Digital Business & Startups
+++ Parloa +++ NATO Innovation Fund +++ Holy Technologies +++ Ratepay +++ Northern Data +++
#StartupTicker
+++ #StartupTicker +++ Unicorn Parloa wächst auf 50 Millionen ARR +++ Erin Hallock geht zum NATO Innovation Fund +++ So funktioniert Holy Technologies +++ Ratepay wird massiv abgewertet +++ Rumble kauft Northern Data +++

Was gibt’s Neues? In unserem #StartupTicker liefern wir eine kompakte Übersicht über die wichtigsten Startup-Nachrichten des Tages (Donnerstag, 13. November).
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#STARTUPTICKER
Parloa
+++ Starke Zahlen! Das Berliner AI-Startup Parloa, das auf die KI-basierte Automatisierung des Kundenservices setzt, verkündet 50 Millionen US-Dollar Annual Recurring Revenue (ARR). “Q3 just closed. The strongest quarter in Parloa’s history. We’re now at about $50M in ARR. Significantly faster than planned”, schreibt Gründer Malte Kosub auf Linkedin. Spannend ist dabei der Blick auf die Auslandsmärkte: “For the first time, the US became our largest source of new revenue, underscoring the strength of our global model”. Parloa ist weiter eines der heißesten deutschen Startups überhaupt. Durable Capital Partners, Altimeter Capital und General Catalyst sowie EQT Ventures, RPT Capital, Senovo und Mosaic Ventures investierten zuletzt beachtliche 120 Millionen US-Dollar in das Unternehmen, das 2018 gegründet wurde. Im Zuge der Investmentrunde wurde das Unternehmen erstmals mit mehr als 1 Milliarde US-Dollar bewertet und erreichte somit den begehrten Unicorn-Status. Insgesamt flossen bereits rund 220 Millionen US-Dollar in das Unternehmen, das auch von den beiden Fußball-Weltmeistern Mario Götze und Bastian Schweinsteiger finanziell unterstützt wird. Mehr über Parloa
NATO Innovation Fund
+++ Die Reihen füllen sich wieder! Erin Hallock, ehemals BP Ventures, heuert als Partnerin beim NATO Innovation Fund (NIF), der zuletzt fast alle Anfangspartner verloren hat, an. Zuvor stiegen schon Ulrich Quay, zuletzt bei BMW für Investments zuständig, und Sander Verbrugge (Innovation Industries) beim DefenseTech-Investor ein. Der milliardenschwere NATO Innovation Fund investierte hierzulande bereits in junge deutsche Unternehmen wie Stark, Isar Aerospace und ARX Robotics sowie in Alpine Space Ventures. (Linkedin) Mehr über NIF
Holy Technologies
+++ Lesenswert! Holy Technologies aus Hamburg, 2022 gegründet, setzt auf Leichtbauteile. Der niederländische Investor Rockstart, Vanagon Ventures aus München, Sands, Innovationsstarter Fonds Hamburg und EIT Manufacturing sowie Business Angels investierten zuletzt 4,3 Millionen Euro in das aufstrebende Startup. “Der Anspruch von Holy Technologies ist groß: Das Startup will die Fertigung von Leichtbauteilen in Europa mit einer neuen Technologie international konkurrenzfähig machen”, schreibt das Handelsblatt zum Unternehmen. (Handelsblatt) Mehr über Holy Technologies
Ratepay
+++ Lesenswert! Der Berliner Buy now, pay later-Anbieter Ratepay (gehört zu Nexi) sollte einst einen Verkaufspreis in Höhe von rund 1 Milliarde Euro erzielen (was nicht geklappt hat). Nun ist die Luft komplett raus. Die Mutter Nexi musste zuletzt rund 840 Millionen Euro abschreiben – wie Finanz-Szene berichtet. (Finanz-Szene) Mehr über Ratepay
Northern Data
+++ Lesenswert! Die kanadische Videoplattform Rumble übernimmt den deutschen Cloud-Anbieter Northern Data. Der Kaufpreis beträgt 663 Millionen Euro. (Manager Magazin) Mehr über Northern Data
Generative KI
+++ Generative KI ist kein Plug-and-Play-Tool, sondern ein neues Betriebssystem für die Arbeitswelt. Für Gründer:innen heißt das: Nutzt die Flexibilität eures jungen Unternehmens. Wählt gezielt die Anwendungen, die euch wirklich helfen. Mehr im Gastbeitrag von Lisa Catena Gyger
#DEALMONITOR
Investments & Exits
+++ Cerpro sammelt 2 Millionen ein +++ Autonomyo erhält 1,4 Millionen +++ D11Z. Ventures investiert in eventpage.ai +++ Finanzspritze für Caidera +++ Venture Kick investiert in YQuantum. Mehr im Deal-Monitor
Was ist zuletzt sonst passiert? Das steht immer im #StartupTicker
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Foto (oben): Bing Image Creator – DALL·E 3
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Deutsches Nvidia? Chiphersteller aus Dresden bekommt 100 Millionen Euro
Halbleitertechnologie gilt als „strategische Schlüsseltechnologie“. Jetzt haben VCs und der Bund im großen Stil in den Speicherchips-Hersteller FMC investiert.
Alle denken bei Chipunternehmen zuerst an Nvidia. Dabei soll in Sülzetal bei Magdeburg bald schon eine Speicherchipfabrik gebaut werden, die es möglicherweise mit dem Giganten aufnehmen und die Technologie nach Europa holen will: Das Dresdner Unternehmen Ferroelectric Memory Company, kurz: FMC.
Jetzt hat FMC in einer Series-C rund 100 Millionen Euro eingesammelt – 77 Millionen von Investoren, 23 Millionen sind öffentliche Fördermittel unter anderem vom European Innovation Council (EIC).
Angeführt haben der deutsche VC HV Capital und der Deep Tech & Climate Fund (DTCF) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie. Die Runde soll zu den größten Halbleiterfinanzierungen in Europa zählen.
Außerdem beteiligte sich der Münchner VC Vsquared Ventures und der Impact Venture Fund eCapital, sowie einige große Unternehmen über ihre Venture Arme, etwa Bosch Ventures, Air Liquide Venture Capital, M Ventures (Merck) und Verve Ventures – alle bereits Bestandsinvestoren.
Energieeffizientere Chips
FMC ist im Umfeld der TU Dresden entstanden und wurde 2016 gegründet mit Unterstützung von Bosch, Air Liquide, Merck, dem koreanischen Speicherchipunternehmen SK Hynix und dem Halbleiterindustriemaschinen-Hersteller Tokyo Elektron. Deren Hoffnung: FMC könnte mit seiner Technologie in der Lage sein, Speicherzellen herzustellen, die deutlich weniger Strom verbrauchen würden als beispielsweise jene von Nvidia. Das wiederum würde den Stromverbrauch insbesondere von KI-Rechenzentren empfindlich reduzieren. Thomas Rückes, CEO von FMC, spricht von einer „nächsten Generation von Speicherchips“, die „wesentlich nachhaltiger, schneller, energieeffizienter und günstiger sind als der heutige Industriestandard.“
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Dass der Bedarf an Chips weiter steigen wird, ist unumstritten. Tatsächlich sind Halbleiter zu einer strategischen Schlüsseltechnologie geworden. Aktuell wird der Markt von Südkorea, USA und Taiwan dominiert. Europa sieht sich aufzuholen – in Sachsen-Anhalt, dem „Silicon Saxony“. Bereits im Juli diesen Jahres kündigte FMC an, ein großes Werk in der Nähe von Magdeburg bauen und dabei rund drei Milliarden Euro in Sachsen-Anhalt investieren zu wollen. Die Hälfte davon solle vom Staat kommen, hieß es damals in einem Bericht des Handelsblatts.
Der Standort ist nicht zufällig gewählt: Der taiwanesische Marktführer TSMC baut derweil sein erstes europäisches Werk in Dresden, Intel hingegen hatte seine Pläne, in Magdeburg eine Produktion zu starten, letztes Jahr vorerst auf Eis gelegt.
Startups bringen Halbleitertechnologie voran
Am entgegengesetzten Ende der Republik wird ebenfalls an einer europäischen Halbleitersouveränität gearbeitet: Das Aachener Startup Black Semiconductor, gegründet 2020 von den Brüdern Daniel und Sebastian Schall, hat sich bereits im Frühling diesen Jahres eine Gesamtförderung von 254,4 Millionen Euro gesichert. Von dieser Summe stammen 228,7 Millionen Euro aus öffentlichen Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz sowie des Landes Nordrhein-Westfalen. Zusätzlich fließen 25,7 Millionen Euro an Eigenkapital von Investoren wie Porsche Ventures, Project A Ventures, Scania Growth, Capnamic und weiteren Risikokapitalfirmen. Diese Finanzierung sollte den Aufbau von Produktionskapazitäten und die Entwicklung einer neuen Generation von Graphen-basierten Chips vorantreiben.
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Dieser „No-Bullshit-Prompt“ macht dich zum ChatGPT-Profi
Wer sich jetzt noch nicht mit KI beschäftigt hat, ist very late to the party. Aber: NOCH ist nicht alles verloren, der Anschluss noch nicht ganz verpasst. Sagt zumindest Digitalberater Philipp Depiereux. Man könne immer noch dazustoßen. Er selbst ist erst im Februar dieses Jahres auf den Hype-Train aufgesprungen – und das, obwohl er in Kalifornien lebt, so nah am Silicon Valley.
Depiereux ist nicht nur Digitalberater, sondern auch Gründer, Unternehmer, Investor und Autor. 2010 gründete er die Digitalberatung Etventure. Zu den Kunden zählten unter anderem Barmer und die Deutsche Bahn. Seit Oktober 2017 gehört Etventure zu EY. Anfang des Jahres gründete er die Scaled Innovation Group und unterstützt Startups sowie Corporates bei der Skalierung. Außerdem berät er Unternehmen wie Tchibo oder Knauf zu Digitalthemen.
Im Gespräch mit Gründerszene verrät Depiereux, wie er KI im Alltag nutzt und gibt Tipps.
„Gründer können heutzutage die ersten Schritte mit KI komplett selbst machen“
Zwei Jahre sei KI an ihm vorbeigegangen, weil sie – gefühlt – für seinen Berufsalltag nicht so relevant gewesen sei, sagt Depiereux. Dann nutzte er zum ersten Mal ChatGPT. Sein Projekt? 52 Linkedin-Beiträge zu seinem Buch über Mut. Depiereux erwartete Nonsense, bekam aber brauchbare Ergebnisse – und wurde von da an zum „KI-Junkie“, wie er sich selbst bezeichnet. So sehr, dass er momentan auch ein Buch zum Thema KI schreibt.
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Heute gehe in seinem Berufsalltag nichts mehr ohne KI. Meetings würden mittels KI transkribiert, zusammengefasst und To-dos daraus abgeleitet. Die Landingpage für sein neues Startup entwickelte Depiereux mit Gamma. Das Logo baute er mit ChatGPT, wie er sagt. Größere Recherchen mit KI mache er nur im Research-Modus. Danach checke er die Fakten bei der Originalquelle.
Depiereux rät, im Umgang mit KI verantwortungsbewusst und mutig zu sein – und unternehmerische Fragen zur KI-Nutzung vorab mit Datenschutzbeauftragten zu klären.
„Gründer können heutzutage die ersten Schritte mit KI komplett selbst machen, ohne großes Team“, sagt Depiereux. „Das wäre vor 15 Jahren, als ich gegründet habe, undenkbar gewesen. Etventure hatte 250 Mitarbeitende, heutzutage würde das Ding mit 25 Mitarbeitenden laufen – bei gleichem Umsatz.“
1. Mit ChatGPT in den Dialog treten
Zu den ersten Schritten gehöre aber auch, sich nicht in aufwändigen Prompts zu verlieren. Der Digitalexperte rät stattdessen, mit ChatGPT in den Dialog zu treten und der KI Fragen zu stellen.
Beispiel: Man ist Gründerin oder Gründer und steht vor der ersten Funding-Runde. Ein guter Einstieg sei laut Depiereux:
[Ich bin Gründer/Gründerin und möchte eine erste Funding-Runde starten. Mein Startup macht [XYZ], ich habe [XYZ] Kunden, ich mache [XYZ] Umsatz und habe auch schon eine erste Landing-Page/Website [Link]. Stelle mir gezielte Fragen, damit ich mich strategisch optimal auf die Funding-Runde vorbereiten kann].
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Warum günstige Payment-Angebote oft kostspielig werden
Das Angebot klang verlockend: keine Grundgebühr, niedrige Transaktionskosten und sofortige Bereitstellung. Durchaus verständlich, dass ein umtriebiger Gastronom direkt den Vertrag für ein EC-Terminal unterschrieb. Drei Monate später folgt jedoch das böse Erwachen in Form erheblicher Zusatzgebühren für den Support, versteckter Servicekosten bei Störungen und einer Vertragsbindung, die sich automatisch um weitere zwei Jahre verlängert. Aus dem vermeintlichen Schnäppchen wird schnell eine ungeahnte finanzielle Belastung.
Hierbei handelt es sich keinesfalls um ein Einzelschicksal. Viele Unternehmer haben bereits ähnliche Erfahrungen mit der Payment-Branche gemacht. Zwischen verlockenden Angeboten und der tatsächlichen Realität klafft oft eine erhebliche Lücke, die Geschäftskunden teuer zu stehen kommt.
Eine Branche im Schatten: Intransparenz als Geschäftsmodell
Im Bereich Zahlungsdienstleistungen wird regelmäßig mit Geschäftspraktiken operiert, die von mangelnder Transparenz profitieren. Dabei setzen die Anbieter bewusst auf komplizierte Vertragsstrukturen und unvollständige Kostenaufstellungen, um potentielle Kunden gewinnen und möglichst langfristig binden zu können.
Besonders typisch sind gestaffelte Gebührenmodelle, die erst bei genauerer Betrachtung ihre wahren Kosten offenbaren. Während die beworbenen Grundkonditionen attraktiv erscheinen, verstecken sich die eigentlichen Kosten in Zusatzleistungen, die im Geschäftsalltag unverzichtbar sind: Support bei Ausfällen, Software-Updates, Schulungen für Mitarbeiter oder auch simple Rückfragen bei der Hotline.
Ein ebenfalls verbreitetes Vorgehen ist die Vermischung von Hardware- und Servicekosten. Zunächst als kostenlose Gerätebereitstellung beworben, entpuppt sich diese später als langfristige Miet- oder Leasingverpflichtung mit deutlich überhöhten monatlichen Raten. Zudem entstehen zwar durch das Erstgerät häufig keine Kosten, jedoch wird ein Austausch bei Defekt mit bis zu 500 Euro abgerechnet. Die rechtlichen Rahmenbedingungen werden dabei geschickt ausgenutzt, ohne gegen geltende Gesetze zu verstoßen.
Derartige Strukturen finden sich nicht zufällig, sie sind vielmehr systematisch angelegt und basieren darauf, dass Geschäftskunden beim Vertragsabschluss selten die Zeit oder das Fachwissen haben, um alle Inhalte zu durchleuchten. Der Druck, schnell eine funktionierende Payment-Lösung zu implementieren, spielt den Anbietern dabei in die Hände, insbesondere vor dem Hintergrund, dass der Preis auf den ersten Blick günstig erscheint.
Konsequenzen einer falschen Wahl: Versteckte Kosten im Detail
Unseriöse Angebote für Payment-Lösungen offenbaren die tatsächlichen Aufwendungen meist erst im laufenden Betrieb. Die Kunden befinden sich entsprechend in einer Abhängigkeit, da sie auf funktionierende Zahlungssysteme angewiesen sind und kurzfristig keine Alternativen haben. Eine detaillierte Analyse typischer Kostenfallen zeigt das Ausmaß dieser Problematik:
Servicegebühren: Zahlreiche Anbieter berechnen für jede Art von Kundenbetreuung gesonderte Gebühren. Telefonsupport kostet pro Minute, E-Mail-Anfragen werden pauschal fakturiert und für die Erledigung von Reklamationen fallen “Bearbeitungsgebühren” an. Was ursprünglich als kostenloser Service beworben wurde, entwickelt sich zu einem lukrativen Zusatzgeschäft.
Hardware-Fallen: Terminals, die als “kostenlos” oder “günstig” angepriesen werden, erweisen sich als überteuerte Mietgegenstände. Monatliche Raten summieren sich über die Vertragslaufzeit auf Beträge, die weit über dem Marktwert der Hardware liegen. Zusätzlich sind diese Geräte oft an spezielle Software gebunden, was den Wechsel zu anderen Anbietern erschwert oder gar unmöglich macht.
Vertragsverlängerungen: Klauseln zur automatischen Laufzeitverlängerung sind ebenfalls weit verbreitet. Verträge, die ursprünglich für 12 Monate abgeschlossen wurden, dehnen sich stillschweigend auf weitere 24 Monate aus, sofern nicht rechtzeitig gekündigt wird. Dabei sind die Fristen oft ungewöhnlich lang – teilweise bis zu 6 Monate vor Vertragsende.
Versteckte Transaktionskosten: Neben den beworbenen Grundgebühren fallen vielfach zusätzliche Kosten an: Wochenend-Zuschläge, Beiträge für bestimmte Kartentypen, Posten für Rückbuchungen oder Chargebacks. Diese weiteren Aufwendungen können die ursprünglich kalkulierte Summe für die Zahlungsdienstleistung um 30-50 % erhöhen. Ein konkretes Rechenbeispiel verdeutlicht die Dimension: Ein Restaurant mit einem monatlichen Kartenumsatz von 10.000 Euro zahlt bei einem seriösen Anbieter etwa 180 Euro an Gebühren. Bei einem Lockangebot können sich die tatsächlichen Kosten durch Zusatzgebühren auf über 300 Euro belaufen – eine Mehrbelastung von 1.440 Euro pro Jahr.
Das Gegenmodell: Klar, fair und nahbar
Im Gegensatz zu den zuvor aufgeführten Praktiken rate ich zu Transparenz und echter Kundenorientierung in der Branche. Im Mittelpunkt sollten demnach folgende Prinzipien stehen:
Persönliche Betreuung statt Anonymität: Jeder Kunde muss einen festen Ansprechpartner haben, der ihn und sein Arbeitsumfeld kennt. Diese persönliche Bindung schafft Vertrauen und ermöglicht individuell angepasste Lösungen. Bezahldienste müssen mitunter auch mitten in der Nacht funktionieren, entsprechend bedarf es einer flexiblen Betreuung.
Kostenlose Vor-Ort-Beratung: Statt Verkaufsgespräche am Telefon führt das Team persönliche, unverbindliche Beratungstermine direkt vor Ort beim Interessenten durch. Dabei werden die individuellen Gegebenheiten analysiert und passende Lösungen entwickelt – ohne Zeitdruck oder versteckte Verkaufsabsichten. Mein eigener Ansatz dabei: “Ich sehe mich eher als Makler für Payment-Lösungen denn als Verkäufer.”
Sofortige Einsatzbereitschaft: Lange Wartezeiten auf Lieferung, Installation oder Freischaltung führen zu Frust. Die Bereitstellung von – selbstverständlich vorab eingehend getesteten und vorkonfigurierten Geräten – ist heutzutage ein Muss.
Transparente Erfolgspartnerschaft: Der Zahlungsdienstleister verdient nur dann, wenn beim Kunden Umsatz generiert wird. Dieses Prinzip schafft eine echte Interessensgemeinschaft und verhindert unseriöse Praktiken mit versteckten Kosten.
Faire Vertragsbedingungen: Laufzeiten und Kündigungsfristen sollten transparent und kundenfreundlich gestaltet sein. Es existieren keine Strafgebühren bei berechtigten Kündigungen und keine versteckten Bindungsklauseln.
Unter Einhaltung dieser Prinzipien wird auf langfristige Kundenbeziehungen gesetzt, nicht auf schnelle Gewinnmaximierung mittels Intransparenz.
Orientierung für Entscheider: Die Checkliste vor Vertragsabschluss
Unternehmer, die eine Payment-Lösung suchen, sollten vor Vertragsabschluss die infrage kommenden Anbieter systematisch prüfen und vergleichen. Ich empfehle, folgende Checkliste abzuarbeiten:
Vertragsbedingungen: Wie lang ist die Mindestlaufzeit? Welche Kündigungsfristen bestehen? Gibt es Klauseln hinsichtlich automatischer Vertragsverlängerungen? Bei seriösen Anbietern gelten überschaubare Laufzeiten und kundenfreundliche Kündigungsmöglichkeiten. Kostenstruktur: Sind alle Kosten transparent aufgelistet? Gibt es versteckte Gebühren für Support, Updates oder Service? Werden zusätzliche Abgaben für bestimmte Transaktionsarten eingefordert? Eine integre Kostenaufstellung sollte alle möglichen Gebühren enthalten.
Service-Level: Wie ist der Support organisiert? Existieren persönliche Ansprechpartner oder nur anonyme Hotlines? Wie schnell wird bei Ausfällen reagiert? Werden Service-Leistungen extra fakturiert?
Hardware-Konditionen: Werden die Geräte verkauft, vermietet oder im Leasing überlassen? Welche monatlichen Kosten entstehen? Funktionieren die Terminals auch mit anderen Anbietern oder sind sie an eine spezielle Software gebunden?
Referenzen und Erfahrungen: Wie lange ist der Anbieter am Markt? Gibt es Referenzen aus der kundeneigenen Branche? Wie fallen Bewertungen Dritter aus?
Eine gründliche Prüfung dieser Punkte kann teure Fehler vermeiden und langfristig viel Geld sparen.
Vertrauen durch Verlässlichkeit
Die Payment-Branche ist geprägt von Intransparenz und Tricks, die Geschäftskunden teuer zu stehen kommen können. Vermeintliche Schnäppchen entpuppen sich oft als Kostenfallen, die das Budget dauerhaft erheblich belasten.
Doch es gibt Alternativen: Anbieter, die auf Transparenz, persönlichen Service und faire Vertragsbedingungen setzen, gewährleisten langfristig die kostengünstigere und verlässlichere Lösung.
Entscheidend ist, vor Vertragsabschluss genau hinzuschauen, da es sich bei einer Payment-Lösung um ein nachhaltiges Investment in den eigenen Betrieb handelt. Zudem darf das Vertrauen in den zukünftigen Dienstleister und den Service nicht fehlen. Getreu dem Motto “Ein Gerät, das funktioniert, ist gut. Ein Partner, der da ist, wenn es einmal nicht funktionieren sollte, ist besser.”
Über den Autor
Martin Damaszek ist Gründer der Future Payments GmbH.
Startup-Jobs: Auf der Suche nach einer neuen Herausforderung? In der unserer Jobbörse findet Ihr Stellenanzeigen von Startups und Unternehmen.
Foto (oben): Shutterstock
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