Künstliche Intelligenz
Dienstag: Vereinbarung im Streit um TikTok-Verbot, Debatte um Verbrenner-Aus
Im Streit um ein TikTok-Verbot in den USA haben Washington und Peking eine Rahmenvereinbarung erzielt, die die Sicherheitsbedenken der USA ausräumt und zugleich die „chinesischen Merkmale“ der beliebten Video-App beibehält. Am Freitag wollen US-Präsident Donald Trump und der chinesische Staatschef Xi Jinping miteinander telefonieren. Mit Olaf Lies stellt sich erstmals ein SPD-Ministerpräsident gegen ein generelles Verbrennerverbot ab 2035. In einem Papier zur Kursbestimmung auf dem Weg zur klimaneutralen Mobilität macht er alternative Vorschläge. Und Apple veröffentlicht seine aktuellsten Betriebssysteme im neuen Liquid-Glass-Design – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.
Im vergangenen Jahr verabschiedete der US-Senat mit überwältigender Mehrheit ein Gesetz zum Zwangsverkauf der Video-App TikTok an US-Investoren. Andernfalls droht ein Verbot in den USA. Die US-Regierung hält TikTok im Besitz des chinesischen Konzerns ByteDance für ein Risiko für die nationale Sicherheit der Vereinigten Staaten. US-Präsident Donald Trump nutzt selbst TikTok und hat den in dem Gesetz vorgesehenen 90-tägigen Aufschub der Umsetzung des Verbots bereits mehrmals gewährt. Am Montag haben Vertreter der Vereinigten Staaten und Chinas nun eine Rahmenvereinbarung getroffen, um die Bedenken der US-Regierung hinsichtlich der chinesischen Eigentumsverhältnisse bei TikTok auszuräumen. In einem Telefonat zwischen Donald Trump und seinem chinesischen Amtskollegen Xi Jinping am Freitag soll die Vereinbarung bestätigt werden. TikTok-Verbot: USA und China erzielen Rahmenvereinbarung
Das für spätestens 2035 geplante Verbrenner-Aus für Erstzulassungen in der Europäischen Union (EU) steht aktuell vor allem aus Deutschland stark unter Beschuss. Mit dem Schlagwort „Technologieoffenheit“ fordern in erster Linie Politiker von CDU und CSU eine Fristverlängerung. Nun bezeichnet mit dem niedersächsischen Ministerpräsidenten Olaf Lies erstmals ein führender SPD-Politiker, ein generelles Verbrennerverbot in der EU ab 2035 als „unrealistisch“. In einem Debattenbeitrag fordert er, Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren – insbesondere Plug-in-Hybride und E-Autos mit Range-Extender – weiter zuzulassen, wenn sie zur Erreichung der Klimaziele beitragen. Eine komplette Kehrtwende unterstützt Lies aber nicht. Olaf Lies: Erster SPD-Landeschef hält Verbrenner-Aus 2035 für unrealistisch
Das iPhone und andere Apple-Geräte kommen seit Montagabend in einem neuen Gewand daher. Eine neue Bedienoberfläche auf der Grundlage des „Liquid Glass“-Designs hält in allen Betriebssystemen von Apple Einzug. Während der Beta-Phase sorgte Liquid Glass für unzählige hitzige Diskussionen. Das im Juni angekündigte große Redesign setzt auf transparente Bedienelemente, durch die Hintergrundinhalte durchscheinen. Insgesamt ist das System viel luftiger als seine Vorgänger gestaltet, Buttons hebt Apple zugleich deutlicher hervor. Zudem gibt es neue Funktionen. Apple lässt Liquid Glass frei: iOS 26 & Co zum Download verfügbar
Der am Montag veröffentlichte „Monitoringbericht“ zur Energiewende des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWE) sieht in vielen Bereichen Fortschritte beim Ausbau der erneuerbaren Energien. Das Ziel von 80 Prozent Erneuerbarer am Bruttostromverbrauch scheint realistisch. Zugleich aber gibt es erhebliche Herausforderungen und Zielverfehlungen, die weitere Maßnahmen erfordern, heißt es. Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche dagegen sieht die Energiewende „an einem Scheideweg“ und will Subventionen kürzen. Die CDU-Politikerin setzt – man kennt das Wort bereits aus einer anderen Debatte – auf einen „technologieoffenen“ Kapazitätsmarkt. Doch die Schlussfolgerungen Reiches stoßen auf Kritik. Statusbericht: Fortschritte bei der Energiewende – doch Reiche will drosseln
Weil sich Cyberkriminelle Zugriff auf Schülerkonten verschaffen und diese nutzen, um Tausende Phishing- und Betrugs-E-Mails in alle Welt zu senden, haben mehrere öffentliche Schulen in Portland im US-Bundesstaat Oregon einen ungewöhnlichen Lösungsansatz gewählt. Sie schalten bei den Google-Konten ihrer 44.000 Schülerinnen und Schüler die 2-Faktor-Authentifizierung ab. Denn Handys sind in Portlands Schulen verboten. Wegen Handyverbots: Schulen schaffen 2-Faktor-Authentifizierung ab
Auch noch wichtig:
(akn)
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Cyber-Resilienz steigern auf dem IT-Sicherheitstag Gelsenkirchen
Am 18. November dreht sich in Gelsenkirchen auf dem IT-Sicherheitstag alles um Cyber-Resilience. Die Westfälische Hochschule richtet die Konferenz gemeinsam mit heise aus.
Von technischen Maßnahmen bis zu organisatorischen Strategien
Die zunehmende Bedrohungslage im Cyberraum erfordert nicht nur wirksame Prävention, sondern auch die Fähigkeit, im Ernstfall schnell zu reagieren und den Betrieb rasch wiederherzustellen. Unter der Moderation von Prof. Dr. Norbert Pohlmann (Institut für Internet-Sicherheit – if(is)) beleuchten Experten aus Wissenschaft und Praxis, welche regulatorischen, technischen, organisatorischen und personellen Maßnahmen helfen, die Resilienz gegen immer intelligentere Angriffe zu steigern.
Das Programm reicht von einer Einführung in die Idee und Umsetzung von Cyber-Resilience über den Einsatz von Serious Games zur Verbesserung der Abwehrfähigkeit bis hin zu Methoden zur Bewertung des Cyber-Risikos. Weitere Vorträge behandeln unter anderem resiliente IT-Sicherheitstechnologien, die Anforderungen des Cyber Resilience Act (CRA) und Strategien für eine widerstandsfähige Cloud-Sicherheit. In Diskussionsrunden können Teilnehmende ihre Fragen an die Referenten stellen und Erfahrungen austauschen. Zum Abschluss beschäftigen wir uns mit der zentralen Frage: „Was müssen wir tun, um resilienter gegen immer intelligentere Cyberangriffe zu werden?“
Netzwerken und Austausch
Zwischen den Vorträgen bietet der IT-Sicherheitstag Raum für intensives Networking mit Fachkollegen, Referenten und Partnern der Veranstaltung.
(kaku)
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Opel Grandland Electric im Test: Könglich sitzen, durchschnittlich fahren
Selbst in drittklassigen Kursen zur Weiterbildung von Führungskräften wird gelehrt: „Beginnen Sie Kritik möglichst mit einem Lob!“ Da ist was dran, denn das dann Folgende wird ganz anders wahrgenommen. Beginnen wir diesen Test also positiv. Opel hat seit vielen Jahren einen ausgezeichneten Ruf, was die Sitze anbelangt. Der Grandland untermauert das machtvoll, denn seine aufpreispflichtigen Sessel sind außergewöhnlich bequem. Die fein justierbare Massage ist eine wahre Wohltat, und dank der vielfältigen Verstellmöglichkeiten würde wohl auch Quasimodo angenehm sitzen. Damit sind nicht etwa alle guten Seiten des Grandland komplett aufgezählt, doch an ein paar Dingen muss Opel arbeiten.
- Zweite Generation seit 2024 auf dem Markt
- Abmessungen: 4,65 m lang, 1,91 m breit, 1,67 m hoch, Radstand: 2,78 m
- Antriebe: ein Hybrid, zwei E-Antriebe
- Preis für Grandland Electric ab 46.750 Euro
- Das Beste: die sehr bequemen, optionalen Sitze
- Schwachpunkt: laden
Bausteine des komfortablen Reisens
Bleiben wir aber zunächst bei den positiven Seiten. Das SUV ist sorgsam gedämmt und auch auf der Autobahn angenehm leise. Zusammen mit den hervorragenden Sitzen sind zwei wesentliche Bausteine des komfortablen Reisens aufgestellt. Mit dem Modellwechsel wuchs der Grandland auf 4,65 m, und sofern vorn nicht ausgesprochene Riesen sitzen, wird man wohl meist ganz gut zurechtkommen. Verarbeitet ist das Auto auch recht ordentlich. Zu meiner großen Freude gibt es gegen Zuzahlung ein Glasdach, das sich öffnen lässt.
Noch immer prägt der Antrieb den Fahreindruck ganz entscheidend, was natürlich insbesondere dann sehr deutlich wird, wenn ein Auto mit verschiedenen Motoren zu haben ist. Der Grandland Electric kostet 10.000 Euro mehr als der Grandland Hybrid, den wir im Frühsommer in der Redaktion hatten. Ja, als E-Auto beschleunigt es auch schneller, doch viel entscheidender sind seine ungleich konzilianteren Umgangsformen. Auch bei höchster Eskalation bleibt der E-Antrieb ruhig, und es geht direkt nach einem Marschbefehl auch unverzüglich los. Damit unterscheidet er sich grundlegend vom dröge-dröhnigen Dreizylinder-Hybrid.
Das war die Leseprobe unseres heise-Plus-Artikels „Opel Grandland Electric im Test: Könglich sitzen, durchschnittlich fahren“.
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Olaf Lies: Erster SPD-Landeschef hält Verbrenner-Aus 2035 für unrealistisch
Mit Olaf Lies fordert erstmals ein SPD-Ministerpräsident, dass in der EU kein generelles Verbrennerverbot ab 2035 gelten soll. Das Ziel, in zehn Jahren ausschließlich reine E- Autos zu verkaufen, „ist leider unrealistisch“, schreibt der niedersächsische Landesvater in einem Papier zur Kursbestimmung auf dem Weg zur klimaneutralen Mobilität. Stattdessen sollten Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren – insbesondere Plug-in-Hybride und E-Autos mit Range-Extender – weiter zugelassen werden dürfen, wenn sie zur Erreichung der Klimaziele beitragen. Das ähnelt dem derzeit geltenden kanadischen Modell, wo ab 2035 eine emissionsfreie Mindestreichweite von 80 Kilometern vorgeschrieben ist.
Um die Klimaneutralität zu gewährleisten, sollen dem von Politico Pro veröffentlichten Lies-Vorschlag zufolge mehr „klimaneutrale Kraftstoffe“ wie die unter hohem Energieeinsatz hergestellten E-Fuels und Biokraftstoffe beigemischt werden. Entsprechende Quoten müssten von Jahr zu Jahr steigen. Um die Verfügbarkeit dieser Kraftstoffe zu sichern, sei frühzeitig ein regulatorischer Rahmen zu schaffen und Infrastruktur für Wasserstoff sicherzustellen. Auch „E-Fuel-only“-Fahrzeuge sollten vorangebracht werden.
Lies hat seinen Ansatz laut Politico eng mit der saarländischen Regierungschefin Anke Rehlinger (SPD) abgestimmt. Er hält demnach an der Zielmarke 2035 für eine emissionsfreie Neuwagen-Flotte grundsätzlich fest. Der Sozialdemokrat erachtet es aber für nötig, den Weg dorthin an die Realitäten anzupassen, da der Absatz sowohl bei Elektro- als auch bei Verbrennerfahrzeugen schwächele. Er schlägt daher einen Pakt der Mitte vor, der Deutschland wieder in eine internationale Spitzenposition bringen soll.
Super-Credits für kleine Stromflitzer
Die Elektromobilität erachtet der Ministerpräsident als Leittechnik der Zukunft und den akkuelektrischen Antrieb als das effizienteste, günstigste und am schnellsten skalierbare Instrument für den Massenmarkt. Um den Erfolg der E-Mobilität zu sichern, müssten die Rahmenbedingungen aber fundamental verbessert werden. Es gehe etwa um Senkung der Energiepreise, Ausbau der Ladeinfrastruktur und erneute Kaufanreize.
Als konkrete Maßnahmen nennt Lies verpflichtende Schnellladesäulen bei größeren Tankstellenketten, Förderung des bidirektionalen Ladens mithilfe von E-Autos durch Steuer- und Abgabenbefreiung sowie eine Absenkung der Mehrwertsteuer auf Fahrzeuge mit Akkumulatorantrieb von 19 auf 7 Prozent. Zudem sollen „Super-Credits“ kleine, kostengünstige E-Autos attraktiver machen, um sie in der Breite zu etablieren.
Ein weiteres zentrales Element der Position ist eine Flexibilisierung der Flottengrenzwerte. Statt starrer Stufensprünge soll ein gleitender, an Indikatoren wie Lade- und Netzkapazitäten, Stromkosten und Akkuzellenverfügbarkeit gekoppelter Gleitpfad eingeführt werden. Damit soll Investitionsplanungssicherheit geschaffen werde. Die europäische Autoindustrie ruft seit Längerem nach mehr „Flexibilitäten“. Das Land Niedersachsen ist mit 20 Prozent am VW-Konzern beteiligt und somit zweitgrößter Einzelaktionär Volkswagens.
Die aktuelle, auch auf EU-Ebene hitzig geführte Debatte über ein Aus vom Verbrenner-Aus hat Lies in der ARD als „unglaublich“ bezeichnet. Letztlich seien sich doch alle klar darüber, dass die „Zukunft die Elektromobilität sein“ wede. Das sage er nicht nur als Ministerpräsident, sondern auch als Ingenieur. Der Begriff „Verbrennerverbot“ sei irreführend, da es nicht um bereits zugelassene Fahrzeuge gehe, sondern um Neuzulassungen.
(ds)
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