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Missing Link: Zehn Jahre Landesverrat – Blogger im Zentrum einer Staatsaffäre
Die E-Mail kam ohne echte Vorwarnung: „Es liegt ein Anfangsverdacht des Landesverrats vor.“ Mit diesen Worten begann für Markus Beckedahl und Andre Meister vom Portal Netzpolitik.org vor zehn Jahren ein Albtraum, der die Grundpfeiler der Pressefreiheit in Deutschland erschütterte. Die beiden Journalisten hatten offengelegt, wie das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) die Anonymisierungsmöglichkeiten von Bürgern im Internet aushebeln wollte. Was folgte, war eine Art Hetzjagd der Justiz und von Regierungsstellen auf die zwei Blogger, die das Recht der Öffentlichkeit auf Information verteidigten.
Manchmal genügt ein Mausklick, um eine Staatsaffäre auszulösen. Vor einer Dekade geschah genau das: Beckedahl, damals Chefredakteur von Netzpolitik.org, und sein Mitstreiter veröffentlichten ein Dokument, das belegte, wie der Inlandsgeheimdienst die digitale Privatsphäre von Millionen Menschen bedrohte. Wenige Monate später, am 30. Juli 2015, führte das zur überraschenden Anklage des Duos wegen Landesverrats.
Der Fall wurde zum Lehrstück darüber, wie schnell der Staat versucht, seine Macht zu verteidigen – und wie wichtig unabhängiger Journalismus für eine funktionierende Demokratie ist. Wie konnte ein Staatsgeheimnis in die Hände von Bloggern gelangen, und welche Narben hat diese Affäre in der deutschen Presselandschaft hinterlassen? Eine Reminiszenz an einen Skandal, der fast zu einer Katastrophe für den investigativen Journalismus geführt hätte.
Anonymisierung im Netz aushebeln
Den geheimen BfV-Plan, der eine massive Ausweitung der Online-Überwachung vorsah, stellte Netzpolitik.org im April 2015 online. Das Grundsatzpapier enthüllte, wie die Behörde plante, einen weltweit auch von Journalisten, Whistleblowern und Aktivisten genutzten Anonymisierungsdienst auszuhebeln. Die Publikation sorgte in Teilen der Netzgemeinde für Aufsehen und weckte die Befürchtung, dass der Staat die digitale Sicherheit seiner Bürger aktiv untergraben wolle.
Die Reaktion der Bundesregierung übertraf derlei Ängste noch. Anstatt die Geheimdienstpläne zu verteidigen oder in die Tonne zu treten, ließ sie es zu, dass auf oberster Stufe ein Ermittlungsverfahren gegen die beiden verantwortlichen Journalisten eingeleitet wurde. Der Vorwurf: Landesverrat – ein Vergehen, das in der deutschen Rechtsgeschichte fast ausschließlich mit Spionagefällen aus dem Kalten Krieg in Verbindung gebracht wurde. Plötzlich standen Beckedahl und Meister nach offizieller Lesart nicht mehr als Rechercheure da, sondern als Bedrohung für die nationale Sicherheit. Der Fall eskalierte schnell und stellte die Frage in den Raum, ob in Deutschland überhaupt noch frei über die Arbeit von Sicherheitsbehörden berichtet werden darf.
Dazu kam: Strafverfolger ermittelten auch gegen die potenziellen Quellen der Berichterstatter. Diese wurden aber nie gefunden.

Was fehlt: In der rapiden Technikwelt häufig die Zeit, die vielen News und Hintergründe neu zu sortieren. Am Wochenende wollen wir sie uns nehmen, die Seitenwege abseits des Aktuellen verfolgen, andere Blickwinkel probieren und Zwischentöne hörbar machen.
Maaßen war für „Massendatenerfassung“
Die Nachricht vom 30. Juli 2015 schlug hohe Wellen: Der damalige Generalbundesanwalt Harald Range hatte ein Strafverfahren wegen Verdacht des Landesverrats gegen das Duo eingeleitet. Auslöser war ein als geheim eingestufter Budgetentwurf für das BfV, den Netzpolitik.org in voller Länge öffentlich gemacht und Details davon in zwei „Enthüllungsartikeln“ näher beleuchtet hatte. Aus dem vertraulichen Dokument ging hervor, dass den Staatsschützern 2,75 Millionen Euro für die „Massendatenerfassung“ etwa in sozialen Netzwerken zur Verfügung standen. Der einstige BfV-Chef Hans-Georg Maaßen, der damals in Regierungskreisen noch angesehen war, stellte nach der Publikation Strafanzeige beim Landeskriminalamt Berlin. Dieses leitete den Fall an die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe weiter.
Der Vorwurf des Landesverrats ist ein scharfes Schwert: auf diese Tat steht Freiheitsstrafe von „nicht unter einem Jahr“. Zudem gehen damit umfangreiche Überwachungsbefugnisse einher. Die Justiz hätte den Verdächtigen aber nachweisen müssen, dass sie ein Staatsgeheimnis öffentlich bekannt gemacht haben, „um die Bundesrepublik Deutschland zu benachteiligen oder eine fremde Macht zu begünstigen“. Dadurch hätten sie „die Gefahr eines schweren Nachteils für die äußere Sicherheit“ des Staates herbeiführen müssen.
Zuletzt hatten Ermittler diese Keule gegen Journalisten 1962 in der „Spiegel“-Affäre geschwungen. Auch darin sahen weite Teile der Öffentlichkeit einen kaum verhüllten Versuch des Staates, eine unerwünschte Publikation zum Schweigen zu bringen.
Einschüchterung von Journalisten
„Jetzt kommt der Angriff auf uns“, beklagte Beckedahl umgehend in einem Interview mit heise online. Die Bundesregierung dürfte ihm zufolge eingebunden gewesen sein. „Wir sehen das als Einschüchterungsversuch gegen unsere Arbeit an“, monierte der Gründer des Portals. Der eigentliche Skandal sei, dass die Exekutive zwei Jahre nach den Snowden-Enthüllungen die Massenüberwachung der Geheimdienste nicht zügeln, sondern ausbauen wolle. Nötig sei auf jeden Fall ein besserer Schutz für Whistleblower. Positiver Nebeneffekt: Die gesellschaftliche Debatte über den Themenbereich, die der Originalartikel noch nicht ausgelöst habe, werde nun nachgeholt von einem größeren Kreis.
Gleichzeitig war viel von einer Justizposse die Rede. Das Vorgehen des Generalbundesanwalts sei „völlig überzogen“ und stelle einen Angriff auf die Pressefreiheit dar, kritisierte etwa der Deutsche Journalisten-Verband (DJV). Der Grünen-Fraktionsvize Konstantin von Notz empfand das Vorgehen der Bundesanwaltschaft als „ziemlich ungeheuerlich“. Es scheine „einiges aus dem Lot geraten“ zu sein, wenn beim massenhaften illegalen Abhören normaler Bürger und des gesamten Politikbetriebs juristisch nichts passiere. Journalisten, die zu Überwachungsmaßnahmen berichteten, würden dagegen massiv verfolgt.
Nur 48 Stunden nach der ersten Nachricht von der Affäre #landesverrat demonstrierten mehrere tausend Menschen in Berlin gegen einen übergriffigen Staat. Teilnehmer forderten lautstark den Rücktritt von Range. Dieser setzte mögliche Exekutivmaßnahmen wie Hausdurchsuchungen im Rahmen der Ermittlungen wenige Stunden nach Bekanntwerden aus, mit Blick „auf das hohe Gut der Presse- und Meinungsfreiheit“.
Generalbundesanwalt als Bauernopfer
Der Unmut blieb trotzdem groß: Auf Plakaten bei der Demo war beispielsweise zu lesen: „Maaßen nach Moskau, Snowden nach Berlin.“ Selbst die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) befürchtete einen Einschüchterungseffekt und beschwerte sich beim damaligen Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD): Das Verfahren könne der journalistischen Arbeit zum Wohle der Öffentlichkeit schaden.
Erst nach anderthalb Wochen war der Spuk größtenteils vorbei. Die Bundesanwaltschaft erklärte am 10. August 2015, die Untersuchungen wegen des Vorwurfs insgesamt eingestellt zu haben. Bereits zuvor hatte sich der damalige Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) gegen Range gestellt, nachdem dieser einen unerträglichen Eingriff in die Unabhängigkeit der Justiz bemängelt hatte. Der Generalbundesanwalt musste daraufhin als Bauernopfer seinen Hut nehmen und in den einstweiligen Ruhestand gehen. Der Geschasste behauptete weiter, nur seine Pflicht getan zu haben. Weitgehend unklar blieb, ob und inwiefern Beckedahl und Meister in den vergangenen Monaten Ziel von Überwachungsmaßnahmen geworden waren.
Fünf Jahre später warf Netzpolitik.org einen vertieften Blick auf die Akteure der Affäre. Maaßen sei zwar die treibende Kraft gewesen und habe den Skandal maßgeblich verursacht, befand die Redaktion in einem Podcast. Der einstige CDU-Mann sei auf die irrwitzige Idee gekommen, „dass es bei unseren beiden Artikeln um Landesverrat und um Staatsgeheimnisse gehen könnte“. Das haltlose „Gutachten“ seines Geheimdienstes für die Bundesanwaltschaft habe er aber nicht selbst geschrieben. Abgenickt worden sei das Ganze „politisch im Bundesinnenministerium“, dem damals Thomas de Maizière (CDU) vorstand.
Was wusste Innenminister de Maizière?
Es gab demnach Hinweise darauf, dass hochrangige Beamte im Innenressort, einschließlich einer Staatssekretärin, über das Vorhaben Maaßens zum Stellen einer Strafanzeige informiert waren und dieses billigten. De Maizière behauptete, erst sehr spät von den Ermittlungen erfahren zu haben. Der Ressortchef versuchte, die Verantwortung primär aufs BfV und auf Heiko Maas abzuladen. Er geriet unter Druck und musste dem Vorwurf trotzen, sich wegzuducken und keine volle Aufklärung zu betreiben.
Zudem leisteten Mitarbeiter des Innenministeriums Widerstand gegen die Einstellung des Verfahrens, die Heiko Maas anstrebte. Die unterschiedlichen Positionen zwischen dem SPD-geführten Justizressort und dem CDU-geführten Innenministerium trugen zur Eskalation des Skandals bei.
„Heute vor zehn Jahren stand ich für zehn Tage im Zentrum einer Staatsaffäre“, erinnerte sich Beckedahl in einer Mail an Abonnenten seiner Newsletter-Liste Digitalpolitik.de am 30. Juni 2025. Der „heutige Rechtsaußen-Verschwörungsideologe Maaßen“ habe sich damals an dem Bericht zum „geheimen Ausbau der Internetüberwachung“ gestört. Der 49-Jährige bedauert nach wie vor: Die Bundesregierung habe diese Enthüllungen „leider als Machbarkeitsstudie“ gesehen.
Streisand-Effekt in Aktion
„Was folgte waren die ereignisreichsten zehn Tage meines Lebens“, blickt der Aktivist zurück. Kamerateams von Tagesschau und Co. seien „teilweise vormittags und nochmal nachmittags bei uns im Büro“ gewesen, „weil es ständig neue Entwicklungen gab“. 2500 Personen seien für die Pressefreiheit auf die Straße gegangen. „Unsere Spenden-IBAN war Trending Topic auf Twitter“, dem heutigen X, „weil unsere Webseite und damit auch unsere Spendeninformationen den Anfragen aus aller Welt damals nicht Stand halten konnte“, kann Beckedahl auch eine gewisse Freude über den ausgelösten „Streisand-Effekt“ nicht verbergen. „Wir bekamen in den zehn Tagen so viel Geld an Spenden, dass wir unsere Redaktion im Anschluss ausbauen konnten.“
„Und ich musste meine Mutter beruhigen, dass sie sich keine Sorgen machen muss“, heißt es in der Rückschau weiter. „Sie hatte im Videotext gelesen, dass darauf ein Jahr bis lebenslänglich stehen. Wir hatten doch nur unsere Arbeit gemacht.“
Anderthalb Wochen später endeten die Ermittlungen, welche schon im Mai gestartet worden waren. Damit habe die Redaktion zwar doch noch Sommerferien bekommen, führt Beckedahl aus. Zugleich sei aber mit der Entlassung Ranges die Chance vertan gewesen, „vor Gericht unsere Unschuld zu beweisen“. Denn die Sache sei konstruiert gewesen als gezielte Attacke „von Rechtsaußen-Akteuren in verantwortlicher Position“ auf die freien Medien.
Aus der Schlinge gezogen
Er habe viel gelernt „über mediale und politische Mechanismen und wie sich politisch Verantwortliche aus der Schlinge ziehen können“, lautet das Fazit des Journalisten. In der parlamentarischen Aufarbeitung seien zwar „zahlreiche Ungereimtheiten“ zutage gekommen. „Das interessierte aber dann niemand mehr, denn es wurde der Herbst 2015 und die Zeit von ‚Wir schaffen das'“. Er selbst und Meister bekämen „leider erst in frühestens 20 Jahren Zugriff auf Akten“.
Beckedahl hat nach eigenen Angaben „trotzdem den Glauben an den Rechtsstaat nicht verloren“, sondern eher eine „Jetzt erst recht“-Haltung entwickelt. Sein Leben und seine Schwerpunktthemen hätten sich mit dem Ausstieg bei Netzpolitik.org nach 20 Jahren geändert. Er sehe mittlerweile jenseits von staatlicher Überwachung die viel größere Gefahr darin, „demnächst keine funktionierenden demokratischen Öffentlichkeiten mehr zu haben“. Daher sei es erforderlich, „die Macht von Big Tech und den Tech-Oligarchen“ effektiv zu begrenzen sowie demokratische Alternativen zu fördern, „damit wir morgen Wahlfreiheit bekommen“.
Die Revolution frisst ihre Kinder? Zumindest etwas staatstragender klingt der einstige Medienrevoluzzer inzwischen. Als Kurator der Internetkonferenz re:publica stellt Beckedahl aber einmal im Jahr noch die Frage: „In welcher digitalen Gesellschaft wollen wir leben?“ Zugleich baut er das Zentrum für Digitalrechte und Demokratie auf, um Öffentlichkeit für sein Anliegen zu schaffen und „den notwendigen Druck auf die Politik auszuüben“. Mit an Bord: Die Kampagnen-Organisation Campact, die für progressive Politik eintritt. Als Kolumnist will Beckedahl auch dem Journalismus erhalten bleiben.
„Der eigentlich Verantwortliche“
Quintessenz der Affäre war der Konflikt zwischen Pressefreiheit und staatlicher Geheimhaltung. Die Auseinandersetzung entpuppte sich aber auch als heftiger politischer Konflikt zwischen den beiden damaligen – und heutigen – Koalitionspartnern CDU/CSU und SPD. Sie beleuchtete zugleich die Rolle der Geheimdienste im Staatswesen. Letztlich zeigte sich, dass die Hürden für eine Anklage wegen Landesverrats in einer demokratischen Gesellschaft sehr hoch sind – gerade wenn es um die Aufdeckung von Informationen im öffentlichen Interesse geht.
Maaßen kam damals noch weitgehend ungeschoren davon. „Der eigentlich Verantwortliche“ sei der Ex-Inlandsgeheimdienstchef, der im Generalbundesanwalt einen willfährigen Mittäter gefunden habe, wetterte Beckedahl zwar schon vor einem Jahrzehnt. Stephan Mayer, zu diesem Zeitpunkt Innenexperte der CDU/CSU-Fraktion, hob dagegen hervor, Maaßen habe lediglich auf die Tatsache reagiert, dass immer wieder vertrauliche Dokumente durchsickerten. De Maizière ließ mitteilen, der Behördenleiter habe sich „völlig korrekt“ verhalten.
Maaßen fiel erst im Herbst 2018 in Ungnade, hauptsächlich wegen seiner umstrittenen Äußerungen zu Ausschreitungen gegen Migranten in Chemnitz. Während die damalige Kanzlerin Angela Merkel (CDU) von „Hetzjagden“ sprach, zweifelte der BfV-Chef die Echtheit eines entsprechenden Videos an. Mayer wiederum stolperte nach einigen Affären 2022 über den Vorwurf, er habe einen „Bunte“-Journalisten massiv mit Vernichtung bedroht und erpresst. Der CSU-Politiker bestritt dies zwar, trat aber – offiziell aus gesundheitlichen Gründen – von seinem Amt als Generalsekretär der Partei zurück.
(nen)
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Canon-Preisbrecher und Leicas Reporter-SL3 – Fotonews der Woche 45/2025
Der Herbst der Kamera-Reformen ist da. Wir hatten in dieser Kolumne in der letzten Woche richtige Fotoapparate versprochen, und da sind sie nun: Canon hat die dritte Version der R6 vorgestellt, die einige Upgrades besitzt – der eigentliche Star der Ankündigung ist jedoch ein Objektiv. Und Leica stellt bringt seine SL3 Reporter auf den Markt. Mit dem Namenszusatz erschienen schon früher Leicas, die besonders robust sein sollten.
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Das ist auch bei der Neuauflage der SL3 der Fall, die technischen Daten des bereits getesteten Modells bleiben gleich: 60 Megapixel-Sensor, Filmen in 8K und auch sonst alles, was eine moderne High-End-Kamera ausmacht. Allerdings: die digitale Echtheitssignatur nach C2PA gibt es nur bei der SL3-S, nicht bei der SL3, und laut Leicas Ankündigung nicht bei der SL3 Reporter. Der Schwerpunkt scheint da auf Design und Robustheit zu liegen.
Statt nur rauem Metallgehäuse soll eine Beschichtung aus nicht näher beschriebenem Aramid für mehr Langlebigkeit sorgen. Aramide sind faserverstärkte Kunststoffe, der bekannteste Markenname ist Kevlar. Das wiegt wenig, und ist sehr steif, also für eine Kamera recht gut geeignet – aber auch teuer. Im Leica-Kosmos machen die 400 Euro Aufpreis, also 7200 Euro für den Body, gegenüber der bisherigen SL3 aber kaum etwas aus. Der mattgrüne Lack ist übrigens keine Neuerung, frühere Reporter-Editionen bei Leica, etwa von der M10-P und der Q2 hatten auch dieses Design. Die SL3 Reporter ist bereits erhältlich.
Mehr Canon für gleich viel Geld
Viel überraschender als die neue Leica ist, was Canon da in dieser Woche alles vorgestellt hat. Die R6 Mark III bietet von allem mehr, vor allem 32,5 statt 24 Megapixeln Auflösung, und kostet trotzdem nicht mehr: die UVP liegt bei 2900 Euro. Es scheint, als wollte Canon hier in dieser Preisklasse knapp unter 3000 Euro unbedingt die Go-to-Kamera schaffen, denn einige Funktionen lassen aufhorchen. Da ist unter anderem das Filmen mit Open Gate, also der gesamten Sensorfläche. Statt 6K bei der Mark II sind bei der Mark III auch 7K geboten, ganze 8K gibt der Sensor nicht her.
KI-Autofokus ist heute selbstverständlich, nicht aber, auch in der mittleren Preisklasse eine wirklich schnelle Kamera anzubieten. Die Digic-X-Prozessor sorgt bei elektronischem Verschluss für bis zu 40 fps, mechanisch sind es 12. Und der Puffer kann nun 150 Bilder aufnehmen, wichtig vor allem bei Voraufzeichnung. Bis zu 20 Bilder lang speichert die Canon Bilder, bevor der Auslöser ganz durchgedrückt wird. Für Sport und Action ist das sehr hilfreich. Und Raw-Serien sind mit bis zu 150 Bildern möglich, wenn eine schnelle CFexpress-Karte zum Einsatz kommt.
Und, auch wenn die Auflösung nicht bei allen Anwendungen das einzig Entscheidende ist: Die knapp 33 Megapixel setzen insbesondere Nikon unter Druck. Dort hat man stets nur die Wahl zwischen 24 oder 45 Megapixeln, wobei letztere Auflösung den teuren Flaggschiffen Z8 und Z9 vorbehalten ist. Oder der inzwischen fünf Jahre alten Z7 II, die viel langsamer ist. Die ist übrigens kürzlich deutlich unter 2000 Euro gerutscht.
Ein bezahlbares f/1.2 von Canon
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Der eigentliche Preisbrecher von Canons Neuvorstellungen ist das Objektiv RF 45mm F1.2 STM. Anfangsblendenöffnung von f/1.2 für 500 Euro gab es bei Canon noch nie. Rein danach gemessen ist das unverschämt günstig, Canons eigenes EF 50mm f/1.2 L USM kostet mehr als das Fünffache. Wer vorwiegend künstlerisch und mit natürlichem Bokeh fotografieren will, wird trotzdem zur teureren Optik greifen, denn mit neun Linsen in sieben Gruppen ist das neue 45-Millimeter-Objektiv viel einfacher aufgebaut.
Das teure 50-Millimeter besteht aus 15 Linsen in neun Gruppen, was besseres Bokeh und weniger Verzerrungen ermöglicht. Neben teuer ist das aber auch mit 950 Gramm schwer, das neue 45 Millimeter wiegt nur 350 Gramm. Und, nur so zum Vergleich: Für den EF-Mount von Canon kostet das fast 20 Jahre alte 50-Millimeter mit f/1.2 immer noch knapp 1500 Euro. Nikon und Sony sollten hier gut hinschauen, denn lichtstarke Festbrennweiten sind, vor allem durch Dritthersteller, wieder einmal im Kommen. Canon hat da gut reagiert. Alles weitere zur R6 Mark III und dem 45-Millimeter zeigt unsere ausführliche Meldung.
Mit Leica auf Safari
Kommen wir noch einmal zurück zu Leica. Was sich mit deren Vollformat-Kameras unter widrigen Bedingungen erreichen lässt, haben wir nämlich erst kürzlich berichtet. Mit der SL3-S auf Safari in Sambia ist daher unsere Empfehlung für einen Long Read zum Sonntagabend oder zum Wochenstart. Es gibt nicht nur tolle Tierbilder, sondern auch jede Menge Praxiserfahrung – auch im Vergleich mit einer Nikon Z8.
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(nie)
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Googles KI-Phrasendreschmaschine für Fußball-Ticker | heise online
Nicht nur über Schiedsrichterentscheidungen, den VAR, Abseits oder Fouls diskutieren Fußballfans gerne. Auch die Fachkunde, Emotionalität oder gar Parteilichkeit von Kommentatoren sind Themen, über die man sich nur allzu gerne aufregt. Oft zurecht, denn Fußball ist ein einfaches Spiel mit wenigen Regeln, und da verfällt man allzu leicht in immer wiederholte Floskeln.
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Ganz offensichtlich hat Google aber mit dem Schlimmsten, was die Kommentatoren in Jahrzehnten da ausgespuckt haben, auch so eine Art „Künstliche Spielintelligenz“ trainiert. Zu dem Schluss kommt jedenfalls die Bundesliga-Community auf Reddit, und auch die Kollegen des Spiegel haben die seltsamen Texte bemerkt. Wir würden da noch einen Schritt weitergehen: Nach jedem menschlichen Ermessen ist das „AI Slop“, also durch Menschen nicht geprüfter KI-Müll, der da veröffentlicht wird.
Nicht einmal die Formate stimmen. Zum gestrigen Spiel von Union Berlin gegen den FC Bayern gibt es ein Ding, das sich „Kommentar“ nennt. Da findet sich dann, dass „Kimmich wiederholt aus Ecken drohte“. Stellen wir uns das bildlich vor, dann zeigt der Spieler also auf seinen starken Fuß und will den Gegner einschüchtern. Denglisch ist natürlich auch dabei. „Doeki war der herausragende Performer“ steht da. Das ist kein Kommentar, sondern das Format, das man im Sportjournalismus „Spielbericht“ nennt. Und zwar ein besonders schlechter.
Google kein Deutsch
Und natürlich all die Floskeln, die menschliche Kommentatoren vermeiden: „späte Drangphase“, „Vorteil von Union bei Standardsituationen“, „offensive Tiefe“, „Bayern erzwang eine Ecke“. Wir haben das Spiel zwar nicht ganz gesehen, aber eine „Blutgrätsche“ gab es offenbar nicht – oder der Klassiker der Fußballmetaphern steht auf Googles Böse-Worte-Liste. Nicht einmal korrektes Deutsch ist das Geschwurbel von Google, sic: „Die Ecke zählte endete mit 6-5 zugunsten von Union“. Alles klar.
Es wirkt also nicht nur so, als ob Google seine Ticker automatisch generiert. Weiterhin läuft der ganze Unsinn wohl auch noch durch eine maschinelle Übersetzung, wobei der Schwerpunkt auf Fußballfloskeln gesetzt wird. Mehr Beispiele ersparen wir Ihnen an dieser Stelle, unter den obigen Links findet sich genug des Quarks, den Google da Leuten zumutet, die sich kurz über ein Fußballspiel informieren oder dieses ohne teure Abos live verfolgen wollen. Immerhin: Letzteres bietet der Dienst. Aber er sorgt auch für noch mehr Aufregung im ohnehin schon hitzigen Fußballgemüt. Und, klar, auch für diesen Artikel, der sich über den Unsinn aufregt. Google gewinnt also so oder so, der Fußball verliert. Wieder mal.
(nie)
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Asus Expert Book PM1 im Test: Günstiger Laptop mit Ryzen 5 & 16 GB RAM überzeugt
Das Asus Expert Book PM1 ist ein robuster Laptop mit Ryzen 5 für unter 600 Euro. Der 15-Zöller punktet mit 16 GB RAM, zwei M.2-Slots und Fingerabdrucksensor.
Mit dem Expert Book PM1 bringt Asus einen günstigen 15,6-Zoll-Laptop auf den Markt, ideal für Studierende, Schüler und Gelegenheitsnutzer. Für aktuell 589 Euro bekommt man ein robustes Arbeitsgerät mit AMD Ryzen 5 7535HS, 16 GB DDR5-RAM und 512 GB SSD. Das Besondere: Anders als bei vielen Konkurrenten in dieser Preisklasse lässt sich der Arbeitsspeicher dank echter SO-DIMM-Slots erweitern. Der zweite Slot bleibt ab Werk frei und ist für Aufrüstungen vorgesehen. Auch ein zweiter M.2-Slot im kompakten 2230-Format ist vorhanden.
Mit Wi-Fi 6E, Bluetooth 5.3, zwei USB-C-Ports mit DisplayPort und Power Delivery sowie einer MIL-STD-810H-Zertifizierung für erhöhte Robustheit bietet Asus ein durchdachtes Gesamtpaket. Ein Fingerabdrucksensor im Touchpad rundet die Ausstattung ab. Ob der Laptop im Test überzeugen kann, zeigt sich im Detail. Das Testgerät hat uns der Hersteller zur Verfügung gestellt.
Design: Wie gut ist die Verarbeitung des Asus Expert Book PM1?
Das Expert Book PM1 präsentiert sich in einem schlichten grauen Kunststoffgehäuse, das Asus als „Misty Grey“ bezeichnet. Was zunächst nach Kompromiss klingt, entpuppt sich als durchdachte Konstruktion: Alle Kanten und Übergänge sind präzise gearbeitet, nichts wackelt oder knarzt. Das Material fühlt sich wertig und stabil an. Die MIL-STD-810H-Zertifizierung ist keine leere Versprechung – im Test überstand das Gerät einen unbeabsichtigten Sturz vom Tisch ohne Schäden.
Mit 1,8 Kilogramm und Abmessungen von 359,5 × 232,2 × 19,9 mm ist der Laptop weder besonders leicht noch ultradünn, aber portabel. Die Gehäuseöffnung erfolgt über nur vier Schrauben auf der Unterseite. Nach dem Lösen lässt sich die Bodenplatte mit einem Plektrum aufhebeln. Vorsicht ist geboten, da interne Komponenten nahe am Rand liegen und dabei abbrechen könnten. Nach dem Öffnen gibt das System beim nächsten Start eine Meldung aus, dass der Unterboden geöffnet wurde und fordert dazu auf zu prüfen, ob er korrekt verschlossen ist. Um wieder in Windows zu kommen, muss man den Laptop dann wieder ausschalten und erneut starten – erst dann lädt Windows.
Die Tastatur bietet eine leicht angeraute Oberfläche und fühlt sich angenehm an. Der Druckpunkt ist fest, der Tastenhub mit 1,4 mm angenehm tief. Dank der 15,6-Zoll-Bauweise findet auch ein vollwertiger Nummernblock Platz. Der Ein-/Ausschalter sitzt oben rechts auf der Tastatur und verhindert versehentliches Einschalten im Rucksack. Das Touchpad könnte größer sein, zudem geht Platz durch den integrierten Fingerabdrucksensor verloren. Dieser funktioniert nur mit einem Microsoft-Account. Positiv: Das Trackpad löst auch im oberen Drittel zuverlässig aus.
Asus Expert Book PM1 – Bilderstrecke
Die integrierte Webcam löst mit zwei Megapixeln in Full-HD auf und verfügt über eine physische Abdeckung für mehr Privatsphäre. Der Schiebeschalter sitzt allerdings zu tief im Gehäuse und lässt sich nur mit dem Fingernagel bedienen. Die Bildqualität der Webcam ist durchwachsen: Bei guten Lichtverhältnissen liefert sie ein akzeptables Bild mit leicht blassen Farben und minimalem Rotstich. In dunkleren Umgebungen wird das Bild stark verrauscht und detailarm, zudem stellt sich ein störendes Ruckeln ein.
Lieferumfang: Welches Zubehör liegt beim Asus Expert Book PM1 bei?
Der Lieferumfang des Expert Book PM1 fällt minimalistisch aus. Neben dem Laptop selbst liegt ein kompaktes 65-W-USB-C-Netzteil bei, das mit 20 V und 3,25 A lädt. Ein klassisches Netzteil mit Rundstecker gibt es nicht – das USB-C-Ladegerät ermöglicht dafür flexibles Laden über beide USB-C-Ports. Praktisch: Auch handelsübliche USB-C-Ladegeräte mit Power Delivery funktionieren. Eine gedruckte Kurzanleitung und Garantiehinweise vervollständigen den Lieferumfang.
Display: Wie hoch löst das Display des Asus Expert Book PM1 auf?
Das 15,6 Zoll große IPS-Display löst mit Full-HD (1920 × 1080 Pixel) im klassischen 16:9-Format auf. Mit 141 ppi ist die Pixeldichte für Office-Arbeiten vollkommen ausreichend, einzelne Pixel sind bei normalem Betrachtungsabstand nicht erkennbar. Die matte Oberfläche verhindert störende Spiegelungen – ein wichtiger Pluspunkt für produktives Arbeiten.
Die maximale Helligkeit liegt bei gemessenen 287 cd/m², minimal unter der Herstellerangabe von 300 cd/m². Für Innenräume reicht das aus, für die Arbeit im Freien oder bei direkter Sonneneinstrahlung sind mindestens 400 cd/m² empfehlenswert.
Die IPS-Technologie sorgt für stabile Blickwinkel und natürliche Farben. Im Test zeigt das Panel klare, wenn auch nicht übermäßig kräftige Farben. Die Bildwiederholrate liegt bei 60 Hz, was genug für Office und Videos ist. Mit einem Screen-to-Body-Ratio von etwa 80 Prozent wirkt das Display modern, auch wenn aktuelle Premium-Laptops hier bessere Werte erreichen.
Ausstattung: Welche Hardware bietet der Asus Expert Book PM1?
Das Herzstück des Asus Expert Book PM1 ist der AMD Ryzen 5 7535HS. Der Chip taktet mit einer Basisfrequenz von 3,3 GHz und erreicht im Turbo bis zu 4,55 GHz. Technisch handelt es sich um einen aufgebohrten Ryzen 5 6600HS der Vorgängergeneration. Er basiert auf der Zen-3+-Architektur und wird im 6-nm-Verfahren bei TSMC gefertigt. Die TDP liegt bei 35 Watt, kann aber auf bis zu 54 Watt konfiguriert werden. Als Grafikeinheit dient die integrierte Radeon 660M mit sechs Compute Units, die mit maximal 1900 MHz taktet und auf die RDNA-2-Architektur setzt.
Beim Arbeitsspeicher gibt es 16 GB DDR5-RAM als einzelnes SO-DIMM-Modul von Samsung mit 4800 MT/s. Der zweite RAM-Slot bleibt frei und ermöglicht Upgrades auf bis zu 64 GB. Für optimale Performance empfiehlt sich die Nachrüstung eines zweiten Moduls, da sowohl das System als auch die integrierte Grafik vom Dual-Channel-Betrieb profitieren. Die 512 GB große Micron 2500 NVMe-SSD mit PCIe 4.0 erreicht ausweislich Crystaldiskmark Lesegeschwindigkeiten von 6707 MB/s und schreibt mit 3663 MB/s, letzteres könnte schneller sein.
Ein zweiter M.2-Slot im 2230-Format ermöglicht eine zusätzliche Speichererweiterung. Die Anschlussvielfalt überzeugt: Zweimal USB-C 3.1 mit DisplayPort und Power Delivery, zweimal USB-A 3.0, HDMI 1.4 (etwas veraltet), Gigabit-LAN ohne störanfälligen Klappmechanismus und 3,5-mm-Klinke. Das Realtek RTL8852CE-Modul funkt per Wi-Fi 6E und Bluetooth 5.3 – zukunftssicher für diese Preisklasse.
Performance: Wie schnell ist der Asus Expert Book PM1?
Der Asus Expert Book PM1 zeigt in Benchmarks solide Leistungswerte für seine Preisklasse. Im Netzbetrieb erreicht das System im PCMark 10 durchschnittlich 5398 Punkte mit Spitzen von bis zu 5523 Punkten, was für flüssige Office-Arbeiten und Multitasking mehr als ausreicht. Der 3DMark Time Spy misst insgesamt 1169 Punkte, wobei die CPU mit 5409 Punkten gut abschneidet, während die integrierte Radeon 660M erwartungsgemäß nur 1027 Grafik-Punkte erreicht. Cinebench 2024 bestätigt die ordentliche Prozessorleistung mit 473 Punkten im Multi-Core-Test und 83 Punkten für Single-Core-Performance. Im Geekbench 6 sind es 1896 Punkte (Single-Core) und 6732 Punkte (Multi-Core), während der OpenCL-Grafiktest 12.789 Punkte misst.
Im Akkubetrieb drosselt das System die Leistung zur Energieeinsparung. PCMark 10 erreicht dann 4222 Punkte, Time Spy fällt minimal auf 1171 Punkte mit 1029 Grafik-Punkten und 5470 CPU-Punkten. Cinebench 2024 misst 457 Punkte (Multi-Core) und 67 Punkte (Single-Core). Geekbench 6 zeigt 1558 Punkte im Single-Core und 5649 Punkte im Multi-Core-Test, der OpenCL-Score liegt bei 11.470. Diese Leistungsreduzierung ist bei Laptops üblich und sinnvoll für längere Akkulaufzeiten.
Bei Spielen überrascht die Radeon 660M positiv. Counter-Strike 2 läuft in mittleren Einstellungen mit flüssigen 52 bis 60 FPS, in niedrigen Optionen erreicht der Shooter sogar bis zu 75 FPS. Anno 1800 bleibt mit niedrigen Einstellungen und aktiviertem FSR im Leistungsmodus bei 28 bis 32 FPS spielbar, mit mittleren Einstellungen sinkt die Framerate auf 20 bis 22 FPS. The Witcher 3: Wild Hunt schafft in mittleren Optionen etwa 28 FPS und liegt damit an der Grenze des Spielbaren. Cities Skylines 2 ist hingegen unspielbar, mit weniger als 8 FPS auf niedrigen Einstellungen.
Lüfter: Wie laut ist der Asus Expert Book PM1 und wie hoch ist seine Leistungsaufnahme?
Im Alltag arbeitet der Lüfter meist unhörbar. Bei Office-Aufgaben und Websurfen bleibt das System angenehm leise. Erst unter Last dreht der Lüfter auf und erreicht maximal 36 dB(A), gemessen direkt am Gehäuse. Das ist deutlich hörbar, aber nicht störend laut. Die Lüftersteuerung reagiert intelligent: Nach Lastspitzen fährt die Drehzahl schnell wieder herunter.
Die Temperaturentwicklung hängt stark von der Unterlage ab. Mit ausreichender Luftzufuhr stabilisiert sich die CPU-Temperatur nach 20 Minuten Dauerlast bei akzeptablen 75 Grad Celsius. Auf weichen Unterlagen wie einem Bett springt die Temperatur binnen Sekunden auf kritische 88 Grad. Der Prozessor startet unter Last zunächst mit 4,3 GHz, fällt jedoch nach wenigen Sekunden auf etwa 3,1 GHz und pendelt sich langfristig bei stabilen 2,9 GHz ein.
Software: Mit welchem Betriebssystem arbeitet der Asus Expert Book PM1?
Auf dem Asus Expert Book PM1 ist Windows 11 Pro vorinstalliert. Leider finden wir etwas nervige Bloatware: McAfee Antivirus drängt mit regelmäßigen Popups zum kostenpflichtigen Abo, der Dirac Audio Manager und diverse Asus-Tools wie Expert Meet, AI Clear Voice Speaker und Expert Widget sind vorinstalliert. Die MyAsus-App bietet immerhin sinnvolle Funktionen wie Lüfterprofile und Audiooptimierung.
Das UEFI-BIOS präsentiert sich Asus-typisch aufgeräumt. Die vereinfachte Ansicht genügt für Basiseinstellungen, erweiterte Optionen sind einen Klick entfernt. Secure Boot lässt sich für Linux-Installationen deaktivieren. Im Test läuft Tuxedo OS (Ubuntu-basiert) problemlos, WLAN, Bluetooth und Audio funktionieren sofort. Der Laptop wacht auch unter Linux zuverlässig aus dem Standby auf. Eine Windows-lose Variante kostet nur 496 Euro – 93 Euro Ersparnis für Linux-Nutzer.
Akkulaufzeit: Wie lange arbeitet der Asus Expert Book PM1?
Der fest verbaute 50-Wh-Akku hält im PCMark-10-Battery-Test „Modern Office“ ziemlich genau sieben Stunden durch. Der Test simuliert realistische Office-Nutzung mit Browsing, Dokumentenbearbeitung und kurzen Pausen. Wir setzen zuvor die Displayhelligkeit mit unserem Messgerät bei 200 cd/m² fest und lassen das WLAN aktiv. Die ermittelte Laufzeit reicht für einen Arbeitstag ohne Steckdose, ist aber kein Spitzenwert.
Das USB-C-Laden mit 65 W füllt den Akku in etwa 1,5 Stunden komplett. Praktisch: Beide USB-C-Ports unterstützen Power Delivery, auch Smartphone-Ladegeräte funktionieren.
Preis: Was kostet der Asus Expert Book PM1?
Fazit
Das Asus Expert Book PM1 ist ein grundsolider Office-Laptop zum fairen Preis. Für 589 Euro bekommt man robuste Verarbeitung mit Militärzertifizierung, zeitgemäße Leistung durch den Ryzen 5 7535HS und sinnvolle Ausstattung mit Wi-Fi 6E und reichlich Anschlüssen. Besonders lobenswert sind die Aufrüstmöglichkeiten: Der freie RAM-Slot und zweite M.2-Steckplatz sind in dieser Preisklasse außergewöhnlich.
Die Schwächen liegen im Detail: Das Display ist mit 287 cd/m² zu dunkel für Außeneinsätze, HDMI 1.4 ist veraltet, und für Gaming reicht die Radeon 660M nur bedingt. Die Akkulaufzeit von sieben Stunden ist solide, aber nicht überragend. Störend ist die vorinstallierte Bloatware, besonders Mcafee.
Für Studierende, Schüler und Office-Anwender ist das Expert Book PM1 eine klare Empfehlung. Die Kombination aus fairer Leistung, Robustheit und Erweiterbarkeit zum Kampfpreis macht es zum Preis-Leistungs-Sieger. Wer mehr Power für Gaming oder Videobearbeitung benötigt, muss deutlich tiefer in die Tasche greifen. Linux-Nutzer sparen mit der Windows-freien Variante knapp 90 Euro zusätzlich.
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