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Neue Batterien machen den Verbrenner überflüssig


Neue Batterietechnologien machen Schluss mit alten Ausreden: Reichweite, Ladezeit und Haltbarkeit lassen den Verbrennungsmotor alt aussehen – und stellen seine Existenzberechtigung endgültig in Frage.

Neue Batterien machen den Verbrenner überflüssig

Neue Akkutechnologien sorgen für einen Durchbruch bei den Kosten und der Reichweite.
Getty Images / Witthaya Prasongsin

Eine der hartnäckigsten Diskussionen möchte einfach nicht aussterben: Die Frage, ob man den Verbrennungsmotor in der Massenmobilität irgendwie retten kann, zieht sich weiter durch die Talkshow-Landschaft. Dabei ist die Entscheidung schon längst gefallen. Denn während mancher Politiker das Hohelied auf den Benzinmotor singt, zieht die Realität der Batterieentwicklung mit atemberaubender Geschwindigkeit an ihnen vorbei. Wer heute noch behauptet, der Verbrenner sei „alternativlos“, hat entweder keinen Überblick oder ein ideologisches Problem. Denn neue Akku-Technologien machen den Verbrenner obsolet.

Startups treiben die Forschung voran

In den Entwicklungsabteilungen der Batteriehersteller herrscht längst Aufbruchstimmung. Die nächste Zellgeneration steht nicht mehr auf dem Papier, sie steht kurz vor der Markteinführung. Beispiele dafür gibt es viele. Das US-Start-up Factorial Energy, an dem sich Stellantis beteiligt hat, meldet Reichweiten von über 600 Kilometern, Ladezeiten unter 20 Minuten und vollständige Funktionsfähigkeit auch bei Temperaturen bis minus 30 Grad. Und das alles mit Feststoffzellen.

Auch Volkswagen drückt bei QuantumScape aufs Tempo. Die Kalifornier entwickeln aktuell eine völlig neue Separator-Struktur, die die Skalierbarkeit ihrer Feststoffzellen ermöglichen soll. Die Zielmarke: ein Serienakku mit der doppelten Energiedichte heutiger Zellen. Dazu ohne Kobalt und mit einem deutlich reduzierten Brandrisiko.

Auch auf der Kostenseite ist Bewegung drin. General Motors und LG Energy Solution arbeiten an einer neuen Zellchemie mit besonders hohem Mangananteil. Diese LMR-Zellen verzichten vollständig auf Kobalt, nutzen günstigere Materialien und sollen die Batteriekosten pro Kilowattstunde um bis zu 30 Dollar senken. Gleichzeitig wächst die Reichweite auf über 600 Kilometer.

Deutsches Unternehmen in der Führung

Und dann wäre da noch der Durchbruch bei der Batterielebensdauer. Das Münchner Start-up Pulsetrain entwickelt ein integriertes Batteriesystem, das Ladeelektronik, Inverter und Managementsystem vereint – und mithilfe von KI die Zellalterung deutlich verlangsamt. Die Lebensdauer soll sich um bis zu 80 Prozent verlängern, Laufzeiten von 15 bis 18 Jahren sind realistisch.

In China ist man noch einen Schritt weiter. Dort rollen die ersten Fahrzeuge mit Natrium-Ionen-Akkus vom Band. Diese Batterien verzichten nicht nur auf Lithium, sondern kommen mit preiswerten, leicht verfügbaren Materialien aus. 500 Kilometer Reichweite, tausende Ladezyklen versprechen CATL und BYD, die bereits erste Serienmodelle mit den Akkus auf dem Markt haben.

Die neuen Technologien sind nicht nur nachhaltiger als die bisher verwendeten Lithium-Ionen-Akkus, sie sind zudem günstiger in der Herstellung und haben eine größere Energiedichte. Dass bedeutet, dass die Autos mehr Reichweite bekommen. Wahlweise können die Hersteller einen kleineren Akku verbauen, was das Gewicht der Fahrzeuge deutlich reduziert.

Die Fakten sind nicht länger zu übersehen: Technisch ist der Verbrennungsmotor überholt. Ökonomisch wird er zunehmend unattraktiv. Und ökologisch war er es ohnehin schon immer. Die neue Batterie-Generation macht Elektromobilität massentauglich. Mit Reichweiten, die den Alltag abdecken, kurzen Ladezeiten und Haltbarkeit, die locker ein Autoleben reicht. Es wird Zeit, das Märchen vom überlegenen Verbrenner ein für alle Mal zu beenden.



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+++ Cargovibe +++ McMakler +++ Bitpanda +++ Balnord +++ Transformation NOW! +++


#StartupTicker

+++ #DealMonitor +++ Startup der Woche: Cargovibe +++ McMakler: Investoren sorgen für Führungswechsel +++ Bitpanda-Gründer Eric Demuth tritt ab +++ Balnord legt ersten Fonds auf +++ Save the Date: Transformation NOW! +++

+++ Cargovibe +++ McMakler +++ Bitpanda +++ Balnord +++ Transformation NOW! +++

Was gibt’s Neues? In unserem #StartupTicker liefern wir eine kompakte Übersicht über die wichtigsten Startup-Nachrichten des Tages (Montag, 10. November).

#STARTUPLAND: SAVE THE DATE


The next unicorn? You’ll meet it at STARUPLAND
+++ Du hast unsere zweite STARTUPLAND verpasst? Dann trage Dir jetzt schon einmal unseren neuen Termin in Deinen Kalender ein: STARTUPLAND 2026 findet bereits am 18. März statt. Mehr über Startupland

#STARTUPTICKER

Cargovibe
+++ Die Jungfirma Cargovibe ist unser Startup der Woche! Die Firma aus Münster, die von Leon Schumacher, Michel Schrick und Philipp Bracht gegründet wurde, entwickelt “einen digitalen Fahrassistenten für die Speditionen von morgen”. “Wir stellen den Fahrer in den Mittelpunkt und schaffen die digitale Infrastruktur, die Speditionen für die Zukunft brauchen”, ergänzt das Team. Mehr neue Startup gibt’s in unserem Startup-Radar

McMakler 
+++ Investoren sorgen für Führungswechsel! Steve Simmons nimmt auf dem Chefsessel von McMakler Platz. Der bisherige Geschäftsführer Benedikt Manigold muss das Unternehmen verlassen. “Ich möchte unserem herausragenden Führungsteam und unseren Mitarbeitenden danken, deren Leidenschaft und Kompetenz die treibende Kraft hinter jeder gemeisterten Herausforderung und jedem gemeinsam erreichten Meilenstein sind. Die Investoren möchten nun einen inhaltlichen Neuanfang – das respektiere ich”, sagt Manigold. Kreos Capital (gehört zu BlackRock) und Target Global investierten zuletzt eine zweistellige Millionensumme in McMakler. Der Investmentrunde ging ein längerer Machtkampf zwischen einigen Investoren voraus. Target Global hält nun rund 34 % an McMakler. auf Kreos Capital entfallen knapp 20 %. Bis Ende 2023 flossen bereits rund 185 Millionen in McMakler. Mehr über McMakler

Bitpanda
+++ Abgang! Bitpanda-Gründer Eric Demuth tritt ab. “After 11 incredible years as Founder & CEO, I’m stepping into my new role today as Executive Chairman & President of Bitpanda Group AG”, schreibt Demuth auf Linkein. “This transition is effective immediately, and it is the result of a plan we have been executing for more than a year”, führt er weiter aus. Überraschen kommt der Abgang dennoch. Neuer Chef des Unternehmens wird der bisherige Co-CEO Lukas Enzersdorfer-Konrad. Mehr über Bitpanda

Balnord
+++ Frisches Geld für Startups! Der paneuropäische Frühphasen-Investor Balnord (Luxemburg, Danzig, Berlin) legt seinen ersten Fonds auf. Im Topf sind bereits 70 Millionen Euro. Zielvolumen sind 100 Millionen. Balnord, das aus Black Pearls VC hervorgegangen ist, positioniert sich als “high-conviction early-stage investor in frontier and dual-use technologies”. Das Team rund um Marcin P. Kowalik und Aleksander Dobrzyniecki investiert in Startups aus der “Baltic Sea Region (Nordics, Baltics, Poland and Germany)”. In Deutschland investierte Balnord bereits in Atmos. Das NewSpace-Startup aus Rheinmünster, das vom Luft- und Raumfahrtingenieur Sebastian Klaus gegründet wurde, kümmert sich um die Entwicklung und Herstellung von wiederverwendbaren Raumkapseln. Mehr über Balnord

Transformation NOW!
+++ Nur noch wenige Tage! Am 19./20. November findet in Köln Transformation NOW! statt. “In der Kulisse des Kölner CINEDOMs wird die digitale Transformation zum Kinomoment”, teilt der Veranstalter, das Unternehmen NTT DATA Business Solutions, mit. Das Motto an beiden Tagen lautet “Script your Digital Future”. Zielgruppe sind Entscheider:innen, Visionär:innen und Macher:innen. Für Gründer:innen dürften insbesondere die Workshops rund um die SAP Public Cloud aber auch Hands-on Aktivitäten zu KI und Microsoft eine gute Möglichkeit sein, sich ein Bild über die große SAP-Welt zu verschaffen. “Inmitten von Keynotes, Partner-Sessions und praxisnahen Use Cases entsteht ein Raum, in dem Zukunft nicht erklärt, sondern gestaltet wird – gemeinsam mit den führenden Köpfen aus Mittelstand, Technologie und globalen Marken”, heißt es weiter. 

Tales&Tails
+++ Gründeralltag – gibt es das überhaupt? “Meistens starte ich mit einem Spaziergang. Danach gibt’s einen Kaffee, einen Blick auf die To-do-Liste und dann versuche ich, die wichtigste Aufgabe zuerst zu erledigen”, sagt Kaja Ringert, Gründerin von Tales&Tails. Mehr über Tales&Tails

Was ist zuletzt sonst passiert? Das steht immer im #StartupTicker

Startup-Jobs: Auf der Suche nach einer neuen Herausforderung? In der unserer Jobbörse findet Ihr Stellenanzeigen von Startups und Unternehmen.

Foto (oben): Bing Image Creator – DALL·E 3



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Wie Europas Städte die Kontrolle über ihre E-Busse an China verlieren


In Norwegen entdeckten Verkehrsbetriebe Datenzugriffe aus China auf ihre E-Busse. Ein Einzelfall? Wohl kaum.

Wie Europas Städte die Kontrolle über ihre E-Busse an China verlieren

In Oslo setzt man auf die E-Busse eines chinesischen Anbieters, was jetzt zu Problemen geführt hat.
Getty Images / VW Pics

In Norwegen machten Verkehrsbetriebe eine unangenehme Entdeckung: Mehrere chinesische E-Busse verfügten über externe Zugänge, die unkontrolliert Daten übertragen konnten. Noch beunruhigender: Theoretisch ließen sich darüber auch Befehle an die Fahrzeuge senden. Die Norweger reagierten prompt und trennten kurzerhand alle SIM-Karten ihrer betroffenen Busse. Lieber keine Vernetzung als eine unsichere.

Was zunächst wie ein lokales Problem klingt, ist in Wahrheit ein Warnsignal für ganz Europa. Denn moderne Busse sind keine simplen Fahrzeuge mehr. Sie sind rollende Computer auf vier Rädern. Ihre Software erhält regelmäßig Updates „over the air“, ähnlich wie ein Smartphone. Das ist notwendig, um Systeme aktuell und sicher zu halten, Reichweiten zu optimieren und Fehler zu beheben. Gleichzeitig öffnet genau dieser permanente Zugriff eine Tür. Wer sie kontrolliert, kontrolliert die Fahrzeuge. Wer sie offenlässt, lädt Unbefugte ein.

Wer kontrolliert die Daten?

Der Fall aus Norwegen zeigt, wie fahrlässig Europa bislang mit seiner digitalen Infrastruktur im Verkehr umgeht. Öffentliche Verkehrsbetriebe kaufen Busse zu günstigen Preisen, vergleichen Reichweiten und Ladezeiten. Aber kaum jemand stellt die entscheidende Frage: Wie sicher sind eigentlich die Software-Schnittstellen? Wer hat Zugriff auf welche Systeme? Und wohin fließen die Daten?

Dabei gibt es längst verbindliche Standards. Die UNECE-Regelungen R155 und R156 verpflichten Hersteller seit einigen Jahren, Cybersecurity-Systeme und Software-Updates nachweislich zu sichern. Fahrzeuge müssen dokumentieren, wie sie vor digitalen Angriffen geschützt sind. Doch zwischen Theorie und Praxis klafft eine Lücke. Zulassungsbehörden kontrollieren nur stichprobenartig. Kommunen verlassen sich auf Herstellerangaben. Und wenn doch mal jemand nachfragt, ist die technische Expertise oft nicht vorhanden.

Probleme auch mit westlichen Anbietern

Das Ergebnis: Niemand weiß wirklich genau, welche Daten wohin fließen. Gesammelt wird einiges, unter anderem Batteriedaten, GPS-Informationen, Fahrerprofile, Streckenverläufe. Das alles landet in Cloud-Systemen, die häufig außerhalb Europas betrieben werden. Was passiert, wenn ein Anbieter den Dienst einstellt? Wenn Zugriffe aus politischen Gründen blockiert werden? Wenn Server kompromittiert oder in einem Cyberangriff lahmgelegt werden? Diese Fragen kann heute niemand zuverlässig beantworten. Im schlimmsten Fall bleibt der Bus einfach stehen. Oder schlimmer: Er fährt nicht mehr dorthin, wo er soll.

Und das Problem ist keineswegs auf chinesische Hersteller beschränkt. Auch westliche Anbieter halten gern an proprietären Cloud-Lösungen fest, die Betreiber langfristig in Abhängigkeit bringen. Das Geschäftsmodell ist bekannt: Günstige Hardware, teure Software-Lizenzen, geschlossene Systeme. Doch während Tech-Konzerne und Startups Cybersicherheit längst als Kernaufgabe begreifen, behandeln viele Kommunen sie immer noch als lästige Fußnote im Pflichtenheft. Es fehlt an klaren Prozessen, an regelmäßigen Audits, an technischer Kompetenz in den Verwaltungen.

Drei Dinge müssen passieren

Was jetzt passieren muss, ist eigentlich klar. Erstens: Jede Flotte benötigt eine eigene Sicherheitsarchitektur. Kein Hersteller darf unkontrollierten Vollzugriff auf alle Systeme haben. Zweitens: Beschaffungsstellen müssen Cyber-Zertifikate nach UNECE-Standard zwingend einfordern, bevor Fahrzeuge überhaupt zugelassen werden. Wer die nicht vorlegt, kommt nicht auf die Straße. Drittens: Die EU braucht eine zentrale Prüfstelle für kritische Fahrzeugsoftware. Ähnlich wie das TÜV-System, aber spezialisiert auf digitale Risiken.

Denn die Mobilitätswende ist längst kein reines Hardware-Projekt mehr. Wenn Städte die Kontrolle über ihre Fahrzeuge verlieren, verlieren sie auch die Kontrolle über ihre Infrastruktur. Und damit über ein Stück öffentlicher Daseinsvorsorge.

Oslo hat reagiert, bevor etwas Schlimmes passiert ist. Deutschland sollte daraus lernen, bevor es zu spät ist. Die öffentliche Hand darf nicht zum digitalen Bittsteller ihrer eigenen Systeme werden. Wer heute Busse kauft, kauft eben auch Code. Und der gehört unter europäische Kontrolle.



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Die Idee entstand aus einem sehr praktischen Problem


#Interview

Das LegalTech Libra wächst derzeit rasant. Zuletzt verkündete das Team 3 Millionen ARR. Vor wenigen Monaten waren es nur 1 Million. „Damit zählt Libra zu den am schnellsten wachsenden Legal AI-Startups in Europa“, sagt Gründer Viktor von Essen.

“Die Idee entstand aus einem sehr praktischen Problem”

Das junge Berliner LegalTech-Unternehmen Libra, 2023 vom ehemaligen Freshfields-Anwalt Viktor von Essen und dem dänischen Software Engineer Bo Tranberg gegründet, bietet Juristinnen und Juristen “maßgeschneiderte, KI-gestützte Anwendungen für Recherche, Analyse und Dokumentenerstellung, die sich nahtlos in bestehende Arbeitsabläufe integrieren”. Kürzlich verkündete das Team 3 Millionen Euro Annual Recurring Revenue (ARR). Spannend dabei: Erst Ende August erreichte die Jungfirma 2 Millionen ARR. Knapp zwei Monate davor waren es gerade einmal 1 Million ARR.

Im Interview mit deutsche-startups.de spricht Gründer  von Essen einmal ausführlich über den Stand der Dinge in seinem Unternehmen.

Wie würdest Du Deiner Großmutter Libra erklären?
Computer lernen heute fast so schnell wie Menschen, das nennt man künstliche Intelligenz. So wie ein Mensch durch Übung klüger wird, wird auch die KI besser, je mehr sie sieht und lernt. Du weißt ja, dass ich Jurist bin und ich habe mir gedacht: Es wäre doch toll, wenn eine solche KI auch Anwält:innen helfen könnte. Also haben wir die KI mit ganz vielen Gerichtsentscheidungen und juristischen Texten “gefüttert”, damit sie kontinuierlich (weiter-)lernt. Daraus ist unser Produkt entstanden, es heißt Libra. Es hilft Jurist:innen in ihrem Arbeitsalltag, ihre Arbeit schneller, einfacher und genauer zu machen. Stell dir vor: Früher hat man Tage gebraucht, um 1.000-seitige Verträge zu lesen und zu ändern, mit Libra geht das quasi auf einen Klick. So bleibt mehr Zeit für die wirklich wichtigen Dinge.

Wie verdient Ihr Geld oder wollt Ihr Geld verdienen, also wie genau funktioniert Euer Geschäftsmodell?
Unser Geschäftsmodell basiert auf einem Subscription-Modell: Kanzleien zahlen eine monatliche oder jährliche Gebühr pro Nutzer, um Libra vollumfänglich nutzen zu können. Die stetig steigende Nutzung pro Kunde bestätigt uns, dass Libra echten Mehrwert bietet – und ermöglicht uns zugleich, die Plattform kontinuierlich weiterzuentwickeln und die dafür notwendigen technischen Ressourcen bereitzustellen.

Wie ist die Idee zu Libra entstanden?
Die Idee entstand aus einem sehr praktischen Problem: In meiner Zeit als Anwalt in der internationalen Schiedsgerichtsbarkeit verbrachte ich unzählige Stunden mit der Durchsicht endloser Dokumente und zeitintensiven Recherche- und Routineaufgaben. Gleichzeitig wurden erste LegalTech-Ansätze sichtbar – und ich erkannte das enorme Potenzial, das in diesem Bereicht steckt. Mit dem Aufkommen generativer KI eröffnete sich schließlich die sehr konkrete Möglichkeit zur Umsetzung. Zusammen mit meinem Co-Funder Dr. Bo Tranberg, promovierter Software Engineer, konnten wir unsere juristische und technische Expertise verknüpfen und eine Plattform entwickeln, die Anwält:innen spürbar in ihrem täglichen Tun unterstützt. So ist Libra entstanden – und aus dem Anspruch und der Überzeugung heraus, dass Recht durch KI nicht komplizierter, sondern endlich einfacher, schneller und zugänglicher werden kann.

Wie oder wo hast Du Deinen Mitgründer kennengelernt?
Um zu erklären, wie ich Bo kennengelernt habe, muss ich ein Stück früher anfangen. Ich habe meine Karriere als Jurist hinter mir gelassen, um eine Legal-AI-Firma zu gründen – mit dem Ziel, die Rechtsbranche grundlegend zu verändern. Über verschiedene Inkubator-Programme und Startups – darunter Midpage – bin ich schließlich im Merantix-Inkubator gelandet, wo auch die Idee zu Libra entstand. Was mir damals noch fehlte, war ein technischer Mitgründer. Also habe ich unglaublich viele Gespräche geführt – wirklich Hunderte. Bo war der einzige, der von Anfang an auf einer persönlichen Ebene perfekt gepasst hat.  Aber was mich wirklich überzeugt hat: er war der Einzige, der nicht lange diskutiert hat, sondern direkt angefangen hat, einen Prototyp zu bauen. Ohne Vertrag, ohne viele Fragen – einfach, weil er genauso an die Idee geglaubt hat. Nach ein paar Wochen und mehreren Prototyp-Iterationen war für uns beide klar: Wir sollten das gemeinsam machen. Innerhalb eines Monats haben wir dann auch offiziell beschlossen, als Co-Founder loszulegen.

Was waren die größten Herausforderungen, die Ihr bisher überwinden musstet?
Noch 2022 und zu Beginn von 2023 hatten viele Anwält:innen kaum das Gefühl, KI wirklich zu brauchen. Wir haben verschiedene Ansätze getestet, viel Feedback gesammelt – aber das Interesse war noch verhalten. 2024 hat sich das Blatt dann schlagartig gewendet: Plötzlich wollten Kanzleien und Rechtsabteilungen aktiv KI einsetzen. Dabei wurde jedoch schnell klar, dass sie dies nur in einer sicheren, datenschutzkonformen Umgebung tun können und Funktionen benötigen, die weit über das hinausgehen, was horizontale KI-Tools wie ChatGPT oder generische Cloud-Lösungen bieten. Dieses veränderte Marktumfeld haben wir genutzt, um Libra gezielt weiterzuentwickeln – als spezialisiertes, von Juristen für Juristen geschaffenes Produkt.

Wie hat sich Libra seit der Gründung entwickelt?
Wir haben in kurzer Zeit erreicht, was für viele Startups kaum möglich ist, mit einem kleinen, hoch motivierten Team – zu Beginn mit nur 10 Personen – haben wir die 3-Millionen-ARR-Marke geknackt. Damit zählt Libra zu den am schnellsten wachsenden Legal AI-Startups in Europa. Ich bin dem Team unglaublich dankbar für den starken Zusammenhalt und die konsequente Weiterentwicklung unseres Produkts. Mittlerweile sind wir 15 Personen – und wir sind bereit, das nächste Kapitel unserer Wachstumsstory aufzuschlagen und “Legal AI” weiter zu revolutionieren.

Welches Projekt steht demnächst ganz oben auf Eurer Agenda?
Wir stehen bereits kurz vor unserem nächsten großen Meilenstein – man könnte fast sagen: kurz vor dem Start der nächsten Rakete. Aktuell laufen mehrere spannende Projekte parallel, von denen wir noch nicht alle im Detail kommunizieren können. Was wir aber sagen können: Wir arbeiten an einer umfassenden Verbesserung des gesamten Kundenerlebnisses, an neuen Features inklusive Integrationen – zum Beispiel mit Microsoft Outlook – und an internationalen Partnerschaften. So wollen wir Libra Schritt für Schritt auch über Deutschland hinaus als professionelles Tool lokal verfügbar machen.

Wo steht Libra in einem Jahr?
Wie gerade schon angedeutet: Wir möchten Libra nicht nur in Deutschland, sondern europaweit bekannt und verfügbar machen. Mit einem starken Produkt, renommierten Partnern wie dem Dr. Otto Schmidt Verlag und neuen Features auf Basis von Kundenfeedback wollen wir unser Wachstum weiter beschleunigen, skalieren und professionalisieren. Unser Antrieb tagtäglich ist es, mit KI den juristischen Arbeitsalltag spürbar zu erleichtern, einen echten Mehrwert zu generiert – damit mehr Raum für das Wesentliche bleibt, wie die Mandatsbetreuung. In einem Jahr soll jede Juristin und jeder Jurist in Europa wissen, was Libra ist und welchen Unterschied unser Produkt im juristischen Alltag macht.

Startup-Jobs: Auf der Suche nach einer neuen Herausforderung? In der unserer Jobbörse findet Ihr Stellenanzeigen von Startups und Unternehmen.

Foto (oben): Libra



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