noch vor Vinyl- und CD-Versionen, was auf die steigende Bedeutung dieses Nischenmarkts hinweist.

Wir haben in die Disc hineingehört und vergleichen auf den folgenden Seiten den Klang mit früheren Abmischungen in Stereo, Quadrofonie und 5.1 sowie der Streaming-Version. Wenn Ihre Musikanlage das Album nicht in gewünschter Qualität abspielt, können wir Ihnen bei der klanglichen Optimierung helfen. Dazu veranstalten wir am 8. Januar 2026 ein c’t-Webinar, das Schritt für Schritt den Ausbau einer Heimkino- und Musikanlage, klangliche Besonderheiten von Raumakustik-Programmen wie Dirac Live ART sowie Mess- und Optimierungsmethoden erläutert.

Mit dem Namen Pink Floyd assoziieren viele Hörer psychedelische Klangexperimente und Progressive Rock. Dabei geraten die Blues-Wurzeln der Band häufig in den Hintergrund. „Wish You Were Here“ hüllt den Zuhörer in sphärische Synthesizerflächen, durchbricht diese aber immer wieder mit klassischen Blues-Riffs und -Phrasierungen.

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Schon der Name Pink Floyd ist eine Hommage an zwei heute kaum bekannte Bluesmusiker: Pink Anderson (1900–1974) und Floyd Council (1911–1976), die in South und North Carolina Country-Blues spielten. Dass ein US-Manager später ernsthaft fragte, „which one’s Pink“, war symptomatisch.


Plattencover "Pink Anderson - Vol 2. Medicine Show Man" mit Foto eines lachenden, schwarzen Mannes der mit einer hand eine Kastenhalslaute an ihrem Hals hält

Plattencover "Pink Anderson - Vol 2. Medicine Show Man" mit Foto eines lachenden, schwarzen Mannes der mit einer hand eine Kastenhalslaute an ihrem Hals hält

This is Pink: Der Bluesmusiker Pink Anderson steht für den ersten Teil des Bandnamens.

(Bild: Fantasy Inc.)

„Wish You Were Here“ umfasst streng genommen nur vier Stücke. Durch die Aufteilung von „Shine On You Crazy Diamond“ in Einleitung und Schluss entsteht jedoch eine fünfsätzige Dramaturgie. Zusammen mit den drei Songs über die Musikbranche erhält das Album den Charakter einer sinfonischen Reflexion über Verlust, Abwesenheit und Entfremdung.

Der Opener „Shine On You Crazy Diamond“ besteht aus neun Teilen, die ursprünglich als durchgehendes Stück gedacht waren. Als jedoch klar wurde, dass eine Gesamtlänge von rund 26 Minuten klanglich problematisch für eine einzelne Vinylseite gewesen wäre – die Rillen hätten sehr eng geschnitten werden müssen –, entschied sich die Band für die Teilung. So rahmt das Stück die drei übrigen Kompositionen ein. Auf der Blu-ray ist „Shine On“ in einem neuen Stereo-Mix zudem in vollständiger, ununterbrochener Länge zu hören. Hinzu kommt das Instrumentalstück „Wine Glasses“ – eine frühe Studie, die bereits mit den charakteristischen Synthesizerflächen experimentiert.

Besungen wird das 2006 verstorbene Gründungsmitglied Syd Barrett, das zwischen Genie und psychischem Zusammenbruch changierte – ein „Crazy Diamond“, der noch immer strahlte. Laut offizieller Darstellung experimentierte Barrett nach dem Debütalbum „The Piper at the Gates of Dawn“ (1967) zunehmend mit psychoaktiven Substanzen wie LSD. Seine Zuverlässigkeit litt darunter erheblich. Für die Tourneen 1968 wurde er zunächst von David Gilmour ergänzt und nach der Arbeit an „A Saucerful of Secrets“ sowie einem letzten gemeinsamen Auftritt im Januar 1968 in Hastings schließlich ersetzt.



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Bafin: Gravierende Mängel bei Digitalbank N26


Die Smartphone-Bank N26 hat erneut Ärger mit der Finanzaufsicht Bafin: Wegen „gravierender Mängel“ im Risiko- und Beschwerdemanagement und bei der Organisation des Kreditgeschäfts ordnete die Behörde ein ganzes Bündel an Maßnahmen an. „Die N26 Bank SE muss angemessene und wirksame Maßnahmen ergreifen, um eine ordnungsgemäße Geschäftsorganisation herzustellen“, forderte die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin).

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Ein Sonderbeauftragter soll im Auftrag der Finanzaufsicht die Einhaltung der Vorgaben überwachen. Sowohl eine im Jahr 2024 durchgeführte Sonderprüfung als auch die Prüfung des Jahresabschlusses für das Geschäftsjahr 2024 ergaben nach Angaben der Behörde, „dass die ordnungsgemäße Geschäftsorganisation bei der N26 Bank SE nicht gegeben war“. Die kritischen Ergebnisse der Sonderprüfung hatten im laufenden Jahr auch eine Personalrochade an der Spitze der Bank befördert.

Nun darf das Institut auf Geheiß der Bafin in den Niederlanden kein Neugeschäft mehr mit Hypothekenkrediten betreiben. Auch die Verbriefung von Forderungen aus diesem Geschäft, das heißt die Bündelung in handelsfähige Wertpapiere, ist N26 fortan untersagt. Darüber hinaus hat die Bafin zusätzliche Eigenmittelanforderungen festgelegt, um Risiken besser abzufedern. Die Anordnungen seien seit dem 10. und 13. Dezember 2025 bestandskräftig, teilte die Bafin mit.

Die Digitalbank hatte bereits mehrfach Ärger mit der Finanzaufsicht: 2021 warf die Bafin dem deutschen Start-up vor, bei seinem rasanten Wachstum zu wenig zur Bekämpfung von Geldwäsche zu unternehmen. Damals verhängte die Aufsichtsbehörde eine Geldbuße von 4,25 Millionen Euro, weil N26 Geldwäscheverdachtsmeldungen verspätet eingereicht hatte. Auch damals wurde ein Sonderbeauftragter eingesetzt, der bei dem Berliner Unternehmen die Umsetzung der Anti-Geldwäsche-Maßnahmen überwachen sollte.

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2024 musste N26 wegen zu spät gemeldeter Geldwäsche-Verdachtsfälle im Jahr 2022 eine weitere Geldbuße von 9,2 Millionen Euro zahlen. N26 ist nach jüngsten Angaben in 24 europäischen Ländern aktiv und verfügt über 4,8 Millionen ertragsrelevante Kunden (Stand Ende 2024). Das sind vollständig legitimierte und aktive Kontoinhaber, mit denen Umsatz generiert wird.


(mack)



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