Künstliche Intelligenz
heise+ Update vom 24. Oktober 2025: Lesetipps zum Wochenende
Apple hat kürzlich neue Geräte vorgestellt, und das ganz ohne das übliche Tamtam: ein Macbook Pro, ein iPad Pro sowie eine aktualisierte Variante der VR-Brille Vision Pro. Diese drei Geräte eint, dass sie vom neuen Kombiprozessor M5 angetrieben werden. Der soll wesentlich mehr Performance liefern als sein Vorgänger, insbesondere bei GPU- und SSD-Workloads.
Wir haben Macbook, iPad und Vision Pro in unsere Labore geholt und auf Herz und Nieren getestet. Beim Macbook Pro mit M5 zeigte sich, dass der Leistungszuwachs in der Tat angenehm hoch ausfiel, speziell bei der SSD. Überraschend war jedoch, dass sich die Akkulaufzeiten bei gleicher Batteriekapazität verschlechterten. Inwiefern das für Sie relevant ist, können Sie nach der Lektüre des ausführlichen Tests beurteilen.
Das iPad Pro mit M5 kommt weiterhin ohne Lüfter aus und glänzte im Test vor allem mit seinem (wahlweise entspiegelten) OLED-Display – beim Arbeiten, Streamen und Surfen eine Wohltat. Zusammen mit dem separat erhältlichen Stift Pencil Pro und dem Magic Keyboard dürfte es für manchen durchaus als Notebook-Ersatz taugen.
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Künstliche Intelligenz
Webcams unter Linux optimal einstellen ohne Hersteller-Software
Hardware-Hersteller entwickeln die Software für ihre Geräte in der Regel nur für Windows und macOS, Linux-User stehen im Regen. Bei Webcams ist das nicht anders, beispielsweise bieten weder Logitech noch Elgato eine Linux-Version ihrer Software für Webcams. In vielen Fällen hilft sich die Linux-Community selbst und entwickelt eigene Tools. Die bilden zwar den Funktionsumfang der Hersteller-Software nur selten komplett nach, machen aber viele der Funktionen zugänglich.
Wir haben uns am Beispiel der Elgato Facecam 4K angesehen, mit welchen Programmen sich die Webcam unter Linux am komfortabelsten konfigurieren lässt und welche Optionen sich anpassen lassen. Diese Kamera eignet sich gut als Beispiel, da dank hoher Auflösung auch der Zoom und das Anpassen des Bildausschnitts von Interesse sind.
(Bild: KI / heise medien )
Dieser Artikel zeigt mehrere Wege, eine Webcam unter Linux zu konfigurieren: auf der Kommandozeile und mit grafischen Tools.
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Künstliche Intelligenz
Mord en miniature: True-Crime-Doku „Crafting Crimes“ für Meta Quest ausprobiert
Die US-Amerikanerin Frances Glessner Lee schuf in den 1940er-Jahren aufwendige Miniaturen von Tatorten, die auf echten Kriminalfällen beruhen. Sie fertigte die Dioramen mit akribischer Genauigkeit, um Details wie Blutspuren, umgeworfene Möbel und andere Alltagsobjekte möglichst präzise nachzubilden. Aus der Distanz wirken sie niedlich wie Puppenhäuser, bis man genauer hinsieht.
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Die Nachbildungen dienten als Lehrmodelle, mit denen angehende Ermittler und Gerichtsmediziner Tatorte methodisch analysieren, Schlüsse ziehen und Beweise sichern lernten. Heute wird Glessner Lee oft als „Mutter der Forensik“ bezeichnet, die Methodik und wissenschaftliche Standards der Disziplin maßgeblich voranbrachte. Da ihre Miniaturen bis heute als außerordentlich detailgetreu gelten, werden sie weiterhin in forensischen Seminaren eingesetzt.
Die True-Crime-Doku „Crafting Crimes“ für Meta Quest 3 ist von Glessner Lee inspiriert und rekonstruiert historische Kriminalfälle mithilfe von Miniaturmodellen. Als Vorlage dienen die Dioramen der zeitgenössischen Miniaturkünstlerin und True-Crime-Podcasterin Carol K. Ras, die sich der Weiterführung von Glessner Lees Arbeit verschrieben hat. Für „Crafting Crimes“ wurden ihre Nachbildungen berühmter Tatorte vollständig eingescannt und in die Mixed Reality gebracht.
Ikonische Kriminalfälle aus drei Epochen
Die True-Crime-Doku besteht aus drei Episoden, die sich ikonischen Kriminalfällen aus unterschiedlichen Epochen widmen: dem bis heute ungeklärten Mordfall um Lizzie Borden im Amerika des späten 19. Jahrhunderts, den Wonderland-Morden im Hollywood-Milieu der 1980er-Jahre sowie dem spektakulären Diebstahl der Mona Lisa im Paris der Belle Époque. Die erste Episode kann man seit Oktober kostenlos ausprobieren, die zweite ist seit vergangener Woche als kostenpflichtiger DLC verfügbar.
Jede Episode gliedert sich in drei Abschnitte, die Mixed Reality und Handtracking nutzen. Den Auftakt bildet stets Carol K. Ras, die in einem großformatigen Videofenster mitten im Raum erscheint und in plastischer 3D-Darstellung in den jeweiligen Kriminalfall einführt. Anschließend geht es darum, den Schauplatz des Verbrechens Raum für Raum wie ein Puzzle zusammenzusetzen. Durch diese Visualisierung und Ras’ Ausführungen gewinnt man eine genaue Vorstellung der räumlichen Gegebenheiten. Ein gelungener Effekt: Bewegen wir die Hand in das 3D-Modell hinein, werden umgebende Wände und Möbel transparent und geben so den Blick in die Miniatur frei. Im letzten Abschnitt schließlich schrumpfen wir und tauchen in das fertig zusammengebaute Puppenhaus ein, wo der Tathergang von Ras chronologisch nacherzählt wird.
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Targo
Auf explizite Gewaltdarstellungen verzichtet die Erfahrung: Opfer und Täter erscheinen lediglich als Schatten, und selbst dort, wo im Hintergrund Tatortfotos zu sehen sind, etwa im Fall Lizzie Borden, ist darauf kaum etwas zu erkennen. Dadurch spielt sich das Geschehen größtenteils im Kopf des Zuschauers ab.
Narrativ spannend, aber kaum Interaktion
Durch den Wechsel der Perspektiven und den Einsatz von Darstellungstechniken, die sich die Stärken des Mediums Virtual Reality zunutze machen, werden die beiden Kriminalfälle packend vermittelt. Wie schon in früheren Arbeiten wie „Surviving 9/11“, „JFK Memento“ und zuletzt „D-Day: The Camera Soldier“ zeigt das Produktionshaus Targo, wie räumliche Darstellungsmittel historischen Ereignissen eine neue Unmittelbarkeit verleihen können.

„Crafting Crimes“ deutet die Gewaltverbrechen nur an.
(Bild: Targo)
„Die Raum-für-Raum-Rekonstruktion des Tatorts rückt die räumliche Dimension der Tat ins Zentrum des Verständnisses und legt dabei oft Hinweise offen, die in rein auditiven oder visuellen Formaten leicht übersehen werden“, sagt Regisseurin Chloé Rochereuil. „Gleichzeitig schafft die Ästhetik der Miniaturmodelle eine notwendige Distanz zur Gewalt. Sie erlaubt es, sich verstörenden Inhalten auf reflektierte Weise zu nähern, und wahrt dabei dennoch die Schwere der Ereignisse.“
Für uns blieb am Ende gleichwohl offen, welche besonderen Erkenntnisse sich durch die dritte Dimension und Miniaturen dieser Art aus den Kriminalfällen gewinnen lassen. Das dürfte zum einen an der kurzen Laufzeit von jeweils rund 20 Minuten pro Episode liegen, die kaum Raum für inhaltliche Tiefe lässt. Zum anderen beschränkt sich die Interaktivität auf das Zusammensetzen der Tatorte, weshalb wir „Crafting Crimes“ als interaktive Dokumentation und nicht als investigatives Spiel einordnen.
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Immerhin ist für Ende Februar ein Erkundungsmodus angekündigt, in dem Nutzer vollständig in die Miniaturen eintreten und diese frei erkunden können. Der Modus soll die Beobachtungsgabe schärfen und es ermöglichen, frei von narrativen Vorgaben eigene Zusammenhänge herzustellen – ganz im Sinne von Frances Glessner Lee.
„Crafting Crimes“ ist im Horizon Store für Meta Quest 3 und 3S verfügbar. Aktuell gibt es nur eine englische und französische Sprachversion, weitere sind in Vorbereitung. Die dritte Episode, die den Mona-Lisa-Raub des Jahres 1911 thematisiert, erscheint im März.
(tobe)
Künstliche Intelligenz
El Salvador: Weltweit erstes landesweites KI-Bildungsprogramm zusammen mit xAI
Die Regierung von El Salvador und der US-Konzern X haben sich zusammengetan, um das weltweit erste landesweite KI-gestützte Bildungsprogramm zu starten. Das gaben der Präsident des Landes, Nayib Bukele, und X-Chef Elon Musk Ende vergangener Woche bekannt. In den nächsten zwei Jahren wird El Salvador den KI-Chatbot Grok von X-Tochter xAI, der in Echtzeit Zugriff auf die Daten des sozialen Netzwerks X hat, „in mehr als 5.000 öffentlichen Schulen einsetzen, um über einer Million Schülern personalisiertes Lernen zu ermöglichen und Tausende Lehrer als Kooperationspartner im Bildungsbereich zu unterstützen“, heißt es in einer Mitteilung von xAI. Technische Details wurden nicht bekannt gegeben.
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Bukele hat durch die Verhängung des Ausnahmezustands und Inhaftierungswellen die Bandenkriminalität im Land eingedämmt. Es gibt zudem Berichte über geheime Absprachen mit den Banden. Menschenrechtsgruppen kritisieren, dass Tausende Unschuldige in den Gefängnissen sitzen und prangern die schlechten Haftbedingungen an. Der Präsident, der sich nicht zuletzt wegen seines Vorgehens gegen die Banden weiterhin hoher Zustimmungswerte in der Bevölkerung erfreut, treibt derweil auch Veränderungen im Bildungssystem voran. Zuletzt wurden neue Regeln für Disziplin und Höflichkeit erlassen und die Verwendung „inklusiver Sprache” in staatlichen Schulen verboten.
Grok mit antisemitischen Ausfällen
Die Initiative werde ein adaptives, lehrplanorientiertes Nachhilfesystem schaffen, das sich an den Kenntnisstand jedes einzelnen Schülers anpasst und sicherstellt, dass jedes Kind „eine auf seine Bedürfnisse zugeschnittene Bildung von Weltklasse erhält“, verspricht xAI. El Salvador beweise mit der Etablierung globaler Sicherheitsstandards und der Pionierarbeit im Bereich der KI-gestützten Bildung, „dass Länder durch mutige Politik und strategische Visionen direkt an die Spitze gelangen können“, erklärte Bukele. Und Musk ergänzte: „Durch die Partnerschaft mit Präsident Bukele, um Grok allen Schülern in El Salvador zugänglich zu machen, geben wir einer ganzen Generation die fortschrittlichste KI direkt an die Hand.“
xAI verspricht, durch die gemeinsame Entwicklung des Systems mit El Salvador „neue Methoden, Datensätze und Rahmenbedingungen“ zu schaffen, „um den verantwortungsvollen Einsatz von KI im Unterricht auf der ganzen Welt zu fördern“. Doch der KI-Chatbot Grok ist alles andere als unumstritten. Erst im Sommer sorgte Grok mit antisemitischen Ausfällen für Aufsehen. Polens Regierung forderte die EU-Kommission auf, mögliche Verstöße gegen den Digital Services Act (DSA) zu untersuchen. In Frankreich ermittelt die Staatsanwaltschaft von Paris gegen Grok, nachdem der Chatbot in einem Beitrag den Massenmord in den Gaskammern des Vernichtungslagers Auschwitz geleugnet hatte. In den USA steht derweil die KI-generierte Enzyklopädie Grokipedia wegen Tausenden Zitaten aus „fragwürdigen“ und „problematischen“ Quellen in der Kritik. Das US-Magazin Wired hat eine Reihe von Beispielen zusammengetragen, die zeigen, wie auf Grokipedia rechte und rechtsextreme Inhalte integriert werden. Im Artikel zur Sklaverei gibt es etwa einen langen Passus zu deren Rechtfertigung.
El Salvador bereits Krypto-Vorreiter
El Salvador wiederum ist so etwas wie ein kleines Eldorado für Tech- und Krypto-Enthusiasten. Im September 2021 erklärte El Salvador als erstes Land der Welt, Bitcoin zum gesetzlichen Zahlungsmittel. Die Regierung versprach einen besseren Zugang zu Zahlungssystemen für Arme, leichtere Geldüberweisungen von Auslandssalvadorianern und mehr ausländische Investitionen. Nichts von alledem trat jedoch ein. Nur ein sehr geringer Prozentsatz der Bevölkerung nutzte die Kryptowährung als Zahlungsmittel. Kritiker hingegen warnten wegen der großen Volatilität des Bitcoins von Beginn an vor Gefahren für die währungspolitische Stabilität, fehlender Transparenz und möglicher Geldwäsche.
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Anfang dieses Jahres hob El Salvadors Parlament auf Druck des Internationalen Währungsfonds (IWF) die Anerkennung von Bitcoin als gesetzliches Zahlungsmittel wieder auf. Dennoch hält das Land weiterhin große Bitcoin-Reserven. Deren Verwahrung soll in Erwartung von Quantencomputer-Risiken sicherer werden.
(akn)
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