Künstliche Intelligenz
Urteil: Ex-Apple-Ingenieure durften ihre ARM-Kerne an Qualcomm verkaufen
Qualcomm erringt einen weiteren Sieg im Rechtsstreit gegen ARM. Ein US-Bezirksgericht in Delaware hat entschieden, dass das übernommene Start-up Nuvia von ehemaligen Apple-, AMD- und Google-Ingenieuren seine CPU-Kerndesigns an Qualcomm weitergeben durfte. Es war der letzte von drei Klagepunkten, bei dem sich ein Geschworenengericht Ende 2024 nicht einigen konnte. Mittlerweile kommen die Nuvia-Designs in Notebook- und Smartphone-Prozessoren wie dem Snapdragon X2 Elite und Snapdragon 8 Elite Gen 5 zum Einsatz.
Offener Streitpunkt
Das Lizenzabkommen sah vor, dass Nuvia seine ARM-Lizenz und ARM-Technologie nur mit ARMs Zustimmung verkaufen durfte. ARM argumentierte einen Verstoß, weil Qualcomm Nuvia ohne Zustimmung übernommen hat.
Qualcomm und Nuvia erwiderten, dass Qualcomm bereits eine eigene ARM-Lizenz hält und Nuvias Lizenz somit schlicht verfallen ist. Die von Nuvia entwickelten CPU-Kerndesigns würden hingegen keine ARM-Technologie darstellen. Daher sei keine Zustimmung notwendig gewesen.
Schon im Dezember hieß es: Ein Befehlssatz bestimmt nicht das CPU-Design und hat nur kleine Auswirkungen auf die Entwicklung. Der Befehlssatz beeinflusst primär, welche Instruktionen der Decoder verstehen muss. ARM hat den Nuvia-Kern zum Zeitpunkt der Qualcomm-Übernahme noch nicht als ARM-kompatibel zertifiziert.
Dieser Argumentation folgte das Gericht, wie Qualcomm mitteilt. ARM ist die Nuvia-Übernahme seit Jahren ein Dorn im Auge, weil dem Lizenzgeber durch den Besitzerwechsel Einnahmen entgehen. Nuvia fokussierte sich ursprünglich auf Serverprozessoren und sagte ARM vergleichsweise hohe Lizenzabgaben pro verkaufter CPU zu. Im Gegenzug soll ARM stärker als üblich bei der Entwicklung geholfen haben. Mit Qualcomms Übernahme ist die Kostenregelung jedoch hinfällig – es gelten Qualcomms Lizenzkonditionen.
In einer Stellungnahme gegenüber US-Medien wie Bloomberg schreibt ARM, gegen das Urteil Berufung einlegen zu wollen.
Weitere Verhandlung im März
Aktuell läuft noch eine Gegenklage, in der Qualcomm ARM mehrere Punkte vorwirft: „Vertragsbruch, unzulässige Beeinträchtigung von Kundenbeziehungen und wegen ARMs Verhaltensmuster, das darauf abzielt, Innovationen zu behindern und ARMs eigene Produkte gegenüber denen seiner langjährigen Partner besser zu positionieren“.
Schon in der Dezember-Verhandlung sagte Qualcomms Führungsetage aus, dass ARM Qualcomms Kunden gegen Qualcomm ausspielen wollte und Informationen innerhalb der Lizenz zurückhielt. Die Gerichtsverhandlung soll im März 2026 stattfinden.
(mma)
Künstliche Intelligenz
Berkshire Hathaway: Warren Buffet zieht sich diese Woche zurück
Der legendäre US-Investor Warren Buffett zieht sich in dieser Woche aus dem operativen Tagesgeschäft seines US-Finanz- und Industriekonglomerats Berkshire Hathaway zurück. Die Leitung des Konzerns übernimmt US-Medien zufolge sein designierter Nachfolger Greg Abel, der seit Jahren zentrale Unternehmensbereiche verantwortet.
Weiterlesen nach der Anzeige
Buffett gilt als einer der erfolgreichsten Investoren der Geschichte. Er baute Berkshire Hathaway seit den 1960er-Jahren von einer kleinen Textilfirma zu einer der größten Investmentfirmen der Welt auf – mit Beteiligungen unter anderem an Versicherungen, Energieversorgern, Industrieunternehmen und einer der größten US-Eisenbahngesellschaften. Reich wurde Buffett vor allem durch langfristige, wertorientierte Aktieninvestments, etwa in Coca-Cola, American Express oder Apple.
Investoren beobachten den Führungswechsel
Der Multimilliardär verabschiedet sich als einer der wohlhabendsten Menschen der Welt. Sein persönliches Vermögen aus Berkshire-Aktien wird trotz Spenden von mehr als 60 Milliarden US-Dollar in den vergangenen 20 Jahren auf rund 150 Milliarden US-Dollar (ca. 128 Milliarden Euro) geschätzt. Der heute 95-Jährige bleibt dem Unternehmen als Verwaltungsratschef erhalten und will weiterhin beratend tätig sein. Investoren erwarten unter Abel keine radikalen Kurswechsel, beobachten den Beginn der neuen Ära jedoch aufmerksam.
Lesen Sie auch
(nen)
Künstliche Intelligenz
Tesla steigert Produktion im deutschen Werk
Der US-Elektroautobauer Tesla peilt für seine Autofabrik in Grünheide bei Berlin trotz schwieriger Marktlage in Deutschland eine erneute Steigerung der Produktion im Jahr 2026 an. In jedem Quartal habe Tesla im abgelaufenen Jahr die Produktion weiter steigern können – so wie geplant, sagte Werksleiter André Thierig der Deutschen Presse-Agentur.
Weiterlesen nach der Anzeige
„Wir schauen damit auch positiv ins neue Jahr und gehen von einer weiteren Steigerung aus.“ Rund 11.000 Beschäftigte stellen laut Unternehmen in dem Werk in Brandenburg gut 5.000 Fahrzeuge pro Woche her, das sind rund 250.000 Fahrzeuge im Jahr.
„Wir konnten die Arbeitsplätze hier sichern, waren niemals wie andere Industriestandorte in Deutschland von Produktionsstillstand oder Stellenabbau betroffen“, sagte der Werksleiter. Der Standort sei auch im Jahr 2025 weiter ausgebaut worden mit substanziellen Investitionen nicht nur in den Anlauf der Modelle. So sei ein neues Gebäude für Vorserienfahrzeuge errichtet worden.
Werksleiter geht von „stabiler Lage“ aus
Die aktuelle Lage bezeichnete der Werksleiter als „stabil“. „Wir beobachten das natürlich kontinuierlich und werden dann die Märkte und die Produktion auch entsprechend anpassen“, sagte Thierig. „Kanada ist als Markt hinzugekommen.“ Kanadische Kunden könnten die Fahrzeuge aus Grünheide günstiger kaufen, weil die höheren US-Einfuhrzölle nicht anfallen.
Die Autobranche steckt weltweit in einer Profitabilitätskrise. In Deutschland hat der Elektroautomarkt wieder angezogen, für Tesla bleibt er dort schwierig: Von Januar bis November 2025 wurden 17.358 Tesla-Pkw neu zugelassen, berichtete das Kraftfahrt-Bundesamt. Das war ein Minus von rund 48 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Tesla beliefert von Grünheide in Brandenburg aus allerdings mehr als 30 Märkte und ist damit weniger krisenanfällig. Die einzige europäische E-Auto-Fabrik von Tesla-Chef Elon Musk begann im Jahr 2022 offiziell mit der Produktion.
Ausbau der Fabrik weiter geplant
Weiterlesen nach der Anzeige
Während US-Präsident Donald Trump eine Elektroauto-Prämie von 7.500 US-Dollar auslaufen ließ, will die Bundesregierung Haushalte vor allem mit kleinem und mittlerem Einkommen bei Kauf und Leasing von E-Autos unterstützen. Der Werksleiter hält dies für sinnvoll, dringt aber auf Tempo.
„Wichtig ist es unserer Meinung nach, dass die Ankündigung jetzt sehr schnell umgesetzt wird, damit die Verbraucher auch wirklich wissen, was genau kommt und wann es auch kommt“, sagte Thierig. Allerdings sollen nach Plänen der EU-Kommission auch nach 2035 Autos mit Verbrenner neu zugelassen werden können.
Den geplanten Ausbau der Fabrik hat der Autobauer weiter im Blick. „Die erste Teilgenehmigung für den Ausbau der Produktionskapazitäten haben wir bereits erhalten“, sagte der Werksleiter. „Für die zweite Teilgenehmigung haben wir den Antrag noch nicht eingereicht.“ Dazu liefen Vorbereitungen. Der Schritt erfolge, wenn die Entscheidungsträger in den USA beschließen, die Fabrik auszubauen. Im Norden der Fabrik wird derzeit der Bahnhof Fangschleuse verlegt und eine neue Landstraße entsteht.
Mitte Dezember hatte der US-Elektroautobauer angekündigt, er wolle die Voraussetzungen für eine Fertigung kompletter Batteriezellen in Deutschland schaffen. Voraussichtlich ab 2027 sollen bis zu acht Gigawattstunden Batteriezellen pro Jahr produziert werden.
Umweltschützer haben große Bedenken, weil die Fabrik teils im Wasserschutzgebiet liegt. Tesla weist die Bedenken zurück und verweist unter anderem auf einen sinkenden Wasserverbrauch. Seit mehr als einem Jahr werde das komplette Produktionsabwasser recycelt. Damit werde deutlich weniger Wasser verbraucht als in den vergangenen Jahren, so der Werksleiter.
Tarifvertragsstreitigkeiten
Die Einführung eines Tarifvertrags lehnt Werksleiter André Thierig kategorisch ab. „Es gab dieses Jahr eine Entgelterhöhung im einschlägigen Tarifvertrag von zwei Prozent“, sagte der Deutschen Presse-Agentur. „Wir konnten, weil wir in einer anderen wirtschaftlichen Situation sind als die gesamte Industrie, die Entgelte um das Doppelte – um vier Prozent – anheben. Seit Produktionsbeginn waren es damit mehr als 25 Prozent Entgelterhöhung in weniger als vier Jahren.“
Die IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen kämpft für einen Tariflohn. „Ohne Tarifvertrag bleibt die Bezahlung bei Tesla deutlich unter dem Niveau in anderen Autowerken in Deutschland zurück“, sagte Bezirksleiter Jan Otto der dpa. „Die Tesla-Geschäftsführung redet den Tarifvertrag schlecht, indem sie dessen niedrigste Entgeltgruppe heranzieht. In Automobilwerken sind die untersten beiden Entgeltgruppen aber gar nicht vergeben.“
Werksleiter Thierig lehnt auch eine Arbeitszeitverkürzung ab, für die die Gewerkschaft kämpft, und sieht sie als Risiko für die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts „Die Diskussion um eine 35-Stunden-Woche ist für mich eine rote Linie, die werden wir nicht überschreiten“, sagte Thierig. Im Jahr 2026 steht bei Tesla eine Betriebsratswahl an.
Lesen Sie auch
(ps)
Künstliche Intelligenz
heise wünscht einen guten Rutsch und ein gesundes neues Jahr 2026!
2025 ist jetzt fast geschafft, in wenigen Stunden beginnt mit 2026 ein neues Jahr. Sicher wird es wieder nicht langweilig. Gegen etwas weniger Aufregung hätten wir nach diesem Jahr wohl alle nichts einzuwenden. Auch im abgelaufenen Jahr tobte in der Ukraine weiterhin ein unerbittlicher Krieg, nicht nur in den USA hat Donald Trump nach seiner Rückkehr ins Weiße Haus für Chaos gesorgt. Hierzulande haben wir seit dem Frühjahr eine neue Regierung und wirklich rund läuft es bei der bislang nicht. In der IT-Welt wurde einmal mehr alles von KI überschattet, inzwischen wird aber mehr über die Finanzen als die Technik selbst gesprochen. Zumindest bei der globalen Abkehr von fossilen Brennstoffen geht es voran, wenn auch weiterhin nicht schnell genug.
Weiterlesen nach der Anzeige
Das nächste Jahr beginnt schon in der ersten Januarwoche mit der Elektronikmesse CES in Las Vegas, traditionell gibt es dort nicht nur spannende Neuheiten, sondern auch viel Kurioses zu sehen. An den Finanzmärkten dürfte weiter genau beobachtet werden, wie es mit Nvidia und der KI-Industrie insgesamt weitergeht. Im Sommer steht dann in Nordamerika die bislang größte Fußball-Weltmeisterschaft an, zu den 48 Teilnehmern gehören auch Deutschland, Österreich und die Schweiz. Absolut sicher ist, dass es am 12. August zu einer partiellen Sonnenfinsternis kommen wird. Im Herbst soll dann mit „GTA VI“ eines der am sehnlichsten erwarteten Computerspiele erscheinen. Darüber und über alle anderen Neuigkeiten wird heise natürlich wie gewohnt berichten.
Alles Gute!
Das gesamte Team von heise online und den Redaktionen von c’t, iX, Mac & i, c’t Fotografie, Make, Bestenlisten by Techstage und Telepolis sowie heise Security, heise Developer und heise Autos wünscht Ihnen ein friedliches und freudvolles Jahr 2026. Wir drücken Ihnen die Daumen, dass Sie vorgenommene Vorsätze erfolgreich umsetzen und sich Ihre Wünsche erfüllen. Außerdem wünschen wir Ihnen, dass Sie gesund bleiben – oder zumindest schnell genesen.
Kommen Sie gut hinüber in das neue Jahr und bleiben Sie uns mit Interesse und Kritik gewogen. Wir freuen uns auf Sie und werden Sie weiter aktuell, ausführlich und tiefgründig informieren – und dabei auch über den Tellerrand der IT hinausblicken. Dabei versuchen wir weiterhin strikt zu trennen zwischen den Dingen und Ereignissen sowie den Meinungen über sie. Alles Gute für ein schönes neues gemeinsames Jahr!
(mho)
-
UX/UI & Webdesignvor 2 MonatenIllustrierte Reise nach New York City › PAGE online
-
Künstliche Intelligenzvor 3 MonatenAus Softwarefehlern lernen – Teil 3: Eine Marssonde gerät außer Kontrolle
-
Künstliche Intelligenzvor 3 Monaten
Top 10: Die beste kabellose Überwachungskamera im Test
-
UX/UI & Webdesignvor 3 MonatenSK Rapid Wien erneuert visuelle Identität
-
Künstliche Intelligenzvor 3 MonatenNeue PC-Spiele im November 2025: „Anno 117: Pax Romana“
-
Entwicklung & Codevor 1 MonatKommandozeile adé: Praktische, grafische Git-Verwaltung für den Mac
-
Künstliche Intelligenzvor 3 MonatenDonnerstag: Deutsches Flugtaxi-Start-up am Ende, KI-Rechenzentren mit ARM-Chips
-
UX/UI & Webdesignvor 2 MonatenArndt Benedikt rebranded GreatVita › PAGE online
