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Künstliche Intelligenz

Test: Ottocast Screenflow – Carplay-& Android-Auto-Display mit Netflix & Youtube


Ein Auto-Display zum Nachrüsten von Carplay und Android Auto – und das sogar mit Netflix und Youtube? Der Ottocast Screenflow hat einiges zu bieten.

Wer ein älteres Auto fährt, muss nicht auf Carplay oder Android Auto verzichten: Mit dem Ottocast Screenflow lassen sich die bekannten Smartphone-Schnittstellen kabellos nachrüsten. Der große Bildschirm wird wie ein Navigationsgerät montiert und verbindet sich anschließend drahtlos mit dem Smartphone.

Ein besonderes Extra: Das Gerät verfügt über ein eigenes System mit zusätzlichen Apps – darunter Netflix und YouTube, die bei Android Auto und Carplay normalerweise gesperrt sind. So lässt sich das Display in Pausen auch zum Streamen nutzen. Wie sich der Carplay-Monitor im Test schlägt und wo seine Schwächen liegen, zeigen wir im Testbericht.

Display & Verarbeitung

Das Ottocast Screenflow tritt im typischen Look eines Carplay-Displays auf. Der Monitor bietet ein breites Bildformat und mit einer Diagonale von 11,4 Zoll eine großzügige Anzeigefläche. Das Gehäuse besteht aus Kunststoff, ist sauber verarbeitet und zeigt weder scharfe Kanten noch sichtbare Spaltmaße.

Der Bildschirm liefert eine scharfe Darstellung mit 1920 × 720 Pixeln. Full-HD-Auflösung bietet er zwar nicht, für die Nutzung von Carplay, Android Auto und gelegentliches Video-Streaming im Auto reicht die Bildqualität jedoch aus. Mit 60 FPS bietet die Anzeige eine flüssige Darstellung. Eine automatische Helligkeitsanpassung fehlt. Es gibt lediglich einen Tag- und einen Nachtmodus, zwischen denen man manuell über die Schnelleinstellungen wechseln kann, um zwei voreingestellte Helligkeitsstufen zu nutzen – eher unpraktisch, da dies den Fahrer ablenkt.

Auf der Rückseite befinden sich seitlich Anschlüsse für ein AUX-Kabel zur Verbindung mit dem Autoradio sowie ein Videoeingang für eine optional erhältliche Rückfahrkamera. Zusätzlich gibt es einen microSD-Slot, über den sich Audio- und Videodateien direkt abspielen lassen. Die Stromversorgung erfolgt über den USB-C-Anschluss per 12‑Volt‑Adapter.

Montage & Einrichtung

Im Lieferumfang liegt eine Halterung zum festen Aufkleben auf das Armaturenbrett. Sie hält sehr stabil, der große Bildschirm kann jedoch bei kleinen Fahrzeugen die Sicht beeinträchtigen. Im Test mit einem Opel Adam ragte die Anzeige leicht ins Sichtfeld.

Optional bietet Ottocast für rund 18 Euro (Code: CYBER40) eine Saugnapfhalterung an. Auch Modelle anderer Zubehöranbieter passen meist, da die vier Befestigungslöcher auf der Rückseite genormt sind. Damit lässt sich der Monitor flexibler ausrichten und bei Bedarf tiefer positionieren. In unserem Test hielt diese Lösung jedoch vor allem im Sommer nicht zuverlässig im Cockpit.

Die Stromversorgung erfolgt über USB-C. Ein 12-Volt-Adapter liegt bei, der Bildschirm lässt sich aber auch direkt über einen USB-C-Ausgang im Auto oder per Powerbank betreiben. Für Android Auto oder Carplay muss man das Smartphone per Bluetooth koppeln, anschließend baut das Gerät automatisch eine lokale WLAN-Verbindung auf.

Funktionen & Anwendung

Der Screenflow selbst bietet eine eigene Bedienoberfläche auf Basis von Android 13. Nach dem Einschalten startet das System innerhalb weniger Sekunden und zeigt den Startbildschirm. Auf dem Startbildschirm erscheinen dann die Symbole für Android Auto und Carplay. Die Verbindung steht in der Regel nach etwa 30 Sekunden. Vereinzelt dauert es bis zu eine Minute.

Dank des breiten Bildformats zeigt der Screen standardmäßig bei Carplay und Android Auto eine Navigations-App wie Google Maps zusammen mit einer Musik-App wie Spotify. Auf Wunsch lässt sich diese Carplay- und Android-Auto-Ansicht parallel mit dem Homescreen und weiteren Apps im Splitscreen darstellen.

Wer die zusätzlichen Apps auf dem Homescreen nutzen will, muss zuvor einen WLAN-Hotspot über das Smartphone bereitstellen und das Display damit verbinden. Wer möchte, kann über den Videoeingang auch eine Rückfahrkamera anschließen. Aufgrund des hohen Montageaufwands haben wir das im Test allerdings nicht ausprobiert.

Ab Werk sind Apps wie Netflix, YouTube, Tiktok und Youtube Music vorinstalliert. Zudem steht ein eigener App-Store des Herstellers bereit, der jedoch nicht den vollen Umfang des Google Play Store bietet. Im Test funktionierte das problemlos – Internetverbindung und Handyempfang vorausgesetzt. Nach der Anmeldung mit dem eigenen Konto ließen sich Netflix- und Youtube-Inhalte direkt auf dem Bildschirm abspielen.

Ottocast Screenflow

Wichtiger Hinweis: Wer während der Fahrt Videos oder Streaming-Dienste nutzt, riskiert nicht nur eine gefährliche Ablenkung, sondern auch ein Bußgeld: Laut § 23 Abs. 1a StVO ist das Bedienen von Geräten mit Display während der Fahrt verboten.

Für die Tonübertragung empfiehlt sich eine Verbindung per AUX-Kabel – vorausgesetzt, das Autoradio verfügt über einen entsprechenden Eingang. Fahrzeuge ohne AUX-Anschluss können alternativ den integrierten FM-Transmitter nutzen. Dabei sendet der Bildschirm das Audiosignal per Funk an das Radio. Dazu wählt man am Ottocast Screenflow eine freie Frequenz und stimmt das Autoradio darauf ab. Die Klangqualität ist dabei deutlich schwächer und anfälliger für Störungen, wenn nahegelegene Radiosender auf derselben Frequenz senden.

Sowohl bei der Verbindung per AUX-Kabel als auch über den FM-Transmitter funktioniert die Lenkradfernbedienung nicht für die Titelauswahl. Lediglich die Lautstärke kann man damit steuern. Im Display selbst ist zudem ein Lautsprecher integriert, der jedoch nur einen dünnen und wenig überzeugenden Klang bietet. Auch über FM-Transmitter oder AUX-Kabel überzeugt die Klangqualität nicht vollständig: Podcasts klingen teils blechern und übersteuern leicht. Einen Equalizer zur Anpassung der Wiedergabe gibt es nicht.

Als dritte Option nennt der Hersteller Bluetooth. Der Screenflow unterstützt jedoch kein Dual-Bluetooth. Das bedeutet: Ist der Monitor per Bluetooth mit dem Autoradio gekoppelt, muss das Smartphone per Kabel angeschlossen werden. Im Test mit einem Opel Adam erkannte das Autoradio den Screenflow allerdings nicht als Bluetooth-Gerät – diese Variante funktionierte daher nicht.

Preis

Bei Ottocast kostet der Screenflow derzeit 120 Euro. Mit dem Code TS20 sinkt der Preis auf 96 Euro. Mit Saugnapfhalterung liegt der Preis dann bei 104 Euro.

Hinweis: Auch wenn die Ware aus deutschen Lagern versendet wird, hat der Hersteller seinen Sitz in China. Beim Kauf können daher abweichende Bedingungen von den in der EU üblichen Verbraucherschutzrechten gelten – etwa bei Gewährleistung, Widerruf oder Käuferschutz.

Der Hersteller bietet eine 30‑Tage‑Rückgabemöglichkeit an, die jedoch mit zusätzlichen Versandkosten verbunden sein kann. Für Transportversicherung und Garantie fallen teils weitere Gebühren an.

Fazit

Der Ottocast Screenflow bringt Android Auto und Carplay kabellos in ältere Fahrzeuge. Das große, helle Display startet schnell und lässt sich einfach einrichten. Ein besonderer Pluspunkt ist die Möglichkeit, Netflix und Youtube per App direkt über das System zu nutzen – Funktionen, die andere Nachrüstlösungen meistens nicht bieten.

In kleineren Fahrzeugen kann der Bildschirm jedoch die Sicht auf die Fahrbahn einschränken. Eine alternative Halterung fehlt, und im Test zeigten sich einzelne Schwächen: Android Auto startete im Test mitunter verzögert, die Audioausgabe musste häufig erneut manuell gewählt werden, eine automatische Helligkeitsregelung fehlt bedauerlicherweise.

Wer Android Auto oder Carplay nachrüsten und zugleich Streaming-Funktionen nutzen möchte, findet im Ottocast Screenflow aber eine passende Lösung mit Alleinstellungsmerkmal.



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Google Pixel 9 Pro: Erweitertes Reparaturprogramm wegen Displayproblemen


Google hat ein neues erweitertes Reparaturprogramm für das Pixel 9 Pro und das Pixel 9 Pro XL angekündigt, nachdem der Konzern festgestellt hatte, dass „bei einer begrenzten Anzahl von Google-Pixel-9-Pro- und Google-Pixel-9-Pro-XL-Geräten Probleme auftreten können“. Auch für das Foldable 9 Pro Fold bietet der Konzern ein separates Programm an, ohne ins Detail zu gehen.

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„Möglicherweise kommt dein Pixel 9 Pro oder Pixel 9 Pro XL für dieses Programm infrage.“ Voraussetzung ist laut Google das Auftreten einer vertikalen Linie auf dem Bildschirm, die von unten nach oben verläuft. Ebenso deckt das Programm ein Flimmern des Bildschirmes auf Pixel-9-Pro-Geräten ab.

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Wie der Konzern erklärt, könnten auch weitere Display- oder andere Probleme unter Umständen vom Programm abgedeckt werden. Konkrete Details nennt Google jedoch nicht. Der Support gilt für bis zu 3 Jahre ab dem ursprünglichen Kaufdatum. Besitzer eines Pixel 9 Pro oder 9 Pro XL können auf der Website von Google überprüfen, ob ihr Gerät für die Aktion infrage kommt. Geräte mit zerbrochenem Bildschirm oder anderen Beschädigungen sind möglicherweise nicht teilnahmeberechtigt.

Darüber hinaus hat Google ein separates „erweitertes Garantieprogramm“ für das Pixel 9 Pro Fold ins Leben gerufen. Als Grund für das Programm schreibt Google, dass man „festgestellt hat, dass bei einer begrenzten Anzahl von Pixel-9-Pro-Fold-Geräten Probleme auftreten können, die die Funktionalität des Geräts beeinträchtigen“. Konkreter wird Google leider nicht, jedoch könnte es auch mit Bildschirmfehlern zusammenhängen.

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In beiden Fällen können betroffene Personen ab dem 8. Dezember eine kostenlose Reparatur, im Falle des Fold gegebenenfalls ein Austauschgerät erhalten. Je nach Standort und Berechtigung können Kundinnen und Kunden einen Ersatz online, vor Ort in einem Google Store oder in einem Walk-in-Center erhalten, das einen Online-Ersatz genehmigen kann. Google empfiehlt, die Support-Optionen zu überprüfen, um zu sehen, welche Online- und In-Store-Optionen überhaupt zur Verfügung stehen.

Zuletzt hatte Google für einige seiner Pixel-Modelle Reparaturprogramme wegen Akkuproblemen eingeleitet. So startete der Konzern im April ein kostenloses Akku-Austauschprogramm für Pixel-7a-Geräte und räumte ein, dass sich die Akkus bei einigen Geräten aufblähen können. Später bestätigte Google auch Akkuprobleme beim Pixel 6a, für das der Hersteller im Juli ein Softwareupdate zur Reduzierung der Batteriekapazität wegen möglicher Überhitzungsprobleme veröffentlicht hatte. Nutzer, die bei ihren Pixel-Geräten einen aufgeblähten Akku feststellen, sollten die Richtlinien im Support-Bereich studieren und den Kundendienst kontaktieren.


(afl)



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Photoshops Neural Filters: KI für kreative und präzise Bildbearbeitung nutzen


Starten wir mit einer Begriffserklärung. Die Neural Filters werden im deutschsprachigen Filter-Menü von Photoshop mit der englischsprachigen Originalbezeichnung gelistet und fälschlicherweise oft mit dem medizinischen Begriff „neural“ assoziiert. Treffender ist der Begriff „neuronale Filter“. Er deutet auf ihren Ursprung, die neuronalen Netze, hin, mit deren Hilfe Künstliche Intelligenz (KI) entwickelt und trainiert wurde.

Alle Funktionen, die in der Gruppe der neuronalen Filter zusammengefasst sind, nutzen Künstliche Intelligenz. Sie arbeiten entweder mit Bilderkennung, die mit KI trainiert wurde, oder sie führen Berechnungen direkt mit KI-Unterstützung durch. Das erfordert eine enorme Rechenleistung, die nicht jeder herkömmliche Bildbearbeitungsrechner bieten kann. Deshalb lohnt sich ein Blick auf die Systemanforderungen, bevor Sie die Möglichkeiten der neuronalen Filter erkunden. Empfohlen werden aktuell 16 GB RAM, fast noch wichtiger ist jedoch eine gut ausgestattete Grafikkarte mit mindestens 4 GB GPU-Speicher und 2 GB Video-RAM.


Maike Jarsetz

Maike Jarsetz

Maike Jarsetz ist eine Expertin und Trainerin für Photoshop und Lightroom. In ihren Kursen, Büchern und Artikeln verknüpft sie fundiertes Software-Know-how mit ihren beruflichen Wurzeln. Ihr aktuelles Seminarangebot finden Sie unter www.jarsetz.com

Aber selbst das reicht für einige der hier genannten Filter nicht aus. Ihre Berechnungen finden deshalb direkt auf Adobe-Servern im Netz statt, wie wir es auch schon von den generativen Retuschefunktionen oder der detaillierten Motivauswahl von Photoshop kennen. Ein Wolkensymbol im Filterfenster zeigt an, wann auf die Adobe-Cloud zugegriffen wird. Somit wird klar, dass eine Bearbeitung mit neuronalen Filtern nur im Onlinemodus möglich ist.


Das war die Leseprobe unseres heise-Plus-Artikels „Photoshops Neural Filters: KI für kreative und präzise Bildbearbeitung nutzen“.
Mit einem heise-Plus-Abo können Sie den ganzen Artikel lesen.



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Zahlen, bitte! 85 geheimnisvolle Zeichen der Cherokee-Silbenschrift


Die Cherokee sind noch heute das größte indigene Volk Nordamerikas. Gegen die „sprechenden Blätter“ der Engländer und der abtrünnigen Kolonisten, mit denen sie Verträge schlossen, entwickelten der Cherokee Sequoyah eine eigene Schrift auf der Basis der von ihnen gesprochenen Sprache.

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Seine Silbenschrift mit 85 Zeichen war schneller zu erlernen als der Buchstabensalat der englischen Sprache mit seinen 26 Zeichen und sorgte bald dafür, dass um 1828 der Großteil der Cherokee lesen konnte. Anders erging es seinen Zahlzeichen auf der Basis der gesprochenen Zahlen von eins bis neunzehn. Sie gerieten bald in Vergessenheit. Erst 2012 wurden sie wieder durch das Cherokee Language Consortium in den Unterricht an Schulen eingeführt und dabei um die Zahl 0 ergänzt.


Bitte Zahlen

Bitte Zahlen

In dieser Rubrik stellen wir immer dienstags verblüffende, beeindruckende, informative und witzige Zahlen aus den Bereichen IT, Wissenschaft, Kunst, Wirtschaft, Politik und natürlich der Mathematik vor.

Noch in seiner Zeit als Krieger bei der Unterstützung britischer Truppen gegen die Franzosen hatte der Cherokee Sequoyah (britischer Name George Guess oder Gist) bemerkt, wie sich die Truppenteile mithilfe von Kurieren und „sprechenden Zetteln“ verständigten. Er debattierte mit seinen Gefährten, wie das funktionieren könnte. Während sie an einen Zauber im Papier glaubten, dachte er mehr an Zeichen im Sinne der Piktogramme, die die Sioux und Ojibwe verwendeten, um Geschichten zu erzählen.



Der Cherokee Sequoyah, litographiert um 1828 herum. Entstanden ist das Bild beim Besuch des Indigenen in Washington bei der Preisverleihung für seine Verdienste um die Verschriftlichung der Cherokee-Sprache, weshalb er in dem Bild in der Hand eine Cherokee-Silbenliste hält sowie eine dafür verliehene Silbermedallie um den Hals trägt..

(Bild:  Lehman and Duval, es ist eine 1850 erstellte Kopie: Das von Charles Bird King gemalte Original aus dem Jahr 1828 ging bei einem Brand unwiederbringlich verloren. )

Nach einer Knieverletzung kampfunfähig geworden, begann Sequoyah mit der Entwicklung einer solchen Schrift, brach sie aber ab, nachdem er etwa 2000 Zeichen entwickelt hatte. Erst die Konzentration auf die Silben der gesprochenen Cherokee-Sprache brachte den Durchbruch. Mit Unterstützung seiner besser hörenden Tochter Akoya entwickelte er 86 Zeichen (PDF-Datei), die er dem Cherokee Council präsentierte. Sie wurden 1825 akzeptiert und verbreiteten sich schnell dank der ab 1818 erscheinenden Zeitung Cherokee Phoenix. Nach Berechnungen von Brad Montgomery-Anderson konnten vor dem Trial of Tears, der gewaltsamen Umsiedlung der Cherokee nach Oklahoma, 90 Prozent der Cherokee lesen.

Die Sprache der Cherokee besitzt einzelne Worte für die Zahlen Eins bis Neunzehn, bei zwanzig geht es mit Doppel-Zehn weiter. Dementsprechend entwarf Sequoyah einzelne Zeichen für die Grundzahlen und eine additive Darstellung für höhere Zahlen. Von diesem System ist nur ein einziger Entwurf erhalten geblieben, den der US-amerikanische Dichter John Howard Payne angefertigt hatte. Payne setzte sich sehr für die Belange der Cherokee ein, die er für einen der zehn verlorenen Stämme Israels hielt. Zwar akzeptierte der Rat der Cherokee die Zahlen von Sequoyah (PDF-Datei), doch konnte sich der Vorschlag nicht durchsetzen. Das System (PDF-Datei) geriet in Vergessenheit und wurde erst mit dem Vorhaben, Cherokee-Silbenschrift komplett in Unicode darzustellen, wieder aufgenommen und um Zahlen wie Null, Milliarde und Trillion erweitert. Sequoyas Systematik endete bei einer Million.

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Zahlensystematik bis 1.000.000 in der Darstellung der Cherokee-Silbenschrift:
Zeile 1: 1–20 Zeile
2: 30, 40, 50, … 100
Zeile 3: 250, 360, 470, 590
Zeile 4: 1,200, 2,500, 10,000
Zeile 5: 20,000, 50,000, 100,000 Zeile 6: 500,000, 1,000,000

(Bild: CC BY-SA 4.0, MichaelSchoenitzer)

Die Sprachforscherinnen Ruth Bradley Holmes und Betty Sharp Smith erklären das damit, dass die Cherokee seit ihrem Erstkontakt mit den Spaniern arabische und römische Zahlen kannten und diese bei ihren Warengeschäften mit den Europäern nutzen mussten. Der Anthropologe Stephen Chrisomalis verwies darauf, dass die Schriftkultur (Literacy) der Cherokee akzeptiert werden konnte, während die eigene Rechenkultur (Numeracy) die Cherokee sie als rückständig in einem Amerika brandmarkte, das sich seinerzeit um Aufbruch befand.

Unter den rund 100 Zahlsystemen der Menschen, die seit Beginn schriftlicher Aufzeichnungen entwickelt wurden, waren die Zahlen der Cherokee eine Randerscheinung, so Chrisomalis. „Anstatt solche Versuche als ‚Sackgassen‘ (gegenüber dem westlichen Zahlensystem) zu bezeichnen, sollten wir sie lieber als Beweis für die Innovationsfähigkeit unserer Spezies sehen, sich die Welt zu erschließen.“


(mawi)



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