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Entwicklung & Code

KI-Agenten, Teil 3: Adaptive Designs optimieren Entwicklung und Nutzererlebnis



Thomas Immich

Thomas Immich

Thomas Immich ist Unternehmer, Trainer und Berater und unterstützt Unternehmen bei der menschzentrierten Automatisierung ihrer Prozesse mittels KI-Agenten.

KI-Agenten übernehmen zunehmend Aufgaben entlang der gesamten digitalen Produktionsstraße – von der Codegenerierung über die Prozessautomatisierung bis hin zur kontinuierlichen Verbesserung. Während Teil 1 dieser Artikelserie die grundlegende Verschiebung durch agentische Rollen skizzierte und Teil 2 den Wandel vom Produkt zur Produktion nachzeichnete, geht in diesem letzten Teil nun um die Frage, wie sich Effizienz, Individualisierung und Qualität in Einklang bringen lassen. Adaptive Interfaces, simulationsgestützte Variantenbildung und automatisiertes Testing treffen auf menschliche Rahmengebung – und eröffnen neue Spielräume für eine wirklich menschzentrierte Produktentwicklung.

Wer an individuelle Anpassungen denkt, hat nicht zwangsläufig das Stichwort Minimalismus im Sinn. Doch aus menschzentrierter Sicht ist jedes Produkt-Feature, für das kein Nutzungsbedürfnis besteht, eine kognitive Last und digitale Schwelle. Das Anpassen einer Software an die Nutzenden hat daher viel mit „Weglassen“ zu tun. Die Reduktion von Features wird zum eigentlichen Ziel.

Die moderne Softwareentwicklung hatte vor der KI-Ära bereits einige Strategien, um ein digitales Produkt für bestimmte Zielgruppen mit mehr oder weniger Features auszustatten.

Doch es gibt bei der Anwendung dieser Strategien langfristig ungelöste und daher klassische Probleme: Geschieht die Reduktion von Features während der Programmlaufzeit über sogenannte Feature Flags, muss der Quellcode viele konditionelle Programmteile enthalten, die es zu überblicken gilt. Das wirkt sich negativ auf den Speicherbedarf und die Performance des Programms aus.

Der Einsatz von Feature Flags widerspricht im Kern dem Pull-Prinzip des Lean Manufacturing. Dieses Prinzip fordert eine bedarfsorientierte, ressourceneffiziente Produktion entlang konkreter Nachfrage. Überträgt man den Feature-Flag-Ansatz auf die industrielle Fertigung, entspräche das etwa dem Bau eines Fahrzeugs mit einem 360-PS-Motor, obwohl lediglich ein kleiner Teil der Kundschaft diese Leistung benötigt. Für die Mehrheit müsste die Leistung anschließend künstlich gedrosselt werden – ein Vorgehen, das sowohl Material als auch Energie verschwendet und den Prinzipien schlanker Produktion zuwiderläuft.

So absurd das Beispiel klingt, wird dieser Ansatz in manchen Teilen der industriellen Produktion sogar tatsächlich gewählt, weil die Mehrkosten, einer flexibleren Produktionsstraße die Mehrkosten für kastriert eingebaute Komponenten übersteigen würden. Ich persönlich halte den Ansatz aus Nachhaltigkeitsgesichtspunkten für äußerst fragwürdig, denn es müssen dennoch die entsprechen Rohstoffe aufgebraucht und nach dem „End of Life“ des Produktes entsorgt werden. Und auch aus menschzentrierter Sicht bin ich kritisch, denn Nutzende könnten zurecht das Gefühl bekommen, für etwas zu zahlen, das sie bereits besitzen, was in der Folge äußerst negativ auf die User Experience des Produktes einzahlen dürfte.

Eine alternative Strategie sieht vor, nicht benötigte Funktionen erst gar nicht in das finale Produkt aufzunehmen, sondern sie bereits während der Bauzeit wegzulassen. Diesen Bau-Varianten-Ansatz bildet die Softwareentwicklung bereits heute über komplexe Delivery-Pipelines ab. Dass der Begriff „Pipeline“ aus der industriellen Produktion stammt, ist hierbei natürlich kein Zufall.

Der Aufbau und die Verwaltung effektiver und gleichzeitig flexibler Delivery-Pipelines ist komplex und wird mit der Anzahl der Produktvarianten zunehmend anspruchsvoller. Geht man vom UX-Idealfall aus, also einer 1:1-Personalisierung der Software für jeden einzelnen Nutzenden, müsste für jeden dieser Nutzenden eine eigene Produktvariante erstellt werden, die nur diejenigen Features enthält, die individuell relevant sind – ein Set an Funktionen, das sich im Laufe der Nutzung leider sogar verändern wird, denn mit zunehmender Erfahrung im Umgang mit dem Produkt entwickeln sich neue Bedürfnisse. Power-User stellen daher ganz andere Anforderungen als Newbies.


Product Owner AI Day, Online-Konferenz am 6. November 2025

Product Owner AI Day, Online-Konferenz am 6. November 2025

(Bild: ipopba/stock.adobe.com)

Der Product Owner AI Day von iX und dpunkt.verlag zeigt dir am 6. November 2025, wie du als Product Owner, Product Managerin oder mit deinem Team KI konkret in deine Arbeit integrieren kannst – von der Discovery bis zum Rollout. Tickets sind zum Frühbucherpreis erhältlich.

Im Extremfall hat also jeder einzelne Nutzende sein über die Zeit angepasstes individuelles Set von Bedürfnissen und benötigt daher auch sein entsprechendes Set an Features.

In fernerer Zukunft wird sich sicherlich zeigen, wie KI-Agenten hyper-individualisierte Produkte für einzelne Nutzende autark maßschneidern oder User Interfaces sogar während der Bedienung adaptiv „fortschreiben“. Doch welche Möglichkeiten ergeben sich, wenn eine solche Hyper-Individualisierung aktuell noch keine Option ist?

Ein Product Owner muss entscheiden, wo die Bedürfnisse verschiedener Nutzender so deckungsgleich sind, dass man sie in einer Produktvariante zusammenfassen kann und wo sie sich so stark unterscheiden, dass man besser unterschiedliche Varianten ansetzt. Diese Analyse ist sehr zeitaufwendig, weil die Beteiligten immer wieder verschiedenste Kombinationen durchspielen müssen.

Betrachtet man den Softwareentwicklungsprozess als Produktionsstraße, so lohnt es sich also in der KI-augmentierten Zukunft, eine Station vorzusehen, an der KI-Agenten herausfinden, welche Produktvarianten es minimal geben muss, um die maximale Zahl Nutzender glücklich zu machen.

Hier kommen KI-Agenten in Form von Personas, also virtuellen Nutzenden, zu Hilfe. Wie am Beispiel des Podcasts UX Therapy AI im ersten Teil der Artikelserie gezeigt, können KI-Persona-Agenten direkt miteinander sprechen, um herauszufinden, wo gemeinsame und wo sich widersprechende Bedürfnisse liegen.

Diese Art von Simulation plausibler Gesprächsausgänge ist ein komplexer Prozess, der emergente Ergebnisse liefert und sich daher nur schwerlich von einem Menschen durchspielen lässt. Per statischer Formel berechnen kann man die möglichen Gesprächsausgänge nicht, da sie eine Folge komplexer LLM-Operationen sind.


Logo TinyTroupe

Logo TinyTroupe

TinyTroupe simuliert die Interaktionen zwischen verschiedenen Rollen als autonome KI-Agenten (Abb. 1)

(Bild: Microsoft)

KI-Agenten als Akteure innerhalb einer LLM-Simulation zu verwenden (sogenannte Sims), ist inzwischen ein so vielversprechender Ansatz, dass Microsoft daraus ein eigenes Open-Source-Projekt mit dem Namen TinyTroupe aus der Taufe gehoben hat.

In einem weiteren Schritt könnten KI-Agenten die verschiedenen Bauvarianten nicht nur vorschlagen, sondern auf Basis einer Referenzvariante direkt implementieren. Als flexible Code-Generatoren sind sie somit Teil der automatisierten Software-Produktionsstraße, ähnlich wie humanoide Roboter voraussichtlich bald in der Güterproduktion. Es lohnt sich demnach doppelt, die Optimierung von Produktvarianten in Zeiten von KI-Agenten neu zu denken.



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Smarte Brillen: Meta öffnet sich für Entwickler


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Es ist ein Schritt in Richtung eigener Hardware samt App-Ökosystem. Meta bietet künftig ein Wearables Device Access Toolkit für Entwickler an. Das heißt, sie können damit Apps erstellen, die dann Metas Vision- und Audio-Fähigkeiten in den Brillen nutzen können.

„Angesichts des Erfolgs, den wir mit diesem Formfaktor erzielt haben, möchten wir eine Plattform bereitstellen, auf der Sie als Entwickler Erfahrungen entwickeln können, die die Funktionen von KI-Brillen für Nutzer Ihrer mobilen Anwendungen erweitern“, schreibt Meta im Blogbeitrag. Angesichts der Tatsache, dass sich Meta bisher mit seinen erfolgreichen Diensten Facebook, Instagram und WhatsApp auf die Vorgaben von Apple und Google einlassen musste, erscheint der Schritt für Meta wie eine Art Befreiungsschlag. Endlich ein eigenes Ökosystem und eigene Vorgaben für andere Anbieter. Freilich gibt es das auch bereits rund um die Quest, die trägt jedoch nicht zum wirtschaftlichen Erfolg bei, wie die Plattform-Dienste.

Das Meta Wearables Device Access Toolkit, wie es etwas sperrig heißt, wird zunächst gegen Ende des Jahres als Preview verfügbar sein. Auch wird mit ihm offenbar noch nicht der volle Funktionsumfang der smarten Brillen nutzbar sein. So heißt es im Blogbeitrag: „Unsere erste Version des Toolkits gibt Zugriff auf eine Reihe von Sensoren im Gerät, sodass Funktionen in mobilen Apps entwickelt werden können, die die Vorteile der Freisprechfunktion von KI-Brillen nutzen.“ Als Beispiel sagt Meta, könne man „POV-Erlebnisse“ entwerfen, für die die Kamera der Brille genutzt werden – POV steht für Point of Viiew und wird häufig als Zusatz in sozialen Netzwerken genutzt, wenn jemand etwas in Ich-Perspektive meint. Man kann also mit dem Toolkit künftig auf die Kamera zugreifen.

Auch soll „freihändige Informationsbeschaffung und Kommunikation“ möglich sein. Das bedeutet dann wohl Zugriff auf die Mikrofone und den Audioausgang.

Alles wird jedoch erstmal nur als Betaversion verfügbar sein – und damit auch nur in einer Testumgebung auszuprobieren. Meta entscheidet nach ausreichenden Tests, was welche Entwickler auch tatsächlich veröffentlichen dürfen. SDK, Dokumentation und Testumgebung stellt Meta bereit.

Schon vorab dürfen offenbar Twitch und Disney testen. So sollen Creator künftig via Meta-Brille live bei Twitch streamen können. Disney arbeitet an einem Prototyp, mit dem Besucher der Disneyparks über die KI-Brillen Informationen und Unterhaltung erhalten, heißt es in einem weiteren Blogbeitrag zur Connect-Virtual-Reality-Keynote. Schon vor zwei Jahren sprach Disneys-CEO Bob Chapek davon, Sehgewohnheiten von Disney+ dafür nutzen zu wollen, personalisierte Erlebnisse in dem Park anzubieten.

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(emw)



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Drei Fragen und Antworten: Wer kauft mein Softwareprodukt – und wann?


Das eigene Softwareprodukt entwickeln und verkaufen: Wenn ein Projekt langsam an Fahrt aufnimmt, Nutzerzahlen gewinnt oder Popularität in Fachkreisen erlangt, liegt der Gedanke nahe. Doch an welchem Punkt ist es überhaupt sinnvoll, darüber nachzudenken? Klaus Wagner, Gründer von ox8 Corporate Finance, gewährt einen Blick hinter die Kulissen.

Herr Wagner, an welchem Punkt im Entwicklungsprozess kann man darüber nachdenken, ein Softwareprodukt zu verkaufen? Welche Voraussetzungen sollte es bereits mitbringen?

Heutzutage verkaufen die meisten Softwareunternehmen keine einmaligen Lizenzen für fertige Produkte mehr. Stattdessen dominieren Abo-, Miet- oder SaaS-Modelle, bei denen Lizenzen zeitlich begrenzt vergeben werden – oft mit dem Versprechen einer kontinuierlichen Weiterentwicklung und regelmäßiger Updates. Das wirkt sich unmittelbar auf die Go-to-Market-Strategie aus: Softwareprodukte werden heute deutlich schneller auf den Markt gebracht als früher. Ein vollständig ausgereiftes Produkt ist nicht mehr Voraussetzung für den Verkaufsstart. Wichtig ist vielmehr, dass die Software einen klaren Mehrwert für die Zielgruppe bietet, ein konkretes Kundenbedürfnis adressiert und für den Endnutzer bereits funktional und benutzbar ist – also mindestens ein Minimum Viable Product (MVP) darstellt. Natürlich sollte bereits zum Verkaufsstart ein valider Business Case erkennbar sein, das Produkt muss zum Markt passen – selbst wenn es noch nicht final ausgereift ist. Weitere Funktionalitäten und Optimierungen – insbesondere im Frontend – folgen dann schrittweise, basierend auf Nutzerfeedback und Marktanforderungen.



Klaus Wagner ist Gründer und Managing Partner von ox8 Corporate Finance. Er ist seit 2001 im Tech M&A Beratungsgeschäft tätig und hat seitdem an mehr als 60 erfolgreich abgeschlossenen Transaktionen mit einem Volumen von 5 bis 500 Millionen Euro mitgewirkt. Das umfasst sowohl Finanzierungs-, Akquisitions- als auch Verkaufstransaktionen – häufig grenzüberschreitend. Klaus Wagner studierte Betriebswirtschaft an der European Business School in Oestrich-Winkel und hält neben dem Diplomkaufmann einen Bachelor in Computer Science von der James Madison University, Virginia, USA.

(Bild: ox8)

Und welche Softwareprodukte sind im Augenblick besonders gefragt? Wie wichtig sind Hypes?

Auf Basis unserer Marktbeobachtungen und laufender M&A-Mandate sehen wir, dass Softwareprodukte mit wiederkehrenden Umsätzen weiterhin besonders gefragt sind – sowohl bei Kunden als auch bei Investoren. Geschäftsmodelle auf Abonnementbasis bieten eine hohe Planbarkeit der Einnahmen, was speziell für Investoren bei der Unternehmensbewertung ein zentrales Kriterium darstellt. Wenn solche Modelle zusätzlich durch starke operative Kennzahlen überzeugen, steigt ihre Attraktivität erheblich. Das können etwa signifikantes Umsatzwachstum, hohe Kundenbindung – Stickiness –, geringe Abhängigkeit von einzelnen Großkunden sowie langfristige Vertragslaufzeiten sein. In solchen Fällen sind Investoren oftmals bereit, eine höhere Bewertungs-abhängige Prämie zu zahlen, da sie das Modell als stabil, skalierbar und nachhaltig einschätzen Gleichzeitig spielen technische Hypes im M&A-Markt durchaus eine Rolle – aktuell etwa rund um KI-gestützte oder KI-native Softwareunternehmen. Sie gelten als besonders zukunftsfähig, öffnen neue Anwendungsfelder und bieten die Chance auf nachhaltige Wettbewerbsvorteile. Investoren suchen also verstärkt nach zukünftigen Schlüsselunternehmen mit echtem Mehrwert und klarer Differenzierung im Wettbewerb. Hypes sind dabei nicht nur kurzfristige Phänomene, sondern wichtige Impulsgeber: Sie lenken das Kapital in bestimmte Innovationsfelder, beschleunigen technologische Entwicklung und wirken oft als Treiber für gesamte Branchen.

Wie preist man sein Produkt dann ein? Muss ich mich voll auf das Angebot eines Käufers verlassen oder gibt es Anhaltspunkte, nach denen ich mich richten kann?

Die Preisgestaltung von Software ist ein komplexes Thema – geprägt von Markttrends, Wettbewerbsanalysen und dem wachsendem Einfluss spezialisierter Pricing-Experten. Viele vertreten den Anspruch, den idealen Ansatz für eine optimale Preisstrategie gefunden zu haben. Idealerweise verfolgt man einen wertbasierten Ansatz, bei dem sich der Preis am konkreten Nutzen orientiert, den das Produkt für den Kunden stiftet – also am geschaffenen Mehrwert oder an messbaren Effizienzgewinnen. Auf dieser Basis lässt sich eine nachvollziehbare Preisstruktur entwickeln. Natürlich darf man hierbei den Wettbewerb als Referenzrahmen nicht aus den Augen verlieren: Etwa bei der Frage, ob das eigene Produkt eine Premium-Positionierung rechtfertigt oder preislich im Mittelfeld angesiedelt sein sollte. Es ist dabei entscheidend, wie hoch die Akzeptanz unterschiedlicher Preismodelle in der jeweiligen Zielgruppe und im Zielmarkt ist. Unsere Erfahrung zeigt übrigens: Fast alle Softwareunternehmen, die wir betreut haben, haben ihre Preisstruktur im Laufe der Zeit mindestens einmal deutlich angepasst.

Herr Wagner, vielen Dank für die Antworten.

In der Serie „Drei Fragen und Antworten“ will die iX die heutigen Herausforderungen der IT auf den Punkt bringen – egal ob es sich um den Blick des Anwenders vorm PC, die Sicht des Managers oder den Alltag eines Administrators handelt. Haben Sie Anregungen aus Ihrer tagtäglichen Praxis oder der Ihrer Nutzer? Wessen Tipps zu welchem Thema würden Sie gerne kurz und knackig lesen? Dann schreiben Sie uns gerne oder hinterlassen Sie einen Kommentar im Forum.


(kki)



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Slack droht Hack Club mit Datenlöschung nach Preissprung


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Das Non-Profit-Projekt Hack Club, das weltweit Programmier-Communities für Jugendliche organisiert, wirft Slack eine drastische Preiserhöhung und unfairen Umgang vor. In einem offenen Brief schrieb Hack-Club-Mitarbeiter Mahad Kalam, der Kommunikationsdienst habe überraschend eine Zahlung von 50.000 US-Dollar binnen einer Woche und künftig 200.000 US-Dollar jährlich verlangt. Sollte die Organisation nicht einwilligen, werde der Slack-Workspace deaktiviert und die gesamte Nachrichtenhistorie gelöscht, hieß es.

Hack Club nutzte Slack seit fast elf Jahren und war vor einigen Jahren von einem kostenlosen Non-Profit-Plan auf ein 5.000-Dollar-Jahresabo umgestiegen – nach eigenen Angaben bereitwillig, da das Angebot als fair galt. Die plötzliche Kostenexplosion habe nun jedoch Chaos ausgelöst: Freiwillige und Mitarbeitende müssten in kürzester Zeit Integrationen neu aufsetzen und Daten migrieren, was laufende Programme massiv beeinträchtigen würde.

Mahad Kalam betonte, Salesforce (der Mutterkonzern von Slack) übe hier „massiven Druck“ auf eine Non-Profit-Organisation für Jugendliche aus. Mindestens eine mehrmonatige Übergangszeit sei bei einer solchen Preiserhöhung zu erwarten gewesen.

Nach öffentlicher Kritik, die unter anderem auf Hacker News und in sozialen Netzwerken viral ging, meldete sich Slack-CEO Denise Dresser bei Hack Club. Laut Mahad Kalam habe sie ein verbessertes Angebot gemacht, „besser als der vorherige Plan“, Details dazu nannte er jedoch nicht.

Vor dem Friedensangebot schien für Hack Club die logische Konsequenz der Wechsel zu Mattermost, einer Open-Source-Alternative zu Slack, die selbst gehostet werden kann und Organisationen mehr Kontrolle über ihre Daten bietet. In einem späteren Beitrag auf Hacker News erklärte die Mitgründerin des Clubs allerdings, dass Slack die bisherigen Konditionen nicht nur wiederhergestellt, sondern sogar verbessert habe. Damit könne die Jugend-Community nun doch bleiben.

Slack steht nicht zum ersten Mal wegen plötzlicher Preissprünge in der öffentlichen Kritik. Auch das Kubernetes-Team sah sich kürzlich vom Accountverlust bedroht und erwägte einen Wechsel zu Discord. Der zu Salesforce gehörende Chatanbieter lenkte schließlich ein und behielt die besonderen Konditionen für Kubernetes bei.


(mdo)



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