Connect with us

Künstliche Intelligenz

Linux auf dem Framework Laptop 12 im Test


Schaut man sich auf Linux- und Open-Source-Konferenzen um, dann sieht man allerorten Notebooks von Framework, vor allem den reisetauglichen Laptop 13, aber auch den wuchtigen Laptop 16. Kein Wunder, rennt der Hardwarehersteller aus den USA mit seinem offenen und nachhaltigen Konzept in der Open-Source-Community offene Türen ein.

Framework bietet zwar kein Gerät mit vorinstalliertem Linux an, aber stellt zu jedem Modell bebilderte Schritt-für-Schritt-Anleitungen für mehrere Distributionen bereit. Manche Distributionen bezeichnet Framework als „offiziell unterstützt“, andere als „kompatibel Community unterstützt“. Der Unterschied: Mit den offiziell unterstützten Distributionen arbeitet Framework zusammen und leistet bei vermuteten Hardwarefehlern sofort Support, also akzeptiert Fehleranalysen, ohne dass man zunächst Windows installieren muss. Verwendet man eine nicht unterstützte Linux-Distributionen, bittet der Support zunächst, den Fehler mit einem unterstützten Betriebssystem zu reproduzieren.

Für den Laptop 12 unterstützt Framework die aktuellen Versionen Fedora Workstation 43 und Ubuntu Desktop 25.10 sowie – eher ungewöhnlich – Bazzite, eine auf Gaming spezialisierte Distribution auf Basis von Fedora Silverblue. Zudem gibt es unter dem Community-Label Anleitungen für Arch Linux, Linux Mint und NixOS 25.10. Wir haben den Framework Laptop 12 samt Stift mit Fedora Workstation und Bazzite mit dem KDE Plasma Desktop ausprobiert sowie mit Ubuntu Desktop 25.10 zusätzlich für einen ausführlichen Test auf den c’t-Prüfstand geschickt. Aber auch ohne Stift ist der Framework 12 als Linux-Laptop nützlich.


Das war die Leseprobe unseres heise-Plus-Artikels „Linux auf dem Framework Laptop 12 im Test“.
Mit einem heise-Plus-Abo können Sie den ganzen Artikel lesen.



Source link

Künstliche Intelligenz

Snapmaker U1 im Test: Der beste mehrfarbige 3D-Drucker spart 80 % Filament


Der Snapmaker U1 hat vier Druckköpfe, die er flink wechseln kann. So gelingen farbige Drucke ohne Spülvorgang – das geht viel schneller und ist günstiger als bei Materialwechselsystemen.

Snapmaker ist vor allem in der Maker-Szene ein Begriff: Das Unternehmen konnte in der Vergangenheit mit 3-in-1-Geräten punkten, die beispielsweise CNC-Fräse, Laser & 3D-Drucker miteinander kombinieren. Der neueste Coup ist ein reiner 3D-Drucker, aber ein besonderer: Der Snapmaker U1 hat gleich vier Druckköpfe und ein System, das an einen Werkzeug-Wechsler aus dem CNC-Bereich erinnert. Die Kickstarter-Kampagne war erfolgreich, wer mitgemacht hat, hat seinen Drucker inzwischen bekommen – und nun steht die Markteinführung des Geräts bevor. Wir haben vom Hersteller ein Testgerät zur Verfügung gestellt bekommen und konnten den U1 zwei Wochen ausführlich testen.

Aufbau & Einrichtung

Der Snapmaker U1 kommt gut verpackt in einem stabilen Karton in die Redaktion. Im Inneren befindet sich der zum größten Teil vormontierte 3D-Drucker. Im Vergleich zum Aufbau eines aktuellen Bambu-Lab-Druckers muss man hier etwas mehr Arbeit reinstecken, bis das erste Druckmodell im Bauraum liegt: Wir haben ungefähr drei Stunden zwischen dem Öffnen des Kartons und dem Start des ersten Drucks gebraucht. Die Endmontage besteht vor allem aus dem Zusammensetzen und Verschrauben der Filament-Führungen, dem Einsetzen der Druckköpfe und dem Entfernen der Transportsicherungen. Die Schritte sind gut dokumentiert und auch von Anfängern hinzubekommen. Mehr dazu zeigt die folgende Fotostrecke.

Der U1 hat einen XY-Core-Aufbau, bei dem sich der Druckkopf auf der X- und auf der Y-Achse auf einer festen Höhe bewegt, das Druckbett stellt die Z-Achse dar und fährt im Laufe des Drucks Schicht für Schicht nach unten. Der Druckbereich beträgt 27 Zentimeter in alle Richtungen, ist also minimal größer als bei den meisten anderen Druckern (Bambu Lab A1, P1S, P2S, X1C: 25,6 Zentimeter).

Die Filamentspulen sitzen außen am Gehäuse, jeweils zwei auf einer Seite. Das Filament wird durch einen Antrieb von der Spule über den PTFE-Schlauch bogenförmig ins Gehäuse des Druckers geführt – deswegen stehen vier Schläuche oben über dem U1 ab. Dieser Aufbau ist funktional, hat aber ein paar Nachteile. Zum Einen wird die Filament-Spule auf eine Spindel gesteckt, statt auf Rollen zu laufen wie bei den Materialwechsel-Systemen von Anycubic, Bambu & Co. – als das mitgelieferte Filament aufgebraucht war, haben wir den ersten Haken dieses Aufbaus entdeckt: Die Spulen des bei uns in der Redaktion beliebten, günstigen Jayo-Filaments haben einen anderen Innendurchmesser und lassen sich nicht aufstecken. Die Lösung war das Drucken eines Adapters – muss man wissen, und gegebenenfalls braucht es eben ein paar Adapter für die unterschiedlichen Filament-Hersteller.

Außerdem stört es uns, dass das Filament wie beim günstigen Bambu A1 Mini mit seinem AMS Lite nicht abgedeckt ist, statt in einer geschlossenen Box vor Staub und Luftfeuchtigkeit geschützt zu sein. Zu guter Letzt ist das Gehäuse des U1 oben offen – da nützen auch die hochwertige Echtglastür an der Vorderseite und das Kunststoff-Fenster auf der Rückseite nichts. Staub rieselt von oben aufs Druckbett, das man vor jedem Druck einmal abwischen sollte, und ohne Abdeckung bleibt das Drucken von aufwendigeren Filamenten verwehrt.

Gegen Aufpreis lassen sich diese Haken geradebiegen. Für 160 Euro gibt es eine Abdeckung für den U1, die oben auf das Gerät gesetzt wird und einen geschlossenen Bauraum nachrüstet; für 130 Euro gibt es vier geschlossene Filament-Boxen. Zum Testzeitpunkt war die Abdeckung leider noch nicht lieferbar, weswegen wir unsere Tests auf leichter zu druckende Filamente wie PLA, TPU und PETG beschränkt haben. Irgendwie wäre es uns lieber gewesen, wenn der U1 gleich mit der Abdeckung ausgeliefert worden wäre – 860 Euro für einen 3D-Drucker, der in dieser Ausführung vor allem PLA druckt, wirkt im Vergleich zu den 360 Euro für einen Bambu A1 mit Vierfach-Materialwechsler unverhältnismäßig. Dass das aber zu einfach gedacht ist, zeigt der Test – denn der Snapmaker hat anderen Stärken.

Filament & Materialien

Mangels Gehäuse-Deckel haben wir uns im Test bislang auf das Drucken von PLA , TPU und PETG beschränkt. Mit der optionalen Abdeckung kann der Snapmaker U1 aber erheblich mehr: Sein Druckbett erreicht 100 Grad, die Düsen sogar 300 Grad. Damit sind auch ABS oder ASA, PET und PA möglich.

PLA (links) hat der U1 herstellerunabhängig gut gedruckt. TPU (mitte) ist, wie auch bei anderen Druckern, beim Handling etwas zickig, das Druckergebnis kann sich aber sehen lassen. Unser PETG-Filament neigte etwas zu Stringing und braucht ein wenig manuelle Nachbearbeitung, bis das Ergebnis gut aussieht.

Bambu Lab hat mit seinem AMS den mehrfarbigen 3D-Druck salonfähig gemacht – und günstig in der Anschaffung. Dabei befinden sich im Materialwechsler vier Spulen, die je nach Bedarf die gleiche Düse füttern. Beim Farb- oder Materialwechsel wird das alte Filament abgeschnitten, das neue zugeführt und vorgeschoben. Die Mischfarbe dazwischen wird als sogenanntes Poop aus dem Drucker ausgeworfen.

Snapmaker zündet mit dem Materialwechselsystem des U1 nun die nächste Stufe. Im hinteren Bereich des Druckers sitzen vier Druckköpfe, jeweils bestehend aus Hot-End, Extruder und Nozzle. Je nach gewünschter Farbe bzw. nach gewünschtem Material fährt der bewegliche Teil des Druckkopfes nach hinten und holt sich über einen raffinierten Mechanismus die jeweils gerade nötige „andere Hälfte“, in der verschiedene Farben oder Materialien direkt auf ihren Einsatz warten. Dadurch entfällt der bei bisherigen Materialwechslern nötige Spülvorgang der Düse – und damit viel Zeit und vor allem Materialverschwendung.

Wer nur wenige Farbwechsel durchführt, wird den Unterschied kaum bemerken. Wer etwa eine Frontplatte aus schwarzem Kunststoff druckt, in der eine Beschriftung aus weißem Kunststoff vorgesehen ist, kommt mit wenigen Materialwechseln in den obersten zwei, drei Schichten aus. Wer hingegen ein mehrfarbiges Benchy druckt, erlebt einen Unterschied wie Tag und Nacht. Wir haben das Boot mit gleichen Farbeinstellungen auf einem Bambu P1S gedruckt. Der Drucker hat für das gut 11 Gramm schwere Boot über 20 Stunden Druckzeit benötigt und insgesamt über 300 Gramm Filament verbraucht – davon gut 30 Gramm für den Prime Tower und über 260 Gramm für die Spülvorgänge. Diese 260 Gramm werden als Poop ausgeworfen. Der Snapmaker U1 hat für das gleiche Modell keine 3,5 Stunden gebraucht und insgesamt knapp 34 Gramm Filament – also fast 90 Prozent weniger Material und über 90 Prozent weniger Druckzeit. Freilich ist das Benchy mit seinen vielen schiefen Ebenen hier ein besonders fieses Beispiel, weil es über 500 Farbwechsel benötigt, aber genau hier spielt der U1 seine Stärken perfekt aus.

Der Bambu Lab P1S hat für das vierfarbige Benchy (links) über 300 Gramm Filament verbraucht, das meiste davon endet als Spül-Abfall im Müll. Der Snapmaker produziert im Vergleich dazu kaum Müll beim mehrfarbigen Drucken.

Eine Sache lieben wir in der Praxis an Multi-Material-Systemen wie Bambus AMS besonders: Die Filamentrollen lassen sich jederzeit – ohne die Nozzle aufheizen zu müssen – entnehmen und austauschen. Diesen Komfort nimmt man schnell für selbstverständlich. Beim U1 funktioniert das so nicht. Damit der Farbwechsel so schnell passieren kann, sitzt das Filament wie beim „klassischen“ Drucker ohne Materialwechsler in der Nozzle fest. Wer das Filament tauschen möchte, muss über das Touchscreen-Display des Druckers die zu wechselnden Filamente auswählen. Immerhin: Der Drucker macht dann seinen Job, wenn man ein paar Minuten später wieder auftaucht, kann man die Filamente entnehmen. Außer TPU – das gummiartige Material lässt sich nicht automatisch entfernen, man muss es von Hand aus dem Antrieb ziehen und währenddessen beim Drucker stehen.

Noch eine wichtige Ergänzung: Mit dem Nozzle-Wechsler kann man natürlich nicht nur verschiedene Farben des gleichen Materials, sondern auch verschiedene Materialien drucken – etwa PETG als Support für PLA oder andersherum. Da diese beiden Kunststoffe nicht gut aufeinander halten, lassen sich Stützstrukturen so viel einfacher entfernen.

Druckbild & Geschwindigkeit

Als Erstes legen wir die vier mitgelieferten Filament-Rollen in Gelb, Rot, Weiß und Schwarz ein und drucken einen kleinen, vierfarbigen Drachen, der fertig gesliced im Speicher des Druckers hinterlegt ist. Es macht viel Spaß, dem flotten Drucker bei der Arbeit zuzusehen. Vor allem der Wechsel des Werkzeugkopfes ist klasse und erinnert an die allerersten Drucke, bei denen man stundenlang vor dem Gerät saß und es bei der Arbeit beobachtet hat.

Wir testen unsere typischen Drucke, den Spiderman, das Sliding-Puzzle, das Benchy, ein Test-Pattern – und sind begeistert. Der Snapmaker U1 druckt schnell und die Ergebnisse sehen hervorragend aus. Eine Kleinigkeit trennt ihn dann aber doch noch von der Perfektion: Wir drucken alle drei Versionen des Sliding Puzzles. Bei besonders präzisen Druckern wie vielen Modellen von Bambu Lab lässt sich die Variante mit dem geringsten Abstand perfekt verwenden, die mit dem größten Abstand fällt fast auseinander, wenn man sie anhebt.

Bei besonders unpräzisen Druckern wie dem Sceoan Windstorm S1 ist auch die Version mit dem größten Abstand ein massiver Block geschmolzener Kunststoff und absolut unbeweglich. Der Snapmaker liegt im gehobenen Mittelfeld: Die 0,15-mm-Ausführung bewegt sich nicht, die anderen beiden funktionieren. Wir schieben den Grund dafür auf die Wechsel-Mechanik der Werkzeugköpfe. Auch unsere Testdrucke in TPU und PETG können sich sehen lassen, wobei TPU auch auf dem Snapmaker einfach ein nerviges Material ist, das diverse Sonderbehandlung benötigt – und es keinen Spaß macht, die Modelle hinterher vom Druckbett abzulösen.

Der Snappy ist flott, allerdings ist uns in der Praxis aufgefallen, dass die zeitliche Schätzung von Software und Slicer häufig sehr optimistisch ist – in der Praxis braucht der Snapmaker U1 oft spürbar länger, als es die Software berechnet hat.

Dadurch, dass das Gehäuse oben offen ist, wirkt der U1 lauter als viele andere Drucker in diesem Preissegment. Solange das Druckbett im oberen Bereich unterwegs ist, macht unser U1 beim Verfahren der Nozzle beim Absehnken und Anheben des Druckbetts deutlich hörbare knallende Geräusche, die leiser werden, je höher der Drucker bereits gedruckt hat. Es gibt ein paar schnarrende Bewegungsgeräusche, die bei anderen Druckern leiser sind und etwas weniger unangenehm klingen. Aber insgesamt ist das Gerät weder besonders laut noch besonders nervig.

Software & App

Wer Bambu Lab aufgrund des geschlossenen Öko-Systems ablehnt, könnte hier genau richtig sein: Auf dem Snapmaker U1 läuft Klipper, der mitgelieferte Slicer nennt sich Snapmaker Orca – genau, er basiert auf dem Orca Slicer. Der Drucker lässt sich komplett offline einrichten, soll dann auch nicht nach Hause telefonieren. Alternativ gibt es einen Cloud-Service, über den man dann wie bei Bambu von überall aus per App & Computer den Status und das Live-Bild aus dem Druckraum einsehen sowie neue Drucke starten kann.

Als unser Snapmaker U1 ankam, hat genau dieser Cloud-Service nicht funktioniert. Reddit-Beiträgen zufolge waren die Snapmaker-Server überfordert, weil zu viele der neuen Geräte gleichzeitig ausgeliefert und in Betrieb genommen wurden. Die gute Nachricht: So konnten wir direkt den gut funktionierenden lokalen Modus testen, zwei Tage später lief dann auch der Cloud-Service ohne Probleme – seitdem durchgehend. Zwar behauptet der Slicer gelegentlich, dass der Drucker offline wäre, aber wenn man dann einmal die Filament-Farben anklickt, geht alles wieder.

Wenn man aus dem Orca-basierten Snapmaker-Slicer die Druckdatei an den Drucker sendet, öffnet sich dieses Fenster, in dem man die Farben den Filamenten des U1 zuweist.

Vieles wirkt nicht ganz so rund und nicht ganz so „aus einer Hand“ wie bei Bambu Lab, wenn beispielsweise beim Starten eines Drucks aus der Slicer-Software ein Warnhinweis kommt, dass der Dateiname der urprünglichen STL-Datei keine Sonderzeichen wie # enthalten dürfen, weil es ansonsten zu Problemen kommen kann. Aber das Zuweisen von Farben und Filamenten funktioniert hier wie dort einwandfrei.

Preis & Alternativen

Der Snapmaker U1 kostet aktuell 869 Euro. Wer auch ABS, ASA & Co. drucken möchte, sollte sich überlegen, direkt die optionale Abdeckung mitzubestellen, was den Preis auf ziemlich exakt 1000 Euro treibt.

Wer einfach nur drucken möchte, kann das deutlich günstiger haben. Der kleinere und nicht geschlossene Bambu Lab A1 Mini (Testbericht) kostet 189 Euro, mit Materialwechsler AMS Lite 299 Euro. Der etwa gleich große A1 kommt auf 259 respektive 369 Euro. Geschlossene Geräte, die eben auch ABS, ASA & Co. verarbeiten können, wie der Centauri Carbon von Elegoo (Testbericht) kosten als einfarbiger Drucker unter 300 Euro. Geschlossene Farbdrucker wie der Bambu P1S oder der neue P2S kosten mit Materialwechsler 599 respektive 750 Euro. Im direkten Vergleich ist der Snapmaker also kein Schnäppchen.

Fazit

Der Snapmaker U1 ist aktuell der beste mehrfarbige 3D-Drucker. Wer vor allem farbig druckt, sollte sich den U1 unbedingt ansehen. Zum Aufpreis können wir nur sagen: Shut up and take my money. Wer viel farbig druckt – und dabei eben mehr machen möchte als eine einfarbige Beschriftung auf einem andersfarbigen Untergrund aufzutragen – kommt am Snapmaker U1 nicht vorbei. Bis zu 90% Zeit- und Filament-Ersparnis – echt und gemessen – sprechen eine deutliche Sprache, auch wenn das Benchy natürlich besonders gemein ist.

Schade finden wir vor allem, dass der Deckel nicht standardmäßig im Lieferumfang enthalten ist. Ansonsten gibt es hier und dort Kleinigkeiten, die man sicherlich besser machen könnte – aber unterm Strich ist der Snapmaker U1 ein genialer 3D-Drucker.



Source link

Weiterlesen

Künstliche Intelligenz

Vodafone Stiftung: Wirksame Altersverifikation für Social Media gefordert


Die Vodafone Stiftung hat eine Handreichung mit zehn Handlungsempfehlungen für Politik, Bildungsakteure und Plattformbetreiber herausgegeben. Die wichtigsten Forderungen in Bezug auf die treibenden Debatten dieses Jahres: eine „verpflichtende, wirksame und datensparsame Altersverifikation für risikobehaftete Plattformen“ und ein Smartphone-Verbot mindestens bis zum Ende der Sekundarstufe I in Schulen.

Weiterlesen nach der Anzeige

Die zehn Empfehlungen leitet die Stiftung unter anderem aus ihrer diesjährigen Jugendstudie „Zwischen Bildschirmzeit und Selbstregulation“ ab, in der die befragten Jugendlichen deutlich machten, dass sie gerne weniger Social-Media-Angebote nutzen würden und sich dabei auch mehr Unterstützung erhofften. Damit spielt die Stiftung den Ball nun Richtung derer, die Rahmenbedingungen für Internet- und Bildungsangebote verändern können.

Die Stiftung erklärt, dass sich Heranwachsende weiterhin in einem „aufgeladenen Spannungsfeld von Chancen und Belastungen durch soziale Medien“ befinden. Sie seien auch „durchaus aufgeklärt und selbstkritisch“, was ihr Social-Media-Verhalten an Chancen und Risiken mit sich bringe und hätten sich bereits selbst Techniken für einen kompetenten Umgang mit Online-Angeboten angeeignet. Das reiche aber nicht aus, wie die Jugendstudie deutlich gemacht habe. Deshalb brauche es nun eine Politik, „die gleichermaßen auf Stärkung der Fähigkeiten zur Selbstregulation, Hilfsangebote und gesetzlichen Schutz setzt.“

Der Stiftung zufolge suchen Jugendliche eher im Schulleben als im eigenen Elternhaus Unterstützung, wenn sie Probleme mit ihrem Nutzungsverhalten oder Online-Phänomenen feststellen. Das sei auch – anders als bei anderen Bildungsthemen – unabhängig von der sozioökonomischen Herkunft der Jugendlichen ausgeprägt. Die Stiftung rät deshalb dazu, Angebote für alle Jugendlichen zu machen und sich nicht auf gruppenspezifische Ansätze wie etwa das Startchancenprogramm zu fokussieren.

Demnach fordert die Stiftung, dass folgende zehn Punkte von Politik, Bildungsakteuren und Plattformbetreibern umgesetzt werden:

1. eine verpflichtende, wirksame und datensparsame Altersverifikation für risikobehaftete Plattformen.

Weiterlesen nach der Anzeige

Anbieter solcher Plattformen hätten sich bisher einem wirksamen System zum Nachweis des Alters bei der Einrichtung eines Kontos verweigert. Dementsprechend müsste es ein staatlich verantwortetes Tool geben, welches auch die Zustimmung der Eltern bei unter 16-Jährigen einfordert und das Anbieter verpflichtend integrieren sollen.

2. ein Verbot manipulativer und süchtig machender Designelemente wie etwa Endlos-Scrollen, variable Belohnungssysteme oder aggressive Push-Benachrichtigungen.

Dies müsse auf Social-Media-Plattformen zumindest bei Konten für Minderjährige gelten. Stattdessen sollten Wohlbefindens-orientierte Designstandards entwickelt werden.

3. die Einführung verpflichtender und unabhängiger Risiko-Audits für Social-Media-Plattformen, die regelmäßig den Einfluss auf Kinder und Jugendliche bewerten.

Die Ergebnisse müssten vollständig veröffentlicht werden und in die Gestaltung von Algorithmen, Inhalten und Sicherheitsmechanismen nachweislich einfließen. Das Ziel: „Accountability by Design“.

4. die verbindliche Integration von Social-Media-Kompetenz in schulische Medienbildung spätestens ab der Sekundarstufe I – mit klaren curricularen Vorgaben, regelmäßigen Projekten und dialogorientierten Formaten.

5. die Unterstützung von Schulen für eine angemessene Digital- und Medienkompetenzvermittlung.

Derzeit verfügten Schulen nicht über ausreichende personelle Ressourcen. Es bedürfe daher „eines rechtskreisübergreifenden Zusammenwirkens aller verfügbaren öffentlichen Einrichtungen, von der Jugendhilfe über die Medienanstalten bis hin zu den öffentlichen Kultureinrichtungen, um auf örtlicher und regionaler Ebene ein ausreichendes Medienkompetenzprogramm für die Kinder und Jugendlichen in dieser Region auf die Beine stellen zu können.“

6. die Einbindung von Zivilgesellschaft und Wirtschaft in die Erarbeitung der Medienbildung, um deren Ressourcen zu aktivieren und koordiniert den Bildungsorten zur Verfügung zu stellen.

Die Kooperation mit außerschulischen Lernorten müsse demnach verstärkt werden und der Ausbau des geschlossenen Ganztags biete die Möglichkeit, am Nachmittag pädagogisch sinnvolle Angebote zu machen.

7. die Förderung evidenzbasierter Methoden, Programme und Tools zur Unterstützung der Entwicklung von Selbststeuerung und -regulation für Jugendliche durch Politik, Wissenschaft und Bildungswirtschaft.

8. ein Smartphone-Verbot bis zum Ende der Sekundarstufe I in Klassenräumen und Unterrichtsstunden.

Auch für Pausen spreche viel dafür, Smartphones nicht zur Benutzung zuzulassen, erklärt die Stiftung. Handys seien, soweit sie nicht als Instrument in Formaten zur Medienkompetenz benötigt werden, „vorrangig eine Quelle der Ablenkung und zum Teil auch der Umgehung von Lernschritten. Die allermeisten digitalen Lerntools sind didaktisch sinnvoller auf Tablets oder Laptops zu nutzen.“

9. der systematische Ausbau der Elternarbeit zur Medienerziehung „durch niedrigschwellige, digitale und schulisch angebundene Angebote.“

Die Kompetenz, das Selbstvertrauen, aber auch die Verantwortungsbereitschaft der Eltern, ihre Kinder auf einem guten Weg durch die Social-Media-Welt zu begleiten, müssen massiv gestärkt werden.

10. die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen als verbindlicher Bestandteil bei der Erarbeitung und Festlegung digitaler Kompetenzen und Regeln an den Schulen.

Die Handlungsempfehlungen der Vodafone Stiftung erinnern an die Leitlinien für die sichere Internetnutzung für Kinder im Vereinigten Königreich. Auch dort wurden effektive Altersverifikationen und sichere Feeds gefordert. Australien hat mittlerweile ein Mindestalter von 16 Jahren für Social Media durchgesetzt.


(kbe)



Source link

Weiterlesen

Künstliche Intelligenz

„Meilenstein“: Erste europäische Batteriezelle aus Forschungsfabrik in Münster


Die Forschungsfertigung Batteriezelle (FFB) in Münster, ein zentrales Vorhaben der Hightech-Agenda Deutschlands, hat einen wesentlichen Schritt auf dem Weg zur Batteriezellproduktion „made in Germany“ vollzogen. Kürzlich wurde in der ersten Ausbaustufe, der Mitte 2024 eröffneten „FFB PreFab“, die erste elektrisch funktionsfähige Lithium-Ionen-Batteriezelle produziert. Das wurde laut den Beteiligten erstmals in einer durchgängigen Produktionskette realisiert, die ausschließlich auf europäischer Anlagentechnik basiert. Diese reiche von der Fertigung der Elektroden bis zur fertig geladenen Zelle.

Weiterlesen nach der Anzeige

Der Schritt unterstreicht die Bestrebungen des Bundes und von Nordrhein-Westfalen (NRW), die technologische Souveränität Deutschlands und Europas in einer zentralen Schlüsselindustrie zu stärken. Solche Batterien gelten für die Transformation hin zu klimaneutraler Mobilität und Energieerzeugung als unerlässlich. Die FFB soll dabei als entscheidendes Bindeglied zwischen Grundlagenforschung und der großindustriellen Anwendung dienen, um den Transfer von Technologien aus dem Labor in die wirtschaftliche Fertigung („Lab to Fab“-Prinzip) zu beschleunigen.

Für Dorothee Bär (CSU), Bundesministerin für Forschung und Technologie, ist die Beherrschung der Batterietechnologie und die wettbewerbsfähige Herstellung von Batteriezellen unabdingbar, um sich im internationalen Wettbewerb behaupten zu können. Sie feierte die erste Zelle aus der PreFab als Meilenstein.

NRW sieht sich durch die Forschungsfertigung als Standort für die Hightech-Industrie bestätigt. Die grüne Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur hob hervor, eine starke europäische Batterieproduktion sei zentral für wirtschaftlichen Erfolg und technologische Unabhängigkeit.

Wissenschaftsministerin Ina Brandes (CDU) ergänzte, smarte Batterien stellten eine Schlüsseltechnologie des Alltags dar. Die FFB werde eine Sogwirkung auf dringend benötigte Fachkräfte und exzellente Wissenschaftler entfalten. Der Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft, Holger Hanselka, hob hervor, dass der Forschungsverbund mit dem Fokus auf zukunftsrelevante Technologien die Souveränität und Innovationskraft Deutschlands stärke. Der Start der Pilotlinie sei ein Pfeiler auf dem Weg zu einer wettbewerbsfähigen Batterieproduktion.

Das Großprojekt zielt darauf ab, bis 2035 eine wettbewerbsfähige Batterieproduktion und -kreislaufführung in Deutschland im Rahmen eines europäischen Netzwerks aufzubauen. Die FFB bietet dafür laut ihren Machern eine weltweit einzigartige Forschungsinfrastruktur, die es kleinen und mittleren Unternehmen, Konzernen sowie akademischen Einrichtungen ermögliche, die Produktion neuer Batterietechnologien in einer digitalisierten, flexiblen und modularen Fertigungsumgebung zu erproben und zu optimieren. Künftig soll die Einrichtung Produktions- und Betriebskonzepte demonstrieren und dabei Kernbereiche der deutschen Industrie – Automobil, Maschinen- und Anlagenbau sowie Spezialchemie – zusammenführen.

Weiterlesen nach der Anzeige

Für den Aufbau der Forschungsfabrik im Gigafactory-Maßstab, den Bund, NRW und Fraunhofer anstreben, sind erhebliche finanzielle Mittel nötig. Der Bund stellt für den Aufbau des Betriebs bis zu 750 Millionen Euro bereit. Ursprünglich sollten es 500 Millionen sein. Das Land investiert etwa 320 Millionen Euro in die Grundstücke und Forschungsgebäude. NRW ist für den Aufbau und die Finanzierung der Gebäude zuständig. Das Bundesforschungsministerium finanziert die Bereitstellung der Infrastruktur in der Fabrik, einschließlich der notwendigen Rein- und Trockenräume.

Der aktuell laufende zweite Bauabschnitt, die „FFB Fab“, soll künftig auf rund 20.000 Quadratmetern Produktionsforschung im Gigafactory-Maßstab für Wissenschaft und Industrie ermöglichen. Batteriezellproduktion ist derzeit ein globaler, hauptsächlich von asiatischen Anbietern aus China, Südkorea und Japan dominierter Markt. Die Beherrschung der gesamten Wertschöpfungskette, insbesondere des Maschinen- und Anlagenbaus, gilt als entscheidend für die technologische und wirtschaftliche Unabhängigkeit Europas.

Deutschland und Europa sind in diesem Bereich stark in der Grundlagenforschung und Materialentwicklung. Es fehlte aber lange Zeit eine Überführung dieser Erkenntnisse in die großindustrielle Fertigung.


(wpl)



Source link

Weiterlesen

Beliebt