Künstliche Intelligenz
SK Hynix fertigt HBM4-Stacks mit über 2 TByte/s in Serie
Der seit kurzem größte DRAM-Hersteller der Welt, SK Hynix aus Südkorea, hat am vergangenen Freitag die Serienfertigung seiner HBM4-Stacks bekannt gegeben. Noch im Mai ging das Unternehmen davon aus, dieses Ziel erst im Oktober erreichen zu können – nun ist es einige Wochen früher soweit.
Im Gegensatz zum derzeit vorwiegend bei KI-Beschleunigern verbauten HBM3E, technisch gesehen die fünfte Generation des High-Bandwidth-Memory, soll HBM4 mindestens doppelt so schnell werden. Zwar steigen die Bandbreiten pro Pin nur moderat, aber die Breite des Busses für jeden der Stapel verdoppelt sich: von 1024 Bit bei HBM3E auf 2048 bei HBM4. Fraglich war bisher, wie hoch die HBM-Hersteller Micron, Samsung und SK Hynix die Bandbreite pro Pin treiben können. Nur die letztgenannten machten jetzt konkrete Ankündigungen.
Das Normierungsgremium JEDEC sieht für HBM4 8 Gbit/s pro Pin vor. Laut einer Mitteilung von SK Hynix kann man dort aber „über 10 Gbit/s“ auch in der Massenfertigung erreichen. Genauer gibt das Unternehmen die Geschwindigkeit nicht an. Schon bei genau 10 GBit/s ergeben sich dabei über 2,5 TByte/s für den gesamten Chipstapel. Er bestand bei den ersten Mustern von SK Hynix vor einem halben Jahr aus 12 Lagen mit je 24 Gbit Kapazität, also 36 Gigabyte Kapazität pro Stack.
144 GByte GPU-Speicher mit vier Stacks
Mit nur vier dieser Stacks könnte also eine künftige GPU mit 144 Gigabyte RAM ausgestattet werden, das zudem mehr als doppelt so schnell wie bisher ist. Und laut SK Hynix 40 Prozent energieeffizienter. Das eingesparte Strom- und Wärmebudget könnte dann der GPU zugeschlagen werden.
Den größten Bedarf nach hohen Kapazitäten und vor allem Bandbreiten gibt es bei KI-Anwendungen, wo schneller GPU-Speicher für große Modelle unerlässlich ist. Vor allem Nvidia soll nach unbestätigten Berichten aus Südkorea für seine im nächsten Jahr erwartete GPU-Architektur „Rubin“ wiederholt besonders hohe Bandbreiten von den DRAM-Herstellern gefordert haben. Die Erwartungen sind so hoch, dass die Aktien von SK Hynix nach der Ankündigung kurzzeitig um über sieben Prozent zulegten und seitdem weiter stiegen.
In dieser Woche wurde zudem deutlich, dass die gesteigerten Bandbreiten zusammen mit mehr GPU-Rechenleistung neue Ansätze für das Inferencing erlauben. Nvidia kündigte für Ende 2026 eine Spezialkonstruktion namens Rubin CPX an. Sie soll in einem System sowohl eine Mixture-of-Experts, als auch verschieden lange Kontexte erlauben. Die Hintergründe finden sich in unserer Meldung zu Rubin CPX.
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(nie)
Künstliche Intelligenz
IAA endet mit einer halben Million Besucher
Bei der Automesse IAA Mobility in München gab es in diesem Jahr einen Besucherzuwachs. Mit mehr als 500.000 Besucherinnen und Besuchern sei die vorherige Ausgabe 2023 leicht übertroffen worden, teilten der Verband der Automobilindustrie und die Messe München zum Abschluss der IAA mit. Knapp 750 Aussteller aus 73 Ländern zeigten demnach vom 9. bis 14. September ihre Neuheiten.
Im Blickpunkt standen etwa neue Elektro-Modelle deutscher Hersteller und eine Rekordbeteiligung ihrer Konkurrenten aus China. Diskutiert wurde unter anderem über die schwierige wirtschaftliche Lage und das von der EU beschlossene Verbrenner-Aus.
Begleitet wurde die Messe von Protesten und Kundgebungen von Umweltorganisationen und Klimaaktivisten. Am Samstag zogen hunderte Menschen auf dem Rad und zu Fuß durch die bayerische Landeshauptstadt. Die Messe stehe für eine „Auto-Zukunft, mit mehr SUV, mehr Beton und mehr Profit auf Kosten von Mensch & Natur“, kritisierten die Organisatoren Bund Naturschutz und Verkehrsclub Deutschland.
Die IAA war 2021 von Frankfurt nach München umgezogen und findet alle zwei Jahre statt. Die diesjährige Ausgabe werteten die Veranstalter als Erfolg. Die hohe Zahl an Besucherinnen und Besucher zeige, dass das Konzept hervorragend angenommen werde, hieß es. Bereits zu Beginn der Messe hatten die Veranstalter angekündigt, dass auch die nächsten drei Ausgaben, also bis 2031, in München stattfinden werden.
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(nie)
Künstliche Intelligenz
Messenger als Parlamentsersatz: Nepal schaut gebannt auf riesigen Discord-Kanal
Nachdem eine mehrtägige Social-Media-Sperre in Nepal heftige Proteste befeuert und damit letztlich zum Rücktritt des Premierministers beigetragen hat, hat sich der Online-Messenger Discord als öffentlicher Debattenraum etabliert. Das berichtet die New York Times und erklärt, dass ein Discord-Kanal von Organisatoren der Proteste weit über 100.000 User zählt, im Fernsehen diskutiert und teilweise live übertragen wird. „Das Parlament von Nepal befindet sich auf Discord“, zitiert die Zeitung einen jungen Mann. Gleichzeitig sorgt der enorme Ansturm auf den Messenger dafür, dass die Grenzen der Technik offensichtlich werden und die Debatten teils sehr unübersichtlich ablaufen. Bei der Frage über die Zukunft des Landes konkurrieren vor allem jungen Menschen, die sich auf Discord organisieren, mit anderen Gruppen.
Discord-Kanal empfiehlt Kandidatin für Gespräche mit Armee
Den intensiven Debatten über die weitere Ausrichtung des Staats im Himalaja waren massive und auch blutige Demonstrationen Anfang der Woche vorausgegangen, die eine Reaktion auf die Sperrung von 26 Internetdiensten waren. Die Regierung hat die Sperrung dann aufgehoben, konnte die Demonstrierenden damit aber nicht beruhigen. Aufgebrachte setzten später unter anderem das Parlament und Regierungsgebäude sowie Wohnsitze von Ministern und anderen Politikern in Brand. Zudem wurden zahlreiche Hotels, Büro- und Privathäuser Ziele von Angriffen. Auch kam es zu Plünderungen. Ministerpräsident Khadga Prasad Sharma Oli war am Dienstag zurückgetreten. Bei der „Demonstration der Generation Z“ war auch die verbreitete Korruption und die Vetternwirtschaft kritisiert worden.
Organisiert wurden die Proteste laut der New York Times unter anderem von einer zivilgesellschaftlichen Organisation namens Hami Nepal. Diese sieht sich als Vertretung jener Menschen, die nach 1995 geboren wurden – also der Generation Z. Mit dem Discord-Kanal wollte sie den Unzufriedenen demnach eine Möglichkeit geben, sich an den Debatten über die weitere Entwicklung zu beteiligen. Diskutiert hätten die User dort zum Beispiel, welche Person der einflussreichen Armee als nächster Premierminister oder Premierministerin vorgeschlagen werden sollte. Nachdem sich dort ein Konsens für Sushila Karki, der ehemaligen Vorsitzenden des Obersten Gerichtshofs, herausgebildet hatte, habe sie sich tatsächlich mit dem Präsidenten und dem Armeechef getroffen.
Die Verantwortlichen des Discord-Kanals mussten sich dem Bericht zufolge entscheiden, inwieweit sie eine freie Debatte ermöglichen und wann sie eine Entscheidung auf einen Namen voranbringen. Andernfalls habe die Gefahr bestanden, dass andere die Kontrolle über die weitere Entwicklung übernehmen. Die Benutzung von Discord in diesem Rahmen wirke in diesem Ausmaß „ziemlich beispiellos“, zitiert die New York Times noch einen Experten vom Think Tank Carnegie Endowment for International Peace. Gleichzeitig zeige die Entwicklung einmal mehr, dass soziale Netzwerke sehr gut dabei helfen können, Menschen für Proteste zu mobilisieren. Bei der Schaffung einer langfristig stabilen politischen Struktur seien sie aber bisher weniger effektiv gewesen.
(mho)
Künstliche Intelligenz
Bundesdigitalministerium will über IT-Ausgaben des Bundes mitentscheiden
Der Bundesdigitalminister Karsten Wildberger (CDU) gibt sich kampfeslustig, wenn es um die im Koalitionsvertrag angelegte Mitentscheidungsbefugnis seines Hauses für wesentliche IT-Ausgaben des Bundes geht. „Wir müssen dieses Thema weniger durch eine Macht- als durch eine inhaltliche Brille diskutieren“, ruft Wildberger im Interview mit heise online auf. Allgemein verfügbare Lösungen müssten Priorität vor Lösungen haben, die nur für einzelne Ministerien, Bundesländer oder Einheiten nutzbar wären. Dies sei nicht nur aufgrund des Spardrucks der öffentlichen Kassen sinnvoll.
Als ein Beispiel nennt Wildberger KIPITZ, die KI-Plattform des IT-Dienstleistungszentrum des Bundes: Sowohl auf Bundesebene als auch mit den Ländern müsse er derzeit diskutieren – denn diese wollten jeweils eigene KI-Plattformen nutzen, schildert Wildberger. „Wenn das Feedback ist, die Plattform KIPITZ ist noch nicht performant genug und ist nicht nutzerfreundlich, dann ist das unsere Verpflichtung, das sicherzustellen“, sagt der Bundesdigitalminister im Gespräch mit heise online. Wenn die Qualität jedoch stimme, wäre die Auslastung des Vorhandenen sinnvoller, als parallel neue Plattformen aufzubauen.
Er wolle bei Fällen wie diesem in die Sachdiskussion gehen. Wenn es Anforderungen gebe, die vorhandene Lösungen bisher nicht bieten würden, wäre es sinnvoll, diese zu ergänzen.
Das gesamte Gespräch mit dem Minister ist als Podcast bei c’t-Uplink verfügbar.
(nen)
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