Künstliche Intelligenz
Dänemark verabschiedet sich überraschend von Plänen für die Chatkontrolle
Die dänische EU-Ratspräsidentschaft hat laut dem dänischen Justizminister Peter Hummelgard ihren Plan aufgegeben, Anbieter von Kommunikationsdiensten zur Suche nach Darstellungen sexuellen Kindesmissbrauchs zu verpflichten. Das erkärte eine Sprecherin der Ratspräsidentschaft auf Anfrage von heise online und bestätigte damit einen Bericht des dänischen Rundfunks (DR).
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Dänemarks Regierung, die bis Jahresende dem Rat der EU-Mitgliedstaaten vorsteht und dort Einigungen zwischen den Staaten erzielen soll, gibt damit eines der umstrittensten Vorhaben der vergangenen Monate mangels Erfolgsaussichten auf. Über Wochen hatte die dänische Ratspräsidentschaft versucht, andere Mitgliedstaaten von ihrem Vorschlag zu überzeugen, nachdem Anbieter von Kommunikationsdiensten zu einer aktiven Suche nach potenziell kinder- und jugendpornografischen Inhalten oder Missbrauchsdarstellungen hätten verpflichtet werden können.
Die Kopenhagener Kehrtwende geht wohl auch auf regierungsinterne Streitigkeiten zurück: Während die dänischen Sozialdemokraten den Vorschlag für gut befanden, ging der Koalitionspartner Moderaterne auf Distanz zu dem Vorhaben.
Abschied von der Chatkontrolle
Auch in Deutschland hatte die Positionierung der neuen Bundesregierung kurz vor einer vorentscheidenden Abstimmung für massiven Zwist innerhalb der Koalition und der Regierungsfraktionen gesorgt – so hatten sich Abgeordnete der Regierungsfraktionen beschwert, dass sie nicht ausreichend beteiligt worden seien. Daraufhin setzte die dänische Ratspräsidentschaft die Abstimmung vom nächsten Treffen der Innenminister zunächst ab.
Die letzte Chance auf eine Einigung unter dänischer Führung besteht im Dezember, offenbar wollte die Regierung in Kopenhagen lieber einen Kompromiss ohne Chatkontrolle als gar keinen. Die bisherige Regelung, mit denen den großen Plattformanbietern die freiwillige, aktive Suche nach potenziellen Missbrauchsdarstellungen erlaubt wird, läuft im kommenden Frühjahr nach Verlängerung aus. Genau diese Freiwilligkeit will Dänemarks Justizminister nun im Rahmen der künftigen CSA-Verordnung kodifizieren, die zudem noch eine Vielzahl anderer und weniger umstrittener Vorhaben enthält.
(mho)
Künstliche Intelligenz
Aktienmarkt 2025: Wer Europa bislang ignorierte, hat viel Geld verschenkt
Es ist die große Überraschung des Börsenjahres 2025: Europa ist zurück! Von Athen bis Warschau stiegen die Kurse an den Börsen und hängten den Rest der Welt regelrecht ab. Dabei galt der Kontinent lange als der große Underperformer der Aktienmärkte: Die Politik zu träge, die Wirtschaft zu zersplittert, die Bürokratie zu starr und die Industrie zu altbacken. Doch das Jahr 2025 markiert eine überraschende und radikale Wende, von der Anleger profitiert haben – und vermutlich noch können.
Die politische Neuaufstellung in Deutschland unter der Merz-Regierung hat für einen fiskalischen Impuls gesorgt, der den gesamten Kontinent belebte. Die über Jahre kritisierte Schuldenbremse wurde entschärft, umfangreiche Infrastrukturprogramme angestoßen und eine große Rüstungs-Initiative gestartet. Vieles davon wirkt weit über die nationalen Grenzen hinaus: Sie stabilisiert die europäische Industrie, stärkt die Nachfrage nach Maschinenbau, Stahl und Elektronik und schafft eine neue Dynamik im Verteidigungssektor.
- Leitindizes bilden in der Regel die Entwicklung der wertvollsten börsennotierten Unternehmen eines Landes ab.
- Die wertvollsten europäischen Unternehmen sind oftmals in Branchen tätig, die für weniger Schlagzeilen als der IT-Sektor sorgen.
- Aktive Fonds gelten gegenüber ETFs oftmals als renditeschwächer – mit Blick auf europäische Unternehmen gibt es aber einige positive Ausnahmen.
Wir beleuchten im nachfolgenden Artikel, welche europäischen Märkte sich zwischen Januar und Anfang Dezember 2025 besonders gut entwickelt haben. Ebenso zeigen wir, wie Anleger vom historischen Comeback profitieren können: mit Einzelaktien der Unternehmen, die sich voraussichtlich als Grundlage für langfristige Investments eignen, sowie breit gestreut mit ETFs und aktiven Fonds.
Das war die Leseprobe unseres heise-Plus-Artikels „Aktienmarkt 2025: Wer Europa bislang ignorierte, hat viel Geld verschenkt“.
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Künstliche Intelligenz
Dienstag: Netzwerk des Bundestags ausgefallen, KI-Chatbot Grok im Schuleinsatz
Das Netzwerk im Deutschen Bundestag ist am Montag mehrere Stunden lang ausgefallen. Die genaue Ursache und ein möglicher Zusammenhang mit dem Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj waren zunächst unklar. In El Salvador haben der Präsident des Landes, Nayib Bukele, und Milliardär Elon Musk den Einsatz des KI-Chatbots Grok in den öffentlichen Schulen des Landes vereinbart. Während beide Seiten die Übereinkunft feiern, ist Grok andernorts höchst umstritten. Und das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik hat getestet, wie sicher E-Mail-Programme sind – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.
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Erst am vergangenen Freitag hat die Bundesregierung den russischen Botschafter einbestellt, nachdem die deutschen Nachrichtendienste einen großen IT-Angriff und eine Desinformationskampagne im Bundestagswahlkampf ganz klar Moskau zugeschrieben haben. Die „gezielte Informationsmanipulation“ reihe sich in eine Serie von Aktivitäten ein, die das Ziel hätten, das Vertrauen in demokratische Institutionen und Prozesse in Deutschland zu untergraben, so das Auswärtige Amt. Parallel zu den Verhandlungen über einen Waffenstillstand in der Ukraine im Bundeskanzleramt mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenskyj und den US-Gesandten Jared Kushner und Steve Witkoff, kam es zu einem Ausfall der Bundestags-IT. War es ein technischer Defekt oder ein russischer Angriff? Netzwerk des Bundestags am Montag stundenlang ausgefallen
Der Präsident El Salvadors, Nayib Bukele, genießt hohe Zustimmungswerte in der Bevölkerung, nachdem er die Bandenkriminalität im Land eingedämmt und das Sicherheitsgefühl der Menschen stark verbessert hat. Seine Methoden sind allerdings umstritten. Nun treibt Bukele auch Veränderungen im Bildungssystem voran. Zuletzt wurden neue Regeln für Disziplin und Höflichkeit erlassen und die Verwendung „inklusiver Sprache“ in staatlichen Schulen verboten. Jetzt holt er Elon Musk und dessen soziales Netzwerk X ins Land. Der KI-Chatbot Grok soll in den öffentlichen Schulen El Salvadors eingesetzt werden. In Europa laufen juristische Untersuchungen gegen Grok wegen antisemitischer Entgleisungen. El Salvador: Weltweit erstes landesweites KI-Bildungsprogramm zusammen mit xAI
Kürzlich hat das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) in einem Whitepaper die Anbieter von Web-Mail-Diensten ins Gebet genommen. Der Schutz vor Phishing und Identitätsdiebstahl sei lückenhaft umgesetzt, und einfache Ende-zu-Ende-Verschlüsselung sei nicht leicht genug zu nutzen, so die Kritik. Auch in einem Bericht zur Sicherheit von Passwort-Managern zeigte Deutschlands oberste IT-Sicherheitsbehörde Verbesserungspotenzial auf. Jetzt nahm das BSI einige E-Mail-Programme genauer unter die Lupe. Die Ergebnisse dürften überraschen. BSI checkt E-Mail-Programme
Die Bundesregierung hat sich durchgesetzt. Vor allem mit Blick auf die deutschen Autohersteller soll am heutigen Dienstag die Rolle rückwärts vom kompletten Verbrenner-Aus in der Europäischen Union (EU) verkündet werden. Vermutlich wird es für Neuwagen mit Verbrenner auch nach 2034 noch die Möglichkeit auf Erstzulassung geben. Wie bereits vor einigen Tagen durchgesickert ist, wird der Flottengrenzwert von Null Gramm CO2 ab 2035 wohl aufgeweicht. Doch bereits jetzt gibt es an dem Vorhaben reichlich Kritik. Wirtschaftswissenschaftler und Experten warnen vor kurzfristigen Signalen an die Autohersteller und sprechen von einer Symboldebatte. Verbrenner-Ende in Neuwagen: Ökonomen warnen vor Aufweichung von Zielen
Die Euro-7-Norm, eine E-Auto-Förderung, höhere Pendlerpauschale und Preisgrenzen für Dienstwagen und Abschreibungen – im kommenden Jahr ändert sich einiges für Autofahrer. Die Liste ist lang und reicht bis hin zu Änderungen bei Reisen im europäischen Ausland. Einige Punkte stechen ins Auge: Noch vor seiner EU-weiten Einführung im Jahr 2030 soll der digitale Führerschein schon Ende 2026 in Deutschland verfügbar sein. Dazu haben sich Bund und Länder auf einen neuen Preis für das Deutschlandticket geeinigt und dessen Finanzierung bis 2030 gesichert. Abonnenten bei der Deutschen Bahn müssen aufpassen. Das ändert sich für Autofahrer 2026
Auch noch wichtig:
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(akn)
Künstliche Intelligenz
Rezension: Pink Floyds „Wish You Were Here 50“ in Dolby Atmos
„Wish You Were Here“ war 1975 vielleicht das schwierigste Album der Geschichte Pink Floyds. Denn was sollte eine Band nach dem Welterfolg von „The Dark Side of the Moon“ zwei Jahre zuvor überhaupt nachlegen? Plötzlich rissen sich alle Major Labels um die Band und versprachen das große Geld. Genau diese künstlerisch gefährliche Phase des Erfolgs thematisierten Pink Floyd auf ihrem nächsten Album.
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Die Ironie der Geschichte: Die auf dem Album geäußerte Kritik an der Musikbranche trug maßgeblich zu dessen anhaltendem Erfolg bei. Denn zum 50. Jahrestag erscheint „Wish You Were Here“ – neben Vinyl, CD und Stream – erneut auf Blu-ray Disc und sorgt bei Sony Music für einen Endspurt im Weihnachtsgeschäft.

Auf der Disc sind zahlreiche Demo-Aufnahmen und ein Konzertmitschnitt enthalten. Die Mixe in 4.0 und 5.1 sind nur auf der Blu-ray Disc, aber nicht als Stream verfügbar.
Und obwohl die Dolby-Atmos-Version seit vergangenem Freitag, den 12. Dezember 2025, bei Streaming-Diensten wie Apple Music verfügbar ist, haben inzwischen wohl einige Musikliebhaber festgestellt, dass die Streaming-Qualität insbesondere bei Atmos-Mischungen aufgrund der stark reduzierten Datenrate nicht an die einer Disc herankommt. Der Online-Händler JPC, einer der größten Tonträgerlieferanten Deutschlands, vertröstete Kunden zumindest am Freitag: Die Auslieferung verzögere sich, da die Logistik aufgrund der hohen Nachfrage überlastet sei. In den Verkaufscharts des Händlers belegt das Album derzeit die ersten vier Plätze – die Blu-ray noch vor Vinyl- und CD-Versionen, was auf die steigende Bedeutung dieses Nischenmarkts hinweist.
Wir haben in die Disc hineingehört und vergleichen auf den folgenden Seiten den Klang mit früheren Abmischungen in Stereo, Quadrofonie und 5.1 sowie der Streaming-Version. Wenn Ihre Musikanlage das Album nicht in gewünschter Qualität abspielt, können wir Ihnen bei der klanglichen Optimierung helfen. Dazu veranstalten wir am 8. Januar 2026 ein c’t-Webinar, das Schritt für Schritt den Ausbau einer Heimkino- und Musikanlage, klangliche Besonderheiten von Raumakustik-Programmen wie Dirac Live ART sowie Mess- und Optimierungsmethoden erläutert.
Which one‘s Pink?
Mit dem Namen Pink Floyd assoziieren viele Hörer psychedelische Klangexperimente und Progressive Rock. Dabei geraten die Blues-Wurzeln der Band häufig in den Hintergrund. „Wish You Were Here“ hüllt den Zuhörer in sphärische Synthesizerflächen, durchbricht diese aber immer wieder mit klassischen Blues-Riffs und -Phrasierungen.
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Schon der Name Pink Floyd ist eine Hommage an zwei heute kaum bekannte Bluesmusiker: Pink Anderson (1900–1974) und Floyd Council (1911–1976), die in South und North Carolina Country-Blues spielten. Dass ein US-Manager später ernsthaft fragte, „which one’s Pink“, war symptomatisch.

This is Pink: Der Bluesmusiker Pink Anderson steht für den ersten Teil des Bandnamens.
(Bild: Fantasy Inc.)
„Wish You Were Here“ umfasst streng genommen nur vier Stücke. Durch die Aufteilung von „Shine On You Crazy Diamond“ in Einleitung und Schluss entsteht jedoch eine fünfsätzige Dramaturgie. Zusammen mit den drei Songs über die Musikbranche erhält das Album den Charakter einer sinfonischen Reflexion über Verlust, Abwesenheit und Entfremdung.
Der Opener „Shine On You Crazy Diamond“ besteht aus neun Teilen, die ursprünglich als durchgehendes Stück gedacht waren. Als jedoch klar wurde, dass eine Gesamtlänge von rund 26 Minuten klanglich problematisch für eine einzelne Vinylseite gewesen wäre – die Rillen hätten sehr eng geschnitten werden müssen –, entschied sich die Band für die Teilung. So rahmt das Stück die drei übrigen Kompositionen ein. Auf der Blu-ray ist „Shine On“ in einem neuen Stereo-Mix zudem in vollständiger, ununterbrochener Länge zu hören. Hinzu kommt das Instrumentalstück „Wine Glasses“ – eine frühe Studie, die bereits mit den charakteristischen Synthesizerflächen experimentiert.
Besungen wird das 2006 verstorbene Gründungsmitglied Syd Barrett, das zwischen Genie und psychischem Zusammenbruch changierte – ein „Crazy Diamond“, der noch immer strahlte. Laut offizieller Darstellung experimentierte Barrett nach dem Debütalbum „The Piper at the Gates of Dawn“ (1967) zunehmend mit psychoaktiven Substanzen wie LSD. Seine Zuverlässigkeit litt darunter erheblich. Für die Tourneen 1968 wurde er zunächst von David Gilmour ergänzt und nach der Arbeit an „A Saucerful of Secrets“ sowie einem letzten gemeinsamen Auftritt im Januar 1968 in Hastings schließlich ersetzt.
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