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„Jeder hat Ja gesagt“ – wie ein deutsches KI-Startup im Silicon Valley durchstartete


„Jeder hat Ja gesagt“ – wie ein deutsches KI-Startup im Silicon Valley durchstartete

Die Co-Gründer von Leaping AI, Kevin Wu und Arkadiy Telegin, sammelten zusammen vier Millionen Euro ein.
Leaping AI

Geldbeschaffung in Deutschland für ein KI-Startup? Sehr schwierig. Mehrere Millionen in einer Woche im Silicon Valley auftreiben? Einfach. Das sagt Kevin Wu, Mitgründer und CEO von Leaping AI.

Leaping AI ist ein Unternehmen, das Sprach-KI-Agenten für Callcenter, Kundenservice und andere Anwendungsbereiche entwickelt. Wu gründete das Unternehmen 2023 in Deutschland, gemeinsam mit Arkadiy Telegin. Auch er ist Mitgründer und CTO von Leaping AI. Anfang dieses Jahres schloss das Unternehmen nach seiner Teilnahme am Y Combinator eine Finanzierungsrunde ab.

Leaping AI erhielt eine Seed-Finanzierung in Höhe von 4,7 Millionen US-Dollar (ca. vier Millionen Euro) unter der Leitung von Nexus Venture Partners. Zu den weiteren Investoren gehörten Y Combinator-Mitbegründer Paul Graham und Shopify COO Kaz Nejatian. Sowie Ritual Capital, Pioneer Fund, Orange Collective und die Gründer der Sprach-KI-Plattform Cartesia.

Die Inspiration kam nach einem undankbaren Arbeitstag bei Amazon

Wu, der derzeit in San Francisco lebt, gab seine Stelle als Berater bei der Boston Consulting Group in Berlin auf, um das Unternehmen zu gründen. Er sagte, er sei unter anderem durch eine Erfahrung inspiriert worden, die er Jahre zuvor als Praktikant bei Amazon gemacht hatte. Damals musste er einen Tag lang im Callcenter arbeiten, Telefonate annehmen und mit Kunden sprechen.

„Es war ein so undankbarer Job“, sagt Wu und erklärt damit, warum es Zeit für eine Veränderung ist.

Die Kunden von Leaping AI kommen aus verschiedenen Branchen: Reisen, Haushaltsdienstleistungen, Krankenversicherungen oder Immobilien. Die Voice-Agenten des Startups bearbeiten nach eigenen Angaben derzeit 10.000 Anrufe pro Tag.

Für einen Kunden, ein großes Reiseunternehmen, können laut Leaping AI rund 50 Prozent der sich wiederholenden, buchungsbezogenen Anrufe ohne menschliche Hilfe abgewickelt werden. Die KI-Agenten haben außerdem eine Kundenzufriedenheit von über 90 Prozent erreicht, so das Unternehmen.

Die Startfinanzierung plant Leaping AI zu nutzen, um seine Produkt- und Markteinführungsteams zu erweitern, seine Agentenfähigkeiten zu verbessern und die Nachfrage zu befriedigen.

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Geldbeschaffung in Deutschland vs. Silicon Valley

Zunächst versuchten die Gründer von Leaping AI, in Deutschland, wo Wu aufgewachsen und zur Schule gegangen ist, Geld zu beschaffen. Das gelang jedoch nicht.

„Es ist so schwer, in Deutschland ein Unternehmen zu gründen. Es gibt kein Risikokapital für technische Gründer mit unerprobten Geschäftsmodellen in der Frühphase“, so Wu.

Ende 2024 wurde Leaping AI nach zwei vorherigen Absagen in das Programm von Y Combinator aufgenommen und zog nach San Francisco.

„Unsere Einnahmen verdoppelten sich innerhalb der ersten zwei Monate, in denen wir hier waren. Wir haben also in zwei Monaten mehr Umsatz gemacht als in einem Jahr in Deutschland“, sagte er.

Leaping AI hat nach eigenen Angaben kürzlich die Marke von einer Million Dollar (ca. 857.000 Euro) an jährlich wiederkehrenden Einnahmen überschritten.

Als es nach der Teilnahme am Y Combinator darum ging, in Silicon Valley Kapital einzuwerben, sagte Wu, er habe fünf Tage hintereinander täglich 14 Meetings in 30-Minuten-Blöcken ohne Pause absolviert. Am Ende der ersten Woche hätten sie 4,7 Millionen Dollar (ca. vier Millionen Euro) eingesammelt und sogar noch mehr Angebote erhalten. Die für die zweite Woche geplanten Treffen habe er daraufhin abgesagt.

„Hier hat so ziemlich jeder ‚Ja‘ gesagt“, sagt Wu.

Der Gründer äußerte, dass der Abschluss bei Y Combinator und die Unterstützung durch Graham den entscheidenden Unterschied gemacht hätten. Dadurch habe sich ihr Netzwerk sofort erweitert und das Startup sei für Investoren attraktiv geworden.

„Paul Graham ist der Kobe Bryant der Startups“, sagt er. „Wenn Paul Graham investiert, sehen die Leute das normalerweise als ein sehr gutes Zeichen“.

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Leaping AI hat es seit seinem Sitz in den USA einfacher

Y Combinator hat stark in KI investiert. Die letzten Jahrgänge des Startup-Accelerators wurden von KI-Startups dominiert, die von jungen Gründern geleitet wurden. Y Combinator investiert 500.000 Dollar (ca. 428.500 Euro) in jedes Unternehmen, das es aufnimmt. Zu seinen ehemaligen Mitgliedern gehören Airbnb, Coinbase und der US-amerikanische Lieferdienst Doordash.

Leaping AI habe auch davon profitiert, dass es bereits seit einem Jahr existiere, sagte Wu. Er fügte hinzu, dass das Unternehmen mehr Zugkraft habe als einige der anderen Unternehmen in ihrer Y Combinator-Kohorte, die von jungen Hochschulabsolventen geführt wurden.

Laut eigenen Aussagen sei es für Informatikabsolventen in Deutschland wie ihn ein Traum, es ins Silicon Valley zu schaffen, und er würde andere Gründer ermutigen, dies zu tun. Wenn man es nicht zu Y Combinator schaffe, könne man sein Glück auch selbst in die Hand nehmen.

„Man könnte buchstäblich für einen Monat hierherfliegen, Investoren kennenlernen und versuchen, eine Finanzierung zu bekommen, mit dem Versprechen, dass man nach San Francisco zieht. Und sobald man das Geld der Investoren hat, ist es viel einfacher“, sagte er.

„Ich denke, YC ist ein guter Weg, um in die USA zu kommen“, sagt er.

„Aber es ist nicht der einzige Weg“.

Wu äußerte, dass es für Leaping AI jetzt, da es in den USA ansässig ist, einfacher ist, sein Produkt in Deutschland zu verkaufen.

„Man wird als Unternehmen mit deutschen Wurzeln gesehen. Eines, das die Sprache der Deutschen spricht. Man ist jedoch ein Unternehmen aus dem Silicon Valley“, sagte er und fügte hinzu: „Man wird als Vorreiter für Innovationen gesehen“.

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Sumup: Deutsche Gründer wollen mit ihrem Fintech an die Börse


Das britische Fintech von deutschen Gründern wird schon länger als IPO-Kandidat gehandelt. Im kommenden Jahr könnte es so weit sein. Für welche Börse entscheidet sich Sumup?

Bekannt ist Sumup vor allem für seine Kartenlesegeräte, die häufig von kleineren Betrieben, wie Restaurants und Friseuren, und dem Einzelhandel genutzt werden.

Bekannt ist Sumup vor allem für seine Kartenlesegeräte, die häufig von kleineren Betrieben, wie Restaurants und Friseuren, und dem Einzelhandel genutzt werden.
Sumup

Das britisch-deutsche Fintech Sumup plant offenbar den Börsengang im kommenden Jahr – zu einer angestrebten Bewertung von zehn bis 15 Milliarden US-Dollar. Das berichtet die „Financial Times“ unter Berufung auf zwei mit dem Unternehmen vertrauten Personen. Demnach will Sumup entweder in London oder in New York an die Börse gehen. Sumup selbst wollte sich gegenüber der FT dazu nicht äußern.

Alle warten auf den Sumup-IPO

Sumup wurde bereits in diesem Jahr als heißer Börsenkandidat gehandelt. Im Juli hatte Mitgründer Marc-Alexander Christ im Gespräch mit „Capital“ dann aber einem IPO in 2025 widersprochen. Man wolle „warten, bis die Börsenverhältnisse wieder etwas fruchtbarer sind“, so Christ.

Milliarden-Finanzierung

Die letzte bekannte Finanzierungsrunde des Fintechs fand 2023 statt. Damals sammelte Sumup 285 Millionen Euro ein. Angeführt wurde die Runde von der kalifornischen Growth-Investment-Firma Sixth Street Growth, mit Beteiligung von Bain Capital Tech Opportunities, Fin Capital und Liquidity Capital.

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Insgesamt wurde das Fintech seit Gründung mit etwa 1,5 Milliarden Euro finanziert; bestehend aus mehreren Eigen- und Fremdkapitalrunden. Die letzte bekannte Bewertung stammt aus 2022. Damals sammelte Sumup 590 Millionen Euro ein und wurde im Zuge der Finanzierung mit acht Milliarden Euro bewertet. Nach eigenen Angaben arbeitet das Unternehmen seit Ende 2022 profitabel. Sumup gehört zu den wertvollsten Fintechs Europas.

Fünf deutsche Gründer

Sumup wurde 2012 in London von fünf Deutschen gegründet, darunter Jan Deepen, Marc-Alexander Christ, und Stefan Jeschonnek. Das Fintech ist vor allem für seine Kartenlesegeräte bekannt, die häufig in kleinen Geschäften, also im Einzelhandel und der Gastronomie, zum Einsatz kommen. Zusätzlich bietet Sumup inzwischen auch Apps und Online-Tools an, mit denen Kartenzahlungen kontaktlos sowie online abgewickelt werden können. Das Geschäftsmodell basiert überwiegend auf Transaktionsgebühren, ergänzt durch den Verkauf von Hardware und Software-Diensten, um Zahlungsprozesse zu vereinfachen und Finanzabläufe zu digitalisieren.

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Kompetenz der Zukunft: Feuer machen und mit Maschinen sprechen


Fabian Westerheide lässt seinen Sohn kein iPad nutzen, liest ihm aber aus „Programming for Babies“ vor. Was paradox wirkt, ist seine Idee, was Kinder brauchen: Smartphone-Verbote und KI-Pflichtunterricht

Kompetenz der Zukunft: Feuer machen und mit Maschinen sprechen

Getty Images/metamorworks, Collage: Dominik Schmitt/Gründerszene

Fabian Westerheide ist Gründungspartner des KI-fokussierten Venture-Capital-Investors AI.FUND und investiert seit 2014 privat über Asgard Capital in KI-Unternehmen. Westerheide berät öffentliche und private Institutionen strategisch im Bereich KI und lädt jährlich zur KI-Konferenz Rise of AI nach Berlin ein. Für Gründerszene schreibt er regelmäßig über KI. Was kann sie, wo sind die Grenzen – oder wie dieses Mal auch: Was müssen wir oder besser noch: unsere Kinder eigentlich für eine Welt voller KI künftig können? In diesem Text beschreibt er, warum er seinen kleinen Sohn auf der einen Seite zwar kein iPad nutzen lässt, auf der anderen aber ein Buch namens „Programming for Babies“ mit ihm liest.

Als Vater verändert sich die Perspektive auf Technologie. Wo früher das Smartphone mein ständiger Begleiter war, wird es heute zur bewussten Entscheidung – besonders, wenn unser Sohn dabei ist. Diese persönliche Transformation spiegelt in meinen Augen eine gesellschaftliche Debatte wider, die gerade Fahrt aufnimmt: Wie bereiten wir die nächste Generation auf eine KI-geprägte Welt vor, ohne sie den Gefahren übermäßiger Smartphone-Nutzung auszusetzen?

Digitale Achtsamkeit beginnt im Alltag

Seit der Geburt unseres Sohnes praktiziere ich etwas, das ich „digitale Achtsamkeit“ nenne: Das Smartphone bleibt weg – auf dem Spielplatz, im Garten, beim Spielen. Was anfangs wie Verzicht wirkte, ist längst ein Gewinn. Kinder holen uns zurück ins Hier und Jetzt. Statt bei der Weltpolitik zu sein, achte ich darauf, dass der Nachwuchs keine Käfer isst.

Technologie ja – aber mit Sinn und Struktur

Gleichzeitig ist Technologie bei uns präsent – aber mit Bedacht. Alexa spielt Musik oder beantwortet einfache Fragen. Unser Saugroboter ist für unseren Sohn das Größte: Er schaltet ihn selbst ein, verfolgt ihn durch den Raum, kommuniziert mit ihm – obwohl er selbst noch gar nicht spricht.

Es geht nicht darum, Programmierer aus unseren Kindern zu machen, sondern sie auf eine Welt vorzubereiten, in der Maschinen keine Ausnahme, sondern Normalität sind.

Fabian Westerheide, KI-Experte und Gründer des AI.FUND

Technik ist für ihn kein Bildschirm, sondern ein Mitbewohner. Sein ferngesteuerter Wall-E-ähnlicher Spielroboter ist für ihn spannender als jeder Zeichentrickfilm. Auch das haben wir beobachtet: Wenn wir mal einen Film geschaut haben, war die Fernbedienung interessanter als der Film selbst. Die Interaktion mit dem Gerät, nicht der Inhalt, fesselt ihn. Er will intuitiv gestalten, nicht konsumieren.

Natur statt Bildschirm – weil Kinder es instinktiv spüren

Überhaupt zieht es uns viel raus. In den Garten, in den Wald, in die Natur. Dort will unser Sohn sich bewegen, entdecken, graben, balancieren. Ein iPad hat er nie eingefordert. Wir haben es ihm allerdings auch nie angeboten. Und das funktioniert erstaunlich gut.

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Was Kinder heute wirklich lernen müssen

Diese Erfahrungen haben meinen Blick auf Erziehung und Bildung grundlegend verändert. Mein persönlicher Leitspruch für unseren Sohn lautet: 

Er muss Feuer machen können – und mit Maschinen sprechen.

Alles dazwischen wird er selbst entscheiden.

Das eine üben wir am Kamin. Das andere mit einem Buch namens „Programming for Babies“. Was spielerisch wirkt, hat einen ernsten Kern: Einfache logische Konzepte wie AND und OR zu verstehen, wird zunehmend zur Grundkompetenz – so wie einst Lesen und Schreiben. Es geht nicht darum, Programmierer aus unseren Kindern zu machen, sondern sie auf eine Welt vorzubereiten, in der Maschinen keine Ausnahme, sondern Normalität sind.

Handyverbote als Rückgewinnung von Aufmerksamkeit

Und diese Normalität beginnt nicht erst im Berufsleben. Sie beginnt auf dem Schulhof.

International setzt sich zunehmend die Erkenntnis durch, dass Kinder in der Schule Schutzräume brauchen. Frankreich hat Smartphones für 3- bis 15-Jährige bereits 2018 verboten. Das Resultat: Schüler rennen wieder, spielen Karten, quatschen – der soziale Raum kehrt zurück.

In den Niederlanden stieg nach einem Jahr Handyverbot die Zustimmung unter Lehrkräften deutlich. Auch Deutschland bewegt sich: Sachsen hat 2025 ein Handyverbot an Grundschulen eingeführt, andere Bundesländer folgen. Eine Analyse der Universität Augsburg zeigt: Das soziale Wohlbefinden steigt, Ablenkungen im Unterricht sinken – wenn auch die Effekte auf Lernleistungen moderat bleiben.

KI-Kompetenz ist die wahre Bildungslücke

Gleichzeitig wird ein anderes Thema immer drängender: Künstliche Intelligenz. Während wir über TikTok auf dem Schulhof diskutieren, fehlt in vielen Lehrplänen die Auseinandersetzung mit KI. 63 Prozent der deutschen Schüler sagen: „Wir lernen zu wenig darüber.“ 69 Prozent halten KI-Kompetenz für wichtig für ihre berufliche Zukunft.

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Investor Fabian Westerheide: Kann KI auch VC? Ja, aber.

Baden-Württemberg will ab dem Schuljahr 2025/26 KI verpflichtend in das neue Fach „Informatik und Medienbildung“ integrieren. Es ist ein Anfang – aber wir brauchen mehr davon. Wir brauchen keine Digital-Pädagogik als nettes Add-on, sondern als Grundpfeiler moderner Bildung.

Eltern als digitale Vorbilder – oder Risiko?

Denn unsere Kinder wachsen in einer Welt auf, in der sie Maschinen begegnen werden – zu Hause, im Klassenzimmer, im späteren Job. Die entscheidende Frage ist nicht, ob sie KI nutzen, sondern wie. Ob sie sie nur bedienen – oder verstehen.

Hier sind wir Eltern gefragt. Studien zeigen: 78 Prozent der Eltern halten sich für gute Vorbilder bei der Mediennutzung. Gleichzeitig nutzen Kinder in der Hälfte dieser Haushalte ihre Smartphones deutlich länger als vereinbart. Die Diskrepanz ist offensichtlich. Kinder lernen durch Beobachtung. Wenn wir am Spielplatz scrollen, statt zuzuhören, wird keine Bildschirmzeitregel helfen.

Doch nicht alle Eltern haben das Bewusstsein oder die Ressourcen, um mit dieser Verantwortung umzugehen. Und hier ist der Staat gefragt. Wenn individuelle Verantwortung versagt, braucht es klare Regeln – so wie bei Ernährung, Gesundheit oder Verkehr. Es braucht Maßnahmen, die schützen, und Programme, die befähigen.

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Was also tun?

1. Schutz. 

Handyverbote in Schulen – mindestens bis zur 10. Klasse – sind sinnvoll. Nicht als technikfeindliche Maßnahme, sondern als temporärer Schutzraum für soziale Entwicklung und Konzentration. Nicht nach Alter gestaffelt, sondern nach Klassenstufe.

2. Kompetenz. 

KI-, Medien- und Datenkompetenz müssen verpflichtender Teil des Lehrplans werden – praxisnah, altersgerecht, regelmäßig. Dafür brauchen wir Lehrkräfte mit digitaler Fortbildung und Lehrpläne, die mit der Realität Schritt halten.

3. Eltern stärken. 

Initiativen wie „Gemeinsam online: Suchen.Finden.Verstehen“ zeigen, wie Familien gemeinsam digitale Kompetenzen entwickeln können. Solche Programme müssen systematisch gefördert und flächendeckend zugänglich gemacht werden.

Fazit: Nicht weniger Technik – sondern mehr Verantwortung

Die Zukunft gehört jenen, die sowohl Feuer machen als auch mit Maschinen sprechen können. Unsere Aufgabe ist es, sie auf beides vorzubereiten – ohne Angst vor Technologie, aber mit einem klaren Kompass. Die nächste Generation braucht nicht weniger Technik, sondern mehr Verantwortung im Umgang mit ihr. Und das beginnt bei uns – im Wohnzimmer, im Garten, auf dem Spielplatz.

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5 Gründe, wieso Family Offices jetzt in europäische Startups investieren sollten


Family Offices standen deutschen und europäischen Startups lange skeptisch gegenüber, doch diese erleben gerade einen Höhenflug. Fünf Gründe, warum jetzt der Moment gekommen ist, um zu investieren.

5 Gründe, wieso Family Offices jetzt in europäische Startups investieren sollten

Carsten Puschmann ist Investor und Serial Entrepreneur. Er hat sich darauf spezialisiert, gemeinsam mit Family Offices in vielversprechende Startups zu investieren.
PM Images / Getty Images, Patrycia Lukas; Collage: Gründerszene

„Move over, San Francisco“ – so heißt es in einem aktuellen Linkedin-Post von Seb Johnson, Analyst im europäischen Tech-Ökosystem. Er schreibt: „European Tech has had an absolutely INSANE summer…“. Damit trifft Johnson genau den Nerv: Deutsche und europäische Startups sammeln gerade Milliarden ein und schreiben die nächsten Unicorn-Geschichten. Parloa, Quantum Systems oder Helsing sind keine Ausnahmen mehr, sondern Ausdruck einer neuen Normalität. Wir sehen eine fundamentale Veränderung – und Family Offices, die jetzt einsteigen, haben beste Chancen auf Rendite und Wirkung.

Hier sind die fünf Gründe, warum ich überzeugt bin: Jetzt ist der Moment für Family Offices, Europas Techszene ernsthaft ins Portfolio zu nehmen.

1. Deutlich steigendes Investmentvolumen und wachsende Marktreife

Deutschland erlebt derzeit ein Comeback im VC-Markt. Im zweiten Quartal 2025 sammelten deutsche Startups etwa 2,4 Milliarden Euro ein – das sind rund 45 Prozent mehr als im ersten Quartal. In der ersten Jahreshälfte 2025 kamen so insgesamt fast vier Milliarden Euro zusammen. Besonders bemerkenswert: Mehr als die Hälfte des Kapitals floss in sogenannte Scale-up-Runden, also Finanzierungen von Startups, die sich bereits erfolgreich am Markt etabliert haben. Das ist ein klares Signal, dass die Szene nicht mehr nur aus jungen Gründerteams in der Garage besteht, sondern zunehmend aus belastbaren Geschäftsmodellen, die internationales Wachstum anstreben.

Es ist möglich, in Deutschland ein Tech-Unternehmen aufzubauen, das weltweit konkurrenzfähig ist.

Für Family Offices bedeutet das: Man bewegt sich nicht mehr auf unsicherem Terrain, sondern findet ein Umfeld vor, das gereift ist und mehr Sicherheit bietet. Das Verhältnis von Risiko und Renditechance hat sich zugunsten der Investoren verschoben.

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2. Deutsche Unicorns & Tech-Leuchttürme beweisen: Vertrauen ist zurück

Deutschland hat Ende Q2/2025 32 Unicorns – so viele wie nie zuvor. Darunter sind Unternehmen wie Parloa im Bereich Künstliche Intelligenz oder Quantum Systems, das mit seinen Dual-Use-Technologien international Schlagzeilen macht. Auch im Sicherheitsbereich setzt ein Unternehmen wie Helsing neue Maßstäbe, nachdem es innerhalb kürzester Zeit dreistellige Millionenbeträge eingesammelt hat. Diese Beispiele zeigen: Es ist möglich, in Deutschland ein Tech-Unternehmen aufzubauen, das weltweit konkurrenzfähig ist.

Für Family Offices sind solche Geschichten wichtig, weil sie Vertrauen schaffen. Sie beweisen, dass Kapital hier nicht in einem fragmentierten Markt versandet, sondern echte Erfolgsgeschichten schreibt. Das deutsche Ökosystem ist in der Lage, Unternehmen hervorzubringen, die globales Gewicht haben – und genau in diesem Umfeld können Family Offices heute investieren.

Besonders spannend ist, dass sich die europäische Tech-Szene nicht nur auf klassische Software-Themen konzentriert, sondern neue Felder erschließt. Künstliche Intelligenz macht inzwischen über die Hälfte des investierten Volumens in Deutschland aus. GreenTech, Gesundheitstechnologien oder auch Verteidigungs- und Dual-Use-Technologien ziehen ebenfalls stark an. Diese Branchen sind nicht nur Wachstumsfelder, sie haben auch gesellschaftliche Relevanz. Sie liefern Antworten auf Fragen wie Klimawandel, Energiesicherheit oder Gesundheitsversorgung – Themen, die für Unternehmerfamilien häufig auch eine Werteebene berühren.

Family Offices, die investieren, können zweifach profitieren

Family Offices, die hier investieren, können also zweifach profitieren: von attraktiven Renditechancen und von der Möglichkeit, Kapital so einzusetzen, dass es langfristig Wirkung entfaltet. Das macht diese Investments besonders interessant für eine Generation, die nicht nur ökonomisch, sondern auch gesellschaftlich denkt.

4. Family Offices bekommen Unterstützung durch Venture Partner

Viele Family Offices stehen beim Thema Tech-Investments vor der gleichen Herausforderung: Ihnen fehlt nicht das Kapital, sondern oft der Zugang, das Know-how und die Sicherheit, eine Entscheidung auf fundierter Basis zu treffen. Der Markt ist unübersichtlich, Bewertungen sind komplex, Technologien entwickeln sich rasant. Wer nicht tief in der Szene verwurzelt ist, riskiert, die entscheidenden Trends zu verpassen oder in überbewertete Unternehmen zu investieren.

Genau hier können Venture Builder eine entscheidende Rolle spielen. Sie sind Brückenbauer zwischen Kapital und Innovation: Sie identifizieren vielversprechende Startups, prüfen Geschäftsmodelle, testen Skalierbarkeit und begleiten Gründerteams in der frühen Phase. Für Family Offices sind Venture Builder wertvolle Partner, weil sie den Zugang zum Ökosystem öffnen, Netzwerke bereitstellen und Risiken besser einschätzbar machen. Anstatt sich allein auf öffentliche Pitches oder Second-Hand-Informationen zu verlassen, können Family Offices mithilfe von Venture Buildern gezielt investieren – und zwar dort, wo echtes Potenzial liegt.

5. Family Offices ergänzen VCs perfekt

Family Offices unterscheiden sich von klassischen Venture-Capital-Fonds durch eine Besonderheit: Sie können langfristiger denken. Sie haben keine starren Laufzeiten, müssen nicht nach fünf bis sieben Jahren einen Exit erzwingen, sondern können Geduld mitbringen. Diese Stärke passt ideal zu dem, was viele europäische Tech-Startups brauchen – verlässliches Kapital, das auch durch schwierige Phasen trägt.

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In Kombination mit Venture Buildern entsteht daraus ein Modell, das in Europa einzigartig sein kann: Kapital, das nicht nur Rendite sucht, sondern Unternehmen wirklich aufbaut. Venture Builder liefern das Know-how, die Infrastruktur und den Marktzugang, während Family Offices die Mittel und die langfristige Perspektive bereitstellen. Gemeinsam schaffen sie ein Umfeld, in dem Startups nicht nur schnell hochgejubelt, sondern nachhaltig entwickelt werden. Für die Tech-Szene in Europa ist das ein enormer Vorteil – und für Family Offices eine Chance, Teil einer Entwicklung zu werden, die ökonomisch und gesellschaftlich gleichermaßen relevant ist.

Jetzt das Momentum nutzen

Europa hat in den letzten Jahren bewiesen, dass es nicht nur mithalten, sondern eigene Akzente setzen kann. Deutsche Startups wie Parloa, Quantum Systems oder Helsing zeigen, dass Innovation und Skalierung auch hier möglich sind. Die steigenden Investmentzahlen belegen, dass der Markt reift. Jetzt liegt es an den Family Offices, dieses Momentum zu nutzen. Wer auf kluge Partnerschaften mit Venture Buildern setzt und Kapital mit unternehmerischem Verständnis kombiniert, kann heute die Grundlage für die Tech-Erfolgsgeschichten von morgen legen.



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