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Wie Design Umbrüche aktiv mitgestalten kann › PAGE online


Ein aktueller Trendreport identifiziert sechs Transformationspunkte. Human Digitality ist einer davon. Ein Blick darauf verrät, dass es viel um Schnittstellen zwischen Mensch und Maschine geht.

Wie Design Umbrüche aktiv mitgestalten kann › PAGE online

Digitale Umbrüche bedeuten auch immer, dass im Design Umbrüche stattfinden. Wenn sich alltägliche Nutzungsgewohnheiten verändern, müssen auch neue Interfaces her. Genau jetzt wie bei Künstlicher Intelligenz.

Dazu passt ein Zitat aus dem aktuellen IF Design Trend Report 2025:

»Die Benutzer müssen darauf vertrauen können, dass die Maschine sicher und effektiv arbeitet, auch wenn sie nicht direkt daran beteiligt sind. Dies erfordert Schnittstellen, die die Entscheidungsprozesse der KI erklären, Echtzeit-Statusaktualisierungen anzeigen und es den Benutzern ermöglichen, das Verhalten der Maschine bei Bedarf zu überschreiben oder anzupassen.«

Das hat Lydia Hsiao-Mei Lin, CEO, Taiwan Artificial Intelligence Association, Taiwan, kommentiert.

Human Digitality: Ethische Gestaltung fördern

Wie Design gesellschaftliche, technologische und ökologische Umbrüche aktiv mitgestalten kann, hat der Report genauer untersucht. Hierbei steht im Zentrum, dass Design und Gestaltung nicht nur auf Veränderungen in Gesellschaften reagieren, sondern diese aktiv und visionär mitgestalten beziehungsweise sogar vorantreiben.

Dafür muss man sich die einzelnen Punkte genauer anschauen, um zu durchblicken, was genau damit gemeint ist. Das lässt sich gut am Beispiel des ersten Punktes »Human Digitality« vergegenwärtigen. Insgesamt gibt es laut Report sechs zentrale Transformationen, die das Design der Zukunft prägen.

Was bedeutet Human Digitality an dieser Stelle? Die Bezeichnung meint, dass Design zwischen Mensch und Maschine vermittelt, KI-Systeme empathisch gestaltet und spielerische Interaktion fördert.

Digitale Revolution menschlicher gestalten

Also: Das erste Kapitel Human Digitality beschreibt, wie Design die jetzige digitale Revolution menschlicher gestaltet. Es geht um ein neues Zusammenspiel von Mensch und Maschine, das auf Vertrauen und Empathie basieren muss. KI-Systeme sollten erklärbar, steuerbar und verantwortungsvoll gestaltet sein.

Die Rolle von Design ist dabei, zwischen Technik und Mensch zu agieren, und Design nutzt die Technologie als Verstärker menschlicher Fähigkeiten.

Themen wie KI-Begleiter, Wearables, Körperunterstützung und emotionale Interfaces zeigen, wie digitale Produkte menschliche Bedürfnisse in den Mittelpunkt rücken und Technologie zur Erweiterung – und eben nicht zum Ersatz – des Menschen wird.

Einige der Key Learnings

Menschen und KI-Systeme agieren demnach bestenfalls zukünftig in einem partnerschaftlichen Teamplay. Und Design muss dafür sinnvolle Schnittstellen schaffen.

Maschinen und Wearables dienen zunehmend als »Skill Amplifier« – sie unterstützen Effizienz, Gesundheit und körperliche Leistungsfähigkeit, statt Menschen und ihre Berufe zu ersetzen.

KI-basierte »Companions« gewinnen an Bedeutung. Zukünftige Entwicklungen zielen darauf, nicht nur zu spiegeln, was Nutzer:innen wünschen, sondern sie zu Reflexion und Perspektivwechsel anzuregen.

Im Grunde genommen geht es hierbei um eine Art Re-Humanisierung der Technologie. Das betrifft Interface und UX Design sowie Apps und zukünftige Gestaltungen im Web, die mit KI in Berührung stehen.

Conversational Design und verhaltensbasiertes Prototyping

»Designer können diesen Herausforderungen begegnen, indem sie Designmethoden einsetzen, die speziell darauf ausgerichtet sind, humanistische Prinzipien im Designprozess zu verfolgen.«

(Quelle: IF Design Trend Report 25, Seite 18)

Als Beispiel wird im Report Conversational Design genannt. Gestalter:innen entwerfen in dieser Disziplin intuitive Dialogstrukturen für KI-gestützte Systeme, um die User-Intentionen besser zu durchdringen.

Auch spannend: Verhaltensbasiertes Prototyping wird für Nutzertests eingesetzt und analysiert, wie Nutzer:innen auf verschiedene Interaktionsaufforderungen einer Maschine reagieren.

Die weiteren fünf großen Transformationspunkte sind übrigens: Conscious Economy, Co-Society, Mindshift Revolution, Glocalization und Eco Transition.

Der Report ist in Teilen im Web verfügbar. PAGE lag der gesamte Bericht vor.



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Neue AI Features in Photoshop › PAGE online


Zeit für ein Update! Wir zeigen euch, was es mit Harmonize, Bildreferenz für Generatives Füllen und den neuen KI-Modellen in Photoshop 2026 auf sich hat

Mittlerweile haben wir wohl alle bereits mit Firefly in Photoshop experimentiert, neue Funktionen für uns entdeckt und fast vergessen, wie umständlich das Freistellen von Haaren früher einmal war. Aber mit Photoshop 2026 bringt Adobe einige neue Features, die ihr vielleicht noch nicht kennt. Wir zeigen euch unsere Top Picks – und wie sie sich in die Creative Cloud einfügen – an einem kleinen Workflow.

What’s new in Photoshop

Insgesamt stellte Adobe zur MAX 2025 über 12 neue Features (mit und ohne KI) vor. Einige davon nutzen ausschließlich Firefly, andere bieten mittlerweile auch die Auswahl zwischen den Adobe-eigenen und den integrierten Partnermodellen, wie Flux Kontext Pro und Nano Banana 3.

Wie immer gilt: Die Adobe-Modelle bieten wegen des Trainings auf Basis von Stockdaten einen gewissen Rechtsschutz. Bei anderen Modellen solltet ihr euch immer noch der rechtlichen Grauzone bewusst sein.

Mit der Integration der neuen Modelle eröffnet sich nun aber endlich die Option für iterative Prompt-Strukturen, die genauere Anweisungen ermöglichen, bei denen Teile des Bildes unverändert bleiben, während andere präzise angepasst werden können (mehr dazu später).

Unsere Favoriten in Photoshop 2026 und der Public Beta 27.2 sind aber eher subtilerer Natur. Sie erleichtern im Alltag die Bearbeitung und Collage von bestehendem Bildmaterial und erlauben es, schnellere und vor allem deutlich genauere Ergebnisse zu erzielen als noch vor wenigen Monaten.

Die Basis: Bildgenerierung mit Firefly

Einer der wohl größten Vorteile des cloudbasierten Generierens liegt in der schnellen Verknüpfung der Adobe Tools. So können wir seit PS 2026 jetzt direkt beim Öffnen der Desktop Apps auf unseren Generierungsverlauf aus Firefly zugreifen und ein zuvor generiertes Bild als Ausgangspunkt für unsere Exploration wählen.

In Firefly könnt ihr aktuell alle Modelle, inklusive einer Vorschau auf Firefly Image 5, kostenlos innerhalb eures CC-Abos testen. Innerhalb von Photoshop sind die Partnermodelle nur mit Creative Cloud Pro verfügbar und die Generierung kostet unterschiedlich viele Credits. Eine Übersicht findet ihr im Adobe Blog.

Wir haben für unser Projekt wieder auf die erprobte Kombination aus Project Neo und Firefly Web gesetzt. Mit Firefly generieren wir zunächst unsere Szene als Basis: ein Product-Shot für eine Keksmarke, inszeniert mit warmen Farben und Trockenblumen.

Das Packaging im Bild ist aber nur ein Platzhalter – für die Verpackung selbst modellieren wir die Form mit Project Neo (eine genaue Anleitung findet ihr hier) und nutzen eine mit Firefly generierte Materialreferenz, um so nah wie möglich an unser gewünschtes Ergebnis zu kommen. Die Kombination aus Basisbild und Packaging geht anschließend ganz einfach in Photoshop.

Beta: Generatives Füllen mit Referenzbild

Für den ersten Schritt begeben wir uns in die aktuelle Photoshop Beta 27.2, die ihr euch direkt in der Creative Cloud App herunterladen könnt. Darin sind nämlich schon einige neue Features sowie das verbesserte Firefly Modell für Generatives Füllen und Erweitern enthalten.

Über die Funktion Generativ Hochskalieren (Bild-Menü) vergrößern wir unser Bild aus Firefly, sodass wir mit mehr Details und höherer Auflösung arbeiten können. Anschließend wollen wir die Platzhalter-Packung mit unserem modellierten Packaging austauschen.

Dazu wählen wir grob das Packaging im Bild aus und klicken in der KI-Kontextleiste auf Generatives Füllen und das Bildsymbol, das nun rechts von der Texteingabe erscheint. Im Pop-up wählen wir nun unser modelliertes Packaging als Referenzbild. Hier gibt es die Option, entweder nur das gezeigte Objekt einzusetzen oder das gesamte Bild in die Komposition einzufügen.

Wir nutzen nur unser Objekt, das Photoshop automatisch freistellt, und klicken auf »Ausgewählten Bereich austauschen«. Nach wenigen Sekunden erhalten wir das Ergebnis: Photoshop hat unser Modell im Bild platziert, die Perspektive entsprechend angepasst und die Lichtverhältnisse automatisch harmonisiert. Praktisch für alle, die mit bestehenden Product-Shots arbeiten und nur Hintergründe und Setting ändern möchten.

Achtung: Photoshop setzt bei dieser Funktion eher auf den Realismus des Gesamtbildes als auf die perfekte Übernahme der Referenz. Wer also exakte Bildvorgaben hat, an denen nichts verändert werden darf, sollte lieber mit dem Harmonize-Feature arbeiten. Wir haben beides getestet.

Harmonize: realistische Collage auf Knopfdruck

Harmonize ist seit wenigen Wochen in Photoshop 2026 verfügbar und immer in die Kontextleiste integriert. Kurzgesagt erlaubt Firefly uns damit, selbst freigestellte Elemente an genau der Stelle und mit gewünschter Größe im Bild zu platzieren und sie dann mit einem Klick an Lichtverhältnisse, Tonwerte und Schatten anzupassen.

Wir testen das mit den Macarons, für die unser Visual am Ende werben soll. Dafür hatten wir zuerst getestet, die beiden Cookies im Vordergrund mittels eines Referenzbildes auszutauschen, aber das Ergebnis verzerrt zu sehr die tatsächlichen Produktbilder.

Stattdessen entfernen wir die Cookies mit dem Button in der Kontextleiste und platzieren und maskieren anschließend ein Produktfoto der Macarons an der gewünschten Stelle. Die angewählte Ebene können wir dann entweder über einen Rechtsklick oder über den Harmonize-Button in unsere Szene integrieren lassen, ohne dabei unser Produkt grundlegend zu verändern.

Detail-Editing mit Flux Kontext

Einen zweiten kleinen Turm aus Macarons wollen wir jetzt auf der Verpackung selbst platzieren. Mit dem neutralen Hintergrund können wir hier einfach Generatives Füllen mit Bildreferenz nutzen und die Funktion »Objekt platzieren« auswählen. Dadurch verändert sich leicht die Szene (erkennbar an der Oberkante des Packagings), um für die drei neuen Macarons Platz zu schaffen.

Das hier verwendete Referenzbild passt allerdings wegen des roten Macarons in der Mitte farblich nicht ganz in unsere Szene. Das lässt sich jetzt in Photoshop mit dem neu integrierten Flux Kontext Pro Model schnell ändern: mit einer groben Auswahl und einem Prompt, der sich spezifisch auf die gewünschte Farbe des Macarons bezieht.

Flux eignet sich für solch kleine, detaillierte Änderungen besser als Firefly, da das Modell feiner in der Anpassung einzelner Elemente und Harmonie der Szenen ist. Ihr findet die Auswahlmöglichkeit für die verschiedenen Modelle rechts von der Textleiste.

Freistellen und Hintergründe generieren mit Firefly

Die so generierte Szene könnten wir bereits verwenden, um erste Moods für eine Produktkampagne zu visualisieren. Wir gehen aber noch einen Schritt weiter und verfeinern das Bild, indem wir etwa mit Generatives Entfernen zunächst die Elemente entfernen, die uns stören und dann über die Kontextleiste das »Motiv auswählen« lassen.

Mit der verbesserten Genauigkeit bei der Auswahl erfasst Firefly jetzt auch kleinere Details, wie etwa die Feinheiten in den Trockenblumen, so genau, dass wir direkt aus der Kontextleiste eine Maske erstellen und weiterarbeiten können.

Um den Hintergrund weiter zu verändern, invertieren wir die Maske und generieren im ausgewählten Bereich eine neue Szene. Diese bleibt wegen der Kontext-Awareness der neueren Firefly-Modelle direkt passend zur Lichtsituation unseres Motivs.

Zuletzt wollen wir noch die Trockenblumen aus dem originalen Bild auf die andere Seite des Packagings spiegeln. Dazu duplizieren wir den Bildausschnitt und fügen ihn auf einer Ebene unter unserem maskierten Packaging ein. Mit dem Harmonisieren-Button können wir dann die Lichtstimmung so anpassen, dass zwar die Symmetrie bestehen bleibt, aber sich die Blumen dennoch realistisch in die Szene einfügen. 

Feinschliff und verschiedene Formate

Zuletzt wollen wir für unsere fiktive Macaron-Brand noch ein Logo auf dem Packaging einfügen. Firefly ist zwar mittlerweile deutlich besser in der Textgenerierung, aber mal ehrlich: Wer für eine Brand gestaltet, hat Vorgaben in der Schriftauswahl oder muss ein Signet exakt abbilden können – und nur weil wir KI nutzen können, ist sie nicht immer die beste Option.

Wir setzen daher einfach ein Textfeld mit unserem gewünschten Font und nutzen die Fülloptionen der Ebene, um eine erhabene Blindprägung anzudeuten. Allerdings nutzen wir anschließend noch einmal die Harmonize-Funktion, die den Schriftzug an die Lichtverhältnisse unserer Szene anpasst und sofort realistischer wirken lässt.

Dann sind wir bereit, mit Generativem Erweitern verschiedene weitere Formate für Social Media Stories oder Posts zu erstellen. Dazu könnt ihr einfach blind generieren oder – wie wir – spezifischer steuern, was in den neu generierten Bereichen abgebildet werden soll.

Was wir von den neuen Features halten – und worauf wir uns noch freuen!

Alles in allem sind wir erst einmal beeindruckt. Nach der Adobe MAX gibt es immer einige neue Features zu entdecken, aber uns scheint, als hätte Adobe einen besonderen Fokus bei Photoshop gesetzt. So gibt es neben den AI-Features auch einige Verbesserungen an den Einstellungsebenen und anderen bekannten Tools.

Unser Favorit aus dem Workflow ist das neue Harmonize-Feature, dicht gefolgt von der Referenz-Funktion für das Generative Füllen, auf die wir uns schon in der offiziellen Photoshop-Variante freuen. Bis dahin beschäftigen wir uns weiter mit der Beta, in der ihr immer wieder eine Vorschau darauf erhaltet, was in den nächsten Monaten passiert.

Verbesserungswürdig finden wir einige Details: etwa die Ungenauigkeiten, die beim Generativen Füllen manchmal zugunsten der Szenen-Harmonie einbaut. Das kann, besonders bei feinen Arbeiten, mehr Vorarbeit beim Freistellen nötig machen. Aber wer das Designhandwerk beherrscht, sollte auch damit keine Probleme haben.

Aber was kommt als Nächstes? Darauf hat Adobe bei der MAX bereits einen Ausblick gegeben und wir sind vor allem auf ein Feature sehr gespannt: den Creative Agent in Photoshop, der nicht nur in einem Chat Feedback zu Komposition und Kontrasten eines Designs liefern können soll (denkt nur an die Möglichkeiten für barrierefreies Design!), sondern auch auf Knopfdruck Ebenen passend benennt. Damit könnte Adobe den nächsten wichtigen Schritt machen, um Designer:innen zur Hand zu gehen.



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Der Kapitza Kalender 2026 ist da! › PAGE online


Muster, die den Rhythmus der Straße aufnehmen, Elektrohäuschen, die plötzlich farbenfroh vibrieren und Krankenhäuser die leuchten: Petra und Nicole Kapitza sind Meisterinnen in Farbe und Form. Das zeigt auch ihr Kalender 2026.

Der Kapitza Kalender 2026 ist da! › PAGE online

Hier ist alles von Hand gemacht. Jedes der 13 Blätter aus denen der neue Kalender von Petra und Nicole Kapitza und ihrem Kreativstudio Kapitza besteht, ist handgedruckt. Ein Einzelstück, das auf einem originalem Risographen entstand und anschließend von den beiden gebunden wurde.

Seit mehr als 20 Jahren bereits tragen die Schwestern aus dem süddeutschen Oberndorf von ihrer Wahlheimat London aus Farbe in die Welt hinein.

In Krankenhäuser und auf die Straße, auf Briefmarken und in Sportcenter, auf Elektrizitätshäuschen und mitten in den Londoner Finanzdistrikt, auf Swatch Uhren und Ikea Textilien.

Visuelle Rasterfahndung

Mittlerweile führen ihre Arbeiten einen auch durch das Jahr. Und das mit ihrem Kalender, der immer wieder die unterschiedlichsten Ideen und Versuchsanordnungen aufgreift.

So wie jetzt einmal mehr.

»Mit diesem Kalender haben wir eine unserer liebsten Ideen erforscht: wie sich etwas so Einfaches wie Kreise, die in einem Raster angeordnet sind, verwandeln können«, heißt es von Petra Kapitza. Und das, wenn sie verschiedenartig kombiniert werden und beim Drucken übereinandergelegt.

Was daraus entsteht, das zeigt der neue Kalender, in dem jeden Monat auf neue Weise zwei sich überlappende, verschiedenfarbige und unterschiedlich große Kreismuster (ein 3×3- und ein 4×4-Raster) spontan aufeinandertreffen und neue Kompositionen entstehen lassen.

Schönste Geometrie

Jeder Monat ist in traditioneller Risograph-Technik handgedruckt. In leuchtenden Farben und auf Munken Polar-Papier und anschließend in einer – ebenfalls handgemachten – Klebebindung zusammengefügt.

Und dabei führt der Kalender nicht nur leuchtend und mit einem spannenden Formenspiel durch Jahr, sondern ist so gestaltet, dass man jeden Monat einfach abreißen kann und rahmen und eine Sammlung geometrischer Werke entsteht.

Und das mit 13 Prints im DIN A4, auf Munken Polar Paper gedruckt, in limitierter Auflage hergestellt und direkt im Kapitza Shop für ca. 45 Euro zu bestellen.

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Marken brauchen heute mehr Mut als Applaus


Brand Management in Zeiten von Krisen, KI und Nachhaltigkeit erfordert Mut – und genau den braucht es, um Dinge wirklich anders zu machen, sagt GBA-Jurymitglied Sophia Rödiger von 1KOMMA5°.

Marken brauchen heute mehr Mut als ApplausBild: 1KOMMA5°Sophia, was macht für dich eine starke Marke aus?

Sophia: Marken haben nach wie vor eine zentrale Aufgabe: Sie stiften Identität, schaffen emotionale Verbindung und Orientierung. Zahlen, Daten und Fakten allein reichen dafür nicht aus. Neu ist jedoch: Marken müssen heute deutlich stärker Authentizität und Haltung zeigen sowie Verantwortung übernehmen. Ein klarer Wertekompass ist kein Nice-to-have mehr, sondern die Grundvoraussetzung, die uns in eine bessere Welt navigiert. Marken stehen heute mehr denn je für gesellschaftliche Themen, Hoffnung und eine Zukunft, an die wir glauben wollen. Gleichzeitig sind Marken dynamischer geworden. Marken sind nicht mehr ‚in Stein gemeißelt‘, sondern beweglich und lernfähig und damit resilient.

Macht dieser starke Wertefokus die Markenführung aus deiner Sicht als CMO heute einfacher oder schwieriger?

Schwieriger! Werte und Haltung machen Marken angreifbarer – vor allem im digitalen Resonanzraum, der stark von Zuspitzung und Polarisierung geprägt ist. Wer Position bezieht, muss mit Gegenwind rechnen. Das verlangt viel Mut, ein starkes Kommunikationsteam und Rückhalt aus der Führungsetage. Haltung zu zeigen ist heute kein Selbstläufer mehr, sondern echte Führungsarbeit.

Du bist CMO eines Unternehmens, das Werte seit der Gründung in der DNA trägt – es geht um CO₂-neutrale Energie, Wärme und Mobilität. Was ist aktuell die größte kommunikative Herausforderung beim Thema Nachhaltigkeit?

Das Problem ist, dass wir gegen jahrzehntealte Narrative kämpfen – vor allem bei uns im Klima- und Energiebereich: Nachhaltigkeit wurde lange mit Verzicht, Verbot und höheren Kosten verknüpft. Das schreckt viele Menschen ab; es fühlt sich an, als würde uns der Wandel »top-down« vorgeschrieben. Hinzu kommen politische Unsicherheiten, viele Regulierungen und eine stark polarisierte Debattenkultur. Für Unternehmen mit klarem Purpose ist das ein Spagat: Man will wirken, riskiert aber auch Ablehnung. Trotzdem braucht es den Mut, neue, positive Narrative zu setzen und dafür auch mal auf Applaus zu verzichten. Der bleibt nämlich häufig mal aus, wenn du beginnst, etwas anders zu machen und damit Altes störst.

Heißt das: Mutig sein und auch mal auf Applaus oder den schnellen Mainstream-Erfolg verzichten ist der richtige Weg, wenn man wirklich was verändern will?

Ja. Und so banal es klingt – es braucht dafür ein Führungsteam, das diesen Mut von oben vorlebt. Es muss den echten Freiraum geben, Menschen zu aktivieren und herauszufordern, anders zu denken. Wir suchen uns gezielt Inspiration außerhalb unseres eigenen Marktes. Genau daraus entsteht dieser kreative Nährboden, auf dem Menschen sich trauen, mutig zu sein, Dinge auszuprobieren und notfalls später auch zu korrigieren. Während viele Energieanbieter ausschließlich digital auf Vergleichsplattformen agieren, setzen wir bewusst auch auf Bildung, Showrooms und Events, die unsere Community aufbauen. Menschen sollen riechen, schmecken, hören, also mit allen Sinnen erleben, wofür wir stehen. Wer so arbeitet, braucht vielleicht ein dickeres Fell. Aber genau das ist die Voraussetzung für eine glaubwürdige, wirksame Markenführung in Zeiten großer Transformation.

Wie viel Macht haben Marken bei der Transformation und der Lösung von gesellschaftlichen Herausforderungen?

In meinen Augen ist die Marke das A und O. Die Superkraft liegt darin, dass Menschen einer Sache glauben, dass sie eine positive Emotion damit verbinden. Dass sie das Gefühl entwickeln: Ich bin Teil davon, ich gestalte hier aktiv mit. Nachhaltige Bindung entsteht nur dann, wenn Produkt und Marke zusammen funktionieren. Du brauchst ein starkes Produkt. Aber erst die Marke baut die emotionale Brücke zum Menschen. Nur so können wir Aha-Momente erzielen und ein neues Normal gestalten. Wir erleben das ganz konkret in der Praxis bei unseren Pioneer-Events: Menschen laden Nachbarn in ihre Gärten ein, zeigen die Wärmepumpe, ihre PV-Anlage und ihren Heartbeat im Keller, grillen gemeinsam und sprechen über neue Formen der Energie. Zu Weihnachten haben wir kleine Plaketten mit unserem Logo verschenkt. Sie hängen jetzt an vielen Gartenzäunen in ganz Deutschland. Und das funktioniert nur deswegen, weil sich Menschen mit der Marke identifizieren. Sie gibt ihnen das Gefühl, selbstwirksam zu sein und einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Genau das ist die gleiche Mechanik, die auch Unternehmen wie Apple stark gemacht hat: Marke als Teil der eigenen Identität.

Für 1KOMMA5° wurdet ihr in diesem Jahr beim German Brand Award mit dem Ehrenpreis »Startup of the Year« ausgezeichnet. Was hat das verändert?

Zunächst einmal hat uns diese Auszeichnung unglaublich stolz gemacht, es war ein echter Ritterschlag. Wir sind ja erst seit zweieinhalb Jahren aktiv in der Markenarbeit, umso schöner war es zu sehen, wie schnell wir Sichtbarkeit und Strahlkraft aufgebaut haben, und dass das auch in einem hochkarätigen Jury-Umfeld gesehen wird. Es ist eine Anerkennung für eine konsequente und sehr mutige Markenarbeit, bei der wir alles selbst machen, ohne Agenturen. Markenwirkung lässt sich ja nicht immer direkt messen und vieles von dem, was wir anstoßen, ist Erleben, Stimmung und Gefühl. Dafür war der Award für uns auch wichtig: als greifbares Zeichen von Credibility – auch für Menschen, die sonst wenig Berührung mit Markenstrategien haben. Er hat uns darin bestärkt, unseren Weg weiterzugehen und vielleicht sogar noch ein bisschen mutiger zu sein.

»Wenn wir für neue Werte, für Wandel und Verantwortung stehen, dann muss sich das durch das gesamte Konzept ziehen.«

2026 bist du nun selbst Jurymitglied des GBA. Worauf wirst du in der Bewertung ganz besonders achten – und warum ist das für die Markenarbeit der Zukunft so wichtig?

Auf Mut, Andersartigkeit und echte Authentizität. Mich interessiert: Wo haben sich Menschen etwas wirklich Neuartiges ausgedacht? Wo ist jemand vielleicht einen Umweg gegangen, eine Extrameile? Wo wurde bewusst etwas anders gemacht? Mich interessiert, wo Marken selbst Verantwortung übernehmen, statt nur Konzepte einzukaufen. Außerdem achte ich sehr stark auf den Wertekompass und den Umgang mit Ressourcen. Wenn wir für neue Werte, für Wandel und Verantwortung stehen, dann muss sich das durch das gesamte Konzept ziehen. Nicht nur in der Inszenierung, sondern auch in der Umsetzung.

Mit »Circular Brand of the Year« und »AI Project of the Year« gibt es auch zwei neue Kategorien beim GBA. Warum gehören diese aus deiner Sicht beim Brand Management inzwischen unbedingt dazu?

Ich finde es großartig, dass solche Kategorien beim Award ergänzt wurden. Solche Auszeichnungen bieten Sichtbarkeit für Projekte, die mutig neue Wege gehen. Das sind Leuchttürme, die die Richtung weisen. Gerade für Projekte, die noch nicht im Mainstream angekommen sind, vielleicht noch nicht alle messbaren KPIs liefern, aber die inhaltlich und in ihrer Idee zukunftsweisend sind: Genau diese gehören doch auf die Bühne! Und Nachhaltigkeit und KI sind gerade die Themen, die wir in der Gesellschaft beleuchten müssen. Sie brauchen Geschichten, die sichtbar machen, was dahintersteckt. Nur Lösungen im Hintergrund reichen nicht – Markenarbeit, Sichtbarkeit und eben auch Awards wie der GBA helfen, diese Themen für die Gesellschaft greifbar zu machen.

Welchen Tipp gibst du Marken, die Projekte beim GBA ins Rennen schicken wollen und warum lohnt sich das?

Es lohnt sich immer, Bühnen und Netzwerke zu suchen. Oft ist die Arbeit nach der Veranstaltung spannender als das Event selbst – die Kontakte, das Networking, der Austausch mit Gleichgesinnten. Mein Tipp: Habt Mut, selbst mehr zu machen! Gebt Arbeit nicht einfach ab an Agenturen, Influencer oder andere an Dritte ab. Holt Inspiration aus anderen Branchen, schaut über den Tellerrand, lasst euch von externen Ideen inspirieren und adaptiert diese für eure eigene Marke. Gerade im Bereich Nachhaltigkeit oder erneuerbare Energie kann man viel von anderen Transformationsprozessen lernen und diese auf die eigene Branche übertragen.

Jetzt einreichen: Registration Deadline bis zum 27. Februar 2026

Du hast eine spannende Karriere hinter dir – von der Automobilbranche über ein Blockchain-Start-up bis hin zu 1KOMMA5°. Was treibt dich persönlich an?

Energie (lacht)! Für mich ist das immer ein zentrales Thema gewesen – erst die psychologische, neuronale, also wie unser Gehirn Energie nutzt. Und: wie wir Energie im echten Leben transformieren. Mich motiviert es, dort zu arbeiten, wo etwas technisch funktioniert, das aber noch nicht im Mainstream angekommen ist. Mein Ziel ist es, diese Innovationen zu skalieren und Menschen zu zeigen: What’s in it for you? Energie bedeutet für mich, Menschen zu begeistern, sie mitzunehmen und Prozesse zu gestalten, die Transformation möglich machen. Das treibt mich jeden Tag an und gibt mir kreative Kraft, neue Wege zu finden, Menschen zu erreichen und Projekte zum Erfolg zu führen. Voller Energie.

Über Sophia:

Sophia Rödiger ist Chief Marketing Officer bei 1KOMMA5°, CleanTech-Unicorn und Technologieplattform für CO2-neutrale Energie, Wärme und Mobilität. Sie ist Wirtschaftspsychologin, Autorin und gestaltet seit mehr als 15 Jahren Innovation im digitalen Energie- und Mobilitätsumfeld. Zuletzt gründete und leitete sie als CEO das Blockchain-Technologie Unternehmen bloXmove, das nach einem Management Buy Out mit Mercedes-Benz entstand. Hier, beim Automobilhersteller, begann Sophias Karriere in verschiedenen Management Positionen rund um Startup Investment und digitale Transformation. Sie legt einen besonderen Schwerpunkt auf (digitale) Bildung und hostet hierzu auch eigene Podcast-Formate wie aktuell die NEW ENERGY TALKS.

Über 1KOMMA5°:

1KOMMA5° steht für CO₂-neutrale Energie, Wärme und Mobilität. 2021 in Hamburg gegründet, ist das Energieunternehmen heute mit weltweit rund 80 Standorten in sieben Märkten der One-Stop-Shop für intelligente Energielösungen wie Photovoltaik, Stromspeicher, Wärmepumpen, Klimaanlagen und Wallboxen. Kerntechnologie ist Heartbeat AI: Die KI automatisiert die gesamte Stromversorgung eines Haushalts und ist ein Paradigmenwechsel in der Energieversorgung, weil sie Kunden direkt an die Strombörse anbindet und Erzeugung, -verbrauch und -handel im Einklang mit Wind und Sonne steuert.

Logos PAGE und German Brand Award 2026, grafische Darstellung



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