Digital Business & Startups
Kompetenz der Zukunft: Feuer machen und mit Maschinen sprechen
Fabian Westerheide lässt seinen Sohn kein iPad nutzen, liest ihm aber aus „Programming for Babies“ vor. Was paradox wirkt, ist seine Idee, was Kinder brauchen: Smartphone-Verbote und KI-Pflichtunterricht
Getty Images/metamorworks, Collage: Dominik Schmitt/Gründerszene
Fabian Westerheide ist Gründungspartner des KI-fokussierten Venture-Capital-Investors AI.FUND und investiert seit 2014 privat über Asgard Capital in KI-Unternehmen. Westerheide berät öffentliche und private Institutionen strategisch im Bereich KI und lädt jährlich zur KI-Konferenz Rise of AI nach Berlin ein. Für Gründerszene schreibt er regelmäßig über KI. Was kann sie, wo sind die Grenzen – oder wie dieses Mal auch: Was müssen wir oder besser noch: unsere Kinder eigentlich für eine Welt voller KI künftig können? In diesem Text beschreibt er, warum er seinen kleinen Sohn auf der einen Seite zwar kein iPad nutzen lässt, auf der anderen aber ein Buch namens „Programming for Babies“ mit ihm liest.
Als Vater verändert sich die Perspektive auf Technologie. Wo früher das Smartphone mein ständiger Begleiter war, wird es heute zur bewussten Entscheidung – besonders, wenn unser Sohn dabei ist. Diese persönliche Transformation spiegelt in meinen Augen eine gesellschaftliche Debatte wider, die gerade Fahrt aufnimmt: Wie bereiten wir die nächste Generation auf eine KI-geprägte Welt vor, ohne sie den Gefahren übermäßiger Smartphone-Nutzung auszusetzen?
Digitale Achtsamkeit beginnt im Alltag
Seit der Geburt unseres Sohnes praktiziere ich etwas, das ich „digitale Achtsamkeit“ nenne: Das Smartphone bleibt weg – auf dem Spielplatz, im Garten, beim Spielen. Was anfangs wie Verzicht wirkte, ist längst ein Gewinn. Kinder holen uns zurück ins Hier und Jetzt. Statt bei der Weltpolitik zu sein, achte ich darauf, dass der Nachwuchs keine Käfer isst.
Technologie ja – aber mit Sinn und Struktur
Gleichzeitig ist Technologie bei uns präsent – aber mit Bedacht. Alexa spielt Musik oder beantwortet einfache Fragen. Unser Saugroboter ist für unseren Sohn das Größte: Er schaltet ihn selbst ein, verfolgt ihn durch den Raum, kommuniziert mit ihm – obwohl er selbst noch gar nicht spricht.
Technik ist für ihn kein Bildschirm, sondern ein Mitbewohner. Sein ferngesteuerter Wall-E-ähnlicher Spielroboter ist für ihn spannender als jeder Zeichentrickfilm. Auch das haben wir beobachtet: Wenn wir mal einen Film geschaut haben, war die Fernbedienung interessanter als der Film selbst. Die Interaktion mit dem Gerät, nicht der Inhalt, fesselt ihn. Er will intuitiv gestalten, nicht konsumieren.
Natur statt Bildschirm – weil Kinder es instinktiv spüren
Überhaupt zieht es uns viel raus. In den Garten, in den Wald, in die Natur. Dort will unser Sohn sich bewegen, entdecken, graben, balancieren. Ein iPad hat er nie eingefordert. Wir haben es ihm allerdings auch nie angeboten. Und das funktioniert erstaunlich gut.
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Was Kinder heute wirklich lernen müssen
Diese Erfahrungen haben meinen Blick auf Erziehung und Bildung grundlegend verändert. Mein persönlicher Leitspruch für unseren Sohn lautet:
Er muss Feuer machen können – und mit Maschinen sprechen.
Alles dazwischen wird er selbst entscheiden.
Das eine üben wir am Kamin. Das andere mit einem Buch namens „Programming for Babies“. Was spielerisch wirkt, hat einen ernsten Kern: Einfache logische Konzepte wie AND und OR zu verstehen, wird zunehmend zur Grundkompetenz – so wie einst Lesen und Schreiben. Es geht nicht darum, Programmierer aus unseren Kindern zu machen, sondern sie auf eine Welt vorzubereiten, in der Maschinen keine Ausnahme, sondern Normalität sind.
Handyverbote als Rückgewinnung von Aufmerksamkeit
Und diese Normalität beginnt nicht erst im Berufsleben. Sie beginnt auf dem Schulhof.
International setzt sich zunehmend die Erkenntnis durch, dass Kinder in der Schule Schutzräume brauchen. Frankreich hat Smartphones für 3- bis 15-Jährige bereits 2018 verboten. Das Resultat: Schüler rennen wieder, spielen Karten, quatschen – der soziale Raum kehrt zurück.
In den Niederlanden stieg nach einem Jahr Handyverbot die Zustimmung unter Lehrkräften deutlich. Auch Deutschland bewegt sich: Sachsen hat 2025 ein Handyverbot an Grundschulen eingeführt, andere Bundesländer folgen. Eine Analyse der Universität Augsburg zeigt: Das soziale Wohlbefinden steigt, Ablenkungen im Unterricht sinken – wenn auch die Effekte auf Lernleistungen moderat bleiben.
KI-Kompetenz ist die wahre Bildungslücke
Gleichzeitig wird ein anderes Thema immer drängender: Künstliche Intelligenz. Während wir über TikTok auf dem Schulhof diskutieren, fehlt in vielen Lehrplänen die Auseinandersetzung mit KI. 63 Prozent der deutschen Schüler sagen: „Wir lernen zu wenig darüber.“ 69 Prozent halten KI-Kompetenz für wichtig für ihre berufliche Zukunft.
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Baden-Württemberg will ab dem Schuljahr 2025/26 KI verpflichtend in das neue Fach „Informatik und Medienbildung“ integrieren. Es ist ein Anfang – aber wir brauchen mehr davon. Wir brauchen keine Digital-Pädagogik als nettes Add-on, sondern als Grundpfeiler moderner Bildung.
Eltern als digitale Vorbilder – oder Risiko?
Denn unsere Kinder wachsen in einer Welt auf, in der sie Maschinen begegnen werden – zu Hause, im Klassenzimmer, im späteren Job. Die entscheidende Frage ist nicht, ob sie KI nutzen, sondern wie. Ob sie sie nur bedienen – oder verstehen.
Hier sind wir Eltern gefragt. Studien zeigen: 78 Prozent der Eltern halten sich für gute Vorbilder bei der Mediennutzung. Gleichzeitig nutzen Kinder in der Hälfte dieser Haushalte ihre Smartphones deutlich länger als vereinbart. Die Diskrepanz ist offensichtlich. Kinder lernen durch Beobachtung. Wenn wir am Spielplatz scrollen, statt zuzuhören, wird keine Bildschirmzeitregel helfen.
Doch nicht alle Eltern haben das Bewusstsein oder die Ressourcen, um mit dieser Verantwortung umzugehen. Und hier ist der Staat gefragt. Wenn individuelle Verantwortung versagt, braucht es klare Regeln – so wie bei Ernährung, Gesundheit oder Verkehr. Es braucht Maßnahmen, die schützen, und Programme, die befähigen.
Drei Bausteine für eine zukunftsfähige Technologie-Erziehung
Was also tun?
1. Schutz.
Handyverbote in Schulen – mindestens bis zur 10. Klasse – sind sinnvoll. Nicht als technikfeindliche Maßnahme, sondern als temporärer Schutzraum für soziale Entwicklung und Konzentration. Nicht nach Alter gestaffelt, sondern nach Klassenstufe.
2. Kompetenz.
KI-, Medien- und Datenkompetenz müssen verpflichtender Teil des Lehrplans werden – praxisnah, altersgerecht, regelmäßig. Dafür brauchen wir Lehrkräfte mit digitaler Fortbildung und Lehrpläne, die mit der Realität Schritt halten.
3. Eltern stärken.
Initiativen wie „Gemeinsam online: Suchen.Finden.Verstehen“ zeigen, wie Familien gemeinsam digitale Kompetenzen entwickeln können. Solche Programme müssen systematisch gefördert und flächendeckend zugänglich gemacht werden.
Fazit: Nicht weniger Technik – sondern mehr Verantwortung
Die Zukunft gehört jenen, die sowohl Feuer machen als auch mit Maschinen sprechen können. Unsere Aufgabe ist es, sie auf beides vorzubereiten – ohne Angst vor Technologie, aber mit einem klaren Kompass. Die nächste Generation braucht nicht weniger Technik, sondern mehr Verantwortung im Umgang mit ihr. Und das beginnt bei uns – im Wohnzimmer, im Garten, auf dem Spielplatz.
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Industrie-Startups scheitern nicht an Ideen – sondern an der Fertigung
Ein Startup in der Industrie zu gründen, ist ein Marathon mit Hürdenlaufanteil. Wer in diesem Segment etwas aufbauen will, braucht mehr als eine gute Idee. Im Vergleich zu klassischen Gründungen im Software-, Marketing- oder Dienstleistungsbereich, hängt es in der Industrie, genau genommen in der Produktion oft von äußeren Faktoren ab, während für andere Businessmodelle eher gezieltes und oft digitales Know-How gefragt ist. Ganz ohne geht es aber natürlich auch in der Fertigungsbranche nicht: Man muss Maschinen verstehen, Materialeigenschaften einordnen, Fertigungstechniken kennen. Dazu kommen regulatorische Vorgaben, lange Vertriebszyklen und Kunden, die auf Sicherheit und Verlässlichkeit achten, nicht auf schnelle Features.
Gerade in Deutschland ist die Industrie geprägt von etablierten Strukturen. Mittelständische Hidden Champions, große OEMs, langjährige Lieferketten. Der Einstieg für junge, dynamische Unternehmen ist alles andere als einfach – und dennoch notwendig. Denn die Industrie braucht frische Impulse. Laut einer McKinsey-Analyse wächst der Markt für industrielle Automatisierung bis 2025 um jährlich knapp 4?% und erreicht ein Volumen von über 115 Milliarden US-Dollar. Cloud- und IIoT-Lösungen treiben den Technologieschub, und das Bewusstsein für Automatisierung als Antwort auf Herausforderungen wie den Mangel an qualifizierten Arbeitskräften, Risiken in Lieferketten und ESG-Vorgaben nimmt in Vorstandsetagen deutlich zu. Doch diese Transformation kommt nicht von innen – sie braucht neue Player.
Industriegründung heißt: langsam Vertrauen aufbauen, aber schnell Lösungen liefern
Ein typischer Industrie-Startup-Kunde ist nicht der impulsive Early Adopter, sondern ein erfahrener Einkäufer, Ingenieur oder Geschäftsführer. Er erwartet belastbare Prozesse, klare Kalkulationen und technisches Verständnis. Viele Gründungen scheitern hier, weil sie mit B2C-Denkweise auf B2B-Realität treffen. Wer in der Industrie überzeugen will, braucht Geduld – und eine sehr gute Vorbereitung.
Als wir gründeten, war uns genau das bewusst. Wir wollten nicht nur eine Plattform bauen, sondern ein Fertigungsmodell, das die bestehenden Strukturen nicht nur digitalisiert, sondern neu denkt. Heute ermöglichen wir es Unternehmen, vom Prototyp bis zur Serie komplett digital und in wenigen Wochen zu fertigen – mit einem Netzwerk aus über 500 geprüften Produktionspartnern weltweit. Unsere Kunden sparen dadurch im Schnitt 85 Prozent Prozesskosten im Beschaffungsprozess, 40 Prozent günstigere Produktkosten und eine um 50 Prozent kürzere Time-To-Market.
Was viele Gründer unterschätzen: Fertigung ist kein nachgelagertes Problem
Viele Startups im industriellen Bereich legen den Fokus zunächst auf Produktentwicklung und Investorensuche – aber kaum auf die Frage, wie das Produkt überhaupt produziert werden kann. Ein fataler Fehler. Denn ohne skalierbare Fertigung bleibt jede Hardware-Innovation ein Konzept.
Drei häufige Denkfehler
Die Serienproduktion zu früh denken
Wer direkt auf 10.000 Stück plant, ohne je 10 verkauft zu haben, wird Kapital und Flexibilität verlieren. Besser: Schrittweise Skalierung mit iterativen Feedbackschleifen und Fertigern, die Kleinserien anbieten. Die Realität zeigt: Über 70 % aller Industrie-Startups ändern ihr Produkt nach Markteintritt noch einmal grundlegend. Wer da schon in einer starren Produktionsstruktur steckt, verliert Monate.
Die Fertigung als Blackbox behandeln
Viele Gründer sprechen früh mit Design-Agenturen, aber selten mit Fertigungsexperten. Dabei sind es gerade Fertigungstoleranzen, Materialverfügbarkeiten und Automatisierungspotenziale, die über Machbarkeit und Marge entscheiden. Unsere Erfahrung: Ein Gespräch mit einem guten Fertigungspartner ersetzt fünf Produktworkshops.
Sich zu stark auf einen Partner verlassen
Die Welt ist geopolitisch instabil. Abhängigkeit von einem Lieferanten – ob in Shenzhen, Turin oder Thüringen – ist ein Risiko. Diversifizierung ist nicht nur ein Schlagwort, sondern ein Muss. Deshalb ist es wichtig, mit mehreren Fertigungspartnern pro Bauteiltyp zusammenzuarbeiten – in Europa, Asien und zunehmend auch in Nordafrika.
Großes Potenzial für Innovation
Ein Blick auf die Zahlen zeigt das Potenzial: Der weltweite Markt für Auftragsfertigung liegt laut Deloitte bei über 2,4 Billionen Euro – Tendenz steigend. Doch 80 % der Fertigungsprozesse laufen heute noch weitgehend manuell, mit intransparenten Angeboten, Excel-Listen und E-Mail-Kommunikation. Das eröffnet Raum für neue Ansätze.
Plattformen wie unsere, aber auch andere Anbieter im Markt, setzen hier an: mit digitaler Angebotserstellung, KI-gestützter Lieferantenauswahl und automatisierter Produktionsplanung. Das Ziel ist nicht, die Industrie zu disrupten – sondern sie anschlussfähig zu machen für die nächsten 20 Jahre.
Worauf es ankommt: Industriefähigkeit trifft Startup-Tempo
Startups müssen lernen, mit industrieller Präzision zu denken – und die Industrie muss lernen, mit der Geschwindigkeit von Startups umzugehen. assemblean sieht sich genau an dieser Schnittstelle. Wir sprechen mit Serienfertigern und mit Gründern. Mit Chief Procurement Officers und mit Produktentwicklern im Prototypenstatus. Unser Ziel ist es, beiden Seiten ein gemeinsames Betriebssystem zu bieten.
Aus den vielen Jahren Praxiserfahrung und unzähligen Gesprächen in der Branche habe ich wertvolle Insights mitgenommen, die ich gerne mit euch teilen möchte.
5 konkrete Tipps für Industriegründer:innen
Fertigung mitdenken – ab Tag 1. Nicht erst beim Markteintritt, sondern schon beim MVP.
Auf kleine, flexible Stückzahlen setzen. Lieber fünf Mal 100 Stück als einmal 10.000.
Lieferantennetzwerke aufbauen. Mindestens zwei Optionen pro Bauteiltyp, am besten in unterschiedlichen Regionen.
Digitalisierung ernst nehmen. Excel ist kein Tool für skalierbare Produktion.
Transparenz schaffen. Wer zeigen kann, wie er produziert, schafft Vertrauen – bei Kunden und Investoren.
Die Industrie ist bereit – aber sie braucht Startups, die sie verstehen
„Made in Germany“ hat immer noch einen Wert – aber der Weg dorthin muss neu gedacht werden. Produktion darf kein Hindernis mehr sein, sondern ein strategischer Vorteil. Wer heute ein Industrie-Startup gründet, steht vor vielen Herausforderungen – aber auch vor einer riesigen Chance: die Zukunft der Fertigung aktiv mitzugestalten.
Und das – so zeigt sich immer deutlicher – funktioniert auch abseits der großen Tech-Hubs. Wir bauen unser Startup aus Paderborn heraus auf. Weil es nicht den Ort braucht, sondern die Haltung: Industrie muss schneller, flexibler und zugänglicher werden. Dann wird sie auch wieder global wettbewerbsfähig.
Über den Autor
Alexander Pöhler ist Mitgründer von assemblean, einer digitalen Produktionsplattform, die Unternehmen dabei unterstützt, innovative Produkte schneller und effizienter zur Marktreife zu bringen. Mit seiner Expertise in Fertigung, Digitalisierung und Unternehmensentwicklung treibt er die Mission von assemblean voran, die industrielle Auftragsfertigung neu zu denken und für die deutsche Wirtschaft zugänglich zu machen.
Startup-Jobs: Auf der Suche nach einer neuen Herausforderung? In der unserer Jobbörse findet Ihr Stellenanzeigen von Startups und Unternehmen.
Foto (oben): KI
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Dauerstress als Unternehmer: Wie hält man das bitte aus?
Work-Life-Balance? Für Gründer mehr ein Luxus-Begriff als Realität. Im Podcast Royal GS sprechen Nikita Fahrenholz und Martin Eyerer über ihre Strategien für Resilienz.
Ein Startup hochzuziehen, ist tough. Resilienz ist deswegen eine wichtige Fähigkeit – aber auch die muss man üben. Dafür gibt es verschiedene Strategien. Genau darüber sprechen Nikita Fahrenholz (Gründer von Delivery Hero & Fahrengold) und Martin Eyerer (Ex-CEO Factory Berlin, Unternehmer, Techno-DJ) in unserem Podcast Royal GS (jeden Donnerstag eine neue Folge).
Hört die Folge hier: Spotify und Apple Podcast
Resilienz ist das Buzzword schlechthin. Per Definition ist damit psychische Widerstandsfähigkeit gemeint. Noch genauer beschreibt es aber das 4C-Modell, das von Wissenschaftlern rund um Peter Clough, Professor für angewandte Psychologie, entwickelt wurde – und das Eyerer im Podcast anführt. „Mental Toughness“ setzte sich laut des Modells aus folgenden vier Komponenten zusammen:
- Control
- Commitment
- Challenge
- Confidence
Fahrenholz und Eyerer kennen Dauerstress aus ihrem eigenen Alltag. Sei es bei harten Verhandlungen, vermasselten Bühnenauftritten oder wie bei Fahrenholz: als Gründer ständig damit zu leben, dass das Geld knapp ist. „Wir waren eigentlich immer kurz vor Insolvenz mit den Startup“, sagt Fahrenholz. Deswegen führe er ein Dokument besonders gewissenhaft: „Ich habe immer ein Tracking-Sheet beim Fundraising und weiß auch, wo an welcher Stelle jeder Investor gerade steht im Prozess.“ Das nehme Fahrenholz bisschen was vom Stress.
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Der Gründer hat aber noch eine andere Strategie entwickelt, um möglichst „antifragil“ zu sein, wie er es nennt:
- Er geht in verschiedenen Situationen und Entscheidungen, die bevorstehen, das Worst-Case-Szenario im Kopf durch. Dabei stelle er sich folgende Fragen: „Was ist der Case? Was passiert, wenn nächste Woche nicht X eintritt, sondern Y? Was ist dann der nächste Schritt? Wie fühle ich mich damit?“ Ziel ist es, die Situation einmal komplett zu erfassen und zu fühlen.
- Timing: Was kann man aus der Situation rausholen, wenn man alle Kapazitäten erstmal darauf setzt, ein Problem zu lösen?
- Problem oder Situation ins Verhältnis setzen. Fahrenholz schaue sich dafür Fälle anderer Unternehmer an, die scheinbar riesige Probleme hatten, die aber gelöst wurden. Das helfe ihm seine Situation einzuordnen und festzustellen, dass sein Problem vielleicht doch nicht so groß ist wie gedacht.
- Mit anderen austauschen – und zwar mit Menschen, die schon mal in einer ähnlichen Situation waren. „Dieses Aussprechen hilft psychisch extrem.“
Und auch Martin hat einen Tipp, wie er aus stressigen Situationen oder Situationen, in denen er nicht weiter kommt, jedoch ins Handeln kommen muss, herauskommt. Eine Liste. Nicht etwa mit To-Dos, sondern mit 15 Namen. Alles Menschen aus seinem Netzwerk, von denen er weiß, dass er sie anrufen und um ehrlichen Rat oder Hilfe bitten kann, wie er sagt.
„Wir reden nicht von 15 besten Freunden, sondern 15 Leuten, die selber erfolgreiche Firmen entweder leiten oder besitzen oder irgendwas anderes erfolgreiches machen. Bei denen ich weiß, die können mir irgendwie helfen, mit ihrem Netzwerk und mit ihrer Expertise.“
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